Fastenzeit:
Besinnung auf
das Wesentliche
Aschermittwoch beginnt bis Ostern die 40-tägige Fastenzeit
im Christentum. Sie impliziert ,,zu beten, zu fasten
und zu geben‘‘. Doch welche Bedeutung hat die Fastenzeit
für die Mindener? Spielt der Verzicht für Euch eine Rolle?
Und wer hat schon einmal gefastet? Von Larissa Kleine
Anja Kleine (53),
Industriekauffrau
Selbst habe ich nie wirklich
gefastet, da ich keine
Notwendigkeit darin sehe.
Einmal habe ich auf Nahrung
verzichtet und bin daran
gescheitert. Dennoch verbinde ich
die Fastenzeit mit dem Verzicht auf
lieb gewonnene Dinge und der Besinnung
auf das Wesentliche.
Renate
Zaremba-Brinker (61),
Kaufmännische
Angestellte
Ehrlich gesagt habe ich keine
Berührungspunkte mit christlichem
Fasten und kenne auch den
Hintergrund des Fastens nicht. Ich
kenne nur das Heilfasten, das aus gesundheitlichen
Gründen oder bei Unverträglichkeiten
angewandt wird. Und das Heilfasten kann
man schließlich auch als Form des Verzichts
sehen. Für mich selbst ist dies aber
keine Option.
Laura
Bergmeier (22),
Kauffrau für Marketingkommunikation
Ich habe sogar schon
einmal vor vielen Jahren mit
einer Freundin auf Süßigkeiten
verzichtet während der Fastenzeit.
Danach hatte ich auch gar kein
Verlangen nach Süßigkeiten, was ich
sehr positiv fand. Dies war aber auch nicht
wirklich religiös motiviert. Ich glaube, dass
wir das einfach mal ausprobieren
wollten.
Horst Wolter (82),
Rentner
Ich habe nie gefastet,
aber ich begrüße das sehr.
Ich muss gestehen, dass
ich es aus Bequemlichkeit
oder Faulheit nie probiert habe.
Da wir in solch einem Überfluss
leben, geben diese Fragen aber Anreiz,
das Fasten bei Gesundheit einmal
auszuprobieren.
Isabell
Lorenz (23),
Kauffrau für Marketingkommunikation
Da ich nicht religiös bin,
habe ich auch noch nicht aus
christlicher Motivation gefastet.
Mir würde es auch beispielsweise
schwer fallen, auf Essen zu verzichten.
Für mich wäre es aber denkbar,
meine Handynutzung etwas einzuschränken
und somit zu reduzieren. Da könnte man
die Fastenzeit als Anlass und Anstoß
nutzen.
Manuela
Mohrmann (55),
Kontakterin;
Thomas Schönknecht (40),
Kontakter
Wir haben beide noch nicht gefastet und
würden es auch nicht zur Fastenzeit ausprobieren,
da der Zeitpunkt so festgesetzt
ist. Deshalb empfinden wir dies als Anlass
zu nehmen, als aufgezwungen. Wir könnten
uns aber vorstellen aus gesundheitlicher Motivation
einmal zu fasten, wenn es für uns zeitlich
passend ist. Momentan kann es ja auch als
Trend aufgefasst werden, auf seinen
Körper und die Gesundheit zu
achten.
30 | news März 2019
Foto: Ursula Spaulding on Unsplash