74 | news März 2019 | Lifestyle
Mit Rad und Tat
Echte Fahrradfahrer kennen
keine Saison – für alle anderen
ist sie spätestens gekommen,
wenn einem die milde
Frühlingsluft um die Nase weht.
Von Jan Henning Rogge
Es ist also an der Zeit, den alten Drahtesel aus
dem Schuppen zu holen und wach zu küssen. Den
kurzen Check am Fahrrad kann jeder Heimwerker
selbst vornehmen: Stimmt der Luftdruck? Zieht
die Bremse? Und auch wenn die Tage länger werden:
Leuchtet alles, was leuchten muss? Klingel
und Reflektoren gehören wie Beleuchtung und
Bremsen ebenfalls zu den Dingen, die zu einem
verkehrstüchtigen Rad dazugehören. Auch die
Kette freut sich nach dem harten Winterbetrieb
oder der langen Pause über einen Tropfen Öl. Wer
sich das nicht zutraut, kann sich aber auch an den
Radladen seines Vertrauens wenden: Hier hilft
der Zweiradmechaniker gerne.
Doch leider ist es damit manchmal nicht getan –
manchmal ist es an der Zeit, einem treuen Gefährten
Lebewohl zu sagen – oder einen neuen zu erstehen,
weil sich die Bedürfnisse geändert haben.
Dann stellt sich natürlich die Frage, wohin die Reise
gehen soll: Wer einen Neukauf plant, sollte sich
bereits vor dem Besuch beim Fahrradhändler ein
paar Gedanken machen. Zum Beispiel den: Was
habe ich mit dem neuen Fahrrad vor?
Wer sonntags mit den Kumpels eben mal zum
Biergarten radeln möchte, braucht weder Rennmaschine
noch E-Bike. Wer ein neues Sportgerät
sucht, ist mit einem Hollandrad eher schlecht
beraten. Und wer jeden Tag den Weg zur Arbeit
bestreiten will, braucht die perfekte Mischung
aus Robustheit und Komfort. Ebenfalls wichtig: In
welchem Gelände bin ich unterwegs? Wer täglich
das Wiehengebirge im Weg hat, braucht sicher ein
paar Gänge mehr, als jemand, der gemütlich den
Weserradweg entlangrollt.
Die Auswahl ist inzwischen riesig. Ob lässiger
Cruser mit Ballonreifen, das klassische deutsche
oder holländische Damen- oder Herrenrad, Trekking
oder Rennrad, Mountain- oder Gravelbike,
für wohl jeden Geschmack ist etwas zu haben. Für
Einsteiger weniger zu empfehlen sind die immer
noch hippen Fixie oder Singlespeed Räder: Bei
Fahrradkurieren sind die eigentlich die Räder mit
dem starren Gang bis heute weltweit beliebt und
haben inzwischen Einzug in die Welt der Hipster
gefunden. Die Räder haben keinen Freilauf, das
heißt: rollen lassen ohne die Beine zu bewegen,
Foto: Fachy Marin on unsplash
E-Bikes fahren auch
ohne Gestrampel: Auf
Knopfdruck bewegt sich
das Rad, fast wie ein
Moped – und so wird es
auch behandelt: hier
muss ein Versicherungskennzeichen
her und mindestens
eine Fahrerlaubnis
für Leichtkrafträder
vorliegen.
Foto: Petair –
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