86 | news März 2019 | Sport
Gut gestartet
Drei Mal muss GWD Minden im März ran und dann wichtige Punkte sammeln
Von Carsten Dehne
Die Grün-Weißen sind ganz gut aus dem Puschen gekommen.
Das erste Punktspiel des Jahres führte GWD
nach Erlangen – dort gab es den fast schon obligatorischen
Sieg. Das soll nicht vermessen klingen! Es ist aber
schon verrückt: Minden scheint für Erlangen ein Angstgegner
zu sein. Das ist eines meiner Lieblingsthemen:
Die Angstgegnertheorie.
Das macht irgendwie gar keinen Sinn; das müsste vermutlich
mal wissenschaftlich untersucht werden: Warum
können gewisse Vereine nicht oder kaum gegen gewisse
andere Vereine gewinnen? Beispiele gibt es da in fast
allen Mannschaftssportarten. Ich bleibe aber natürlich
beim Handball und entsprechend bei GWD Minden. Ich
denke da jetzt nicht an Gegner wie Flensburg, Kiel oder
die Rhein-Neckar Löwen – diese Vereine sind finanziell
meilenweit von Dankersen entfernt. Nein, ich meine
Mannschaften auf Augenhöhe oder sogar darunter.
Bleiben wir bei Erlangen. Die Franken sind 2014 in die
Bundesliga aufgestiegen. Seit dem gab es zehn Ligavergleiche
mit GWD – acht in der ersten, zwei in der zweiten
Liga. In Liga zwei schaffte Erlangen 2016 den einzigen Sieg
zuhause gegen Minden – im Hinspiel holte Erlangen einen
Punkt in Minden. Aber in Liga eins? Da gab es sieben GWDSiege
und ein unentschieden. Das ist doch merkwürdig.
Ähnliches gibt es aber auch aus Dankerser Sicht. Eine
negative Bilanz gibt es gegen den Bergischen HC – hatten
die mal personell eine besser besetzte Mannschaft
als GWD? Richtig arg sieht es gegen Lemgo aus. Da stehen
für Minden sieben Siege zu Buche bei sechs Unentschieden
und 32 (!) Niederlagen. Jetzt gab es sicherlich
die Jahre des TBV Deutschland – da hatte GWD keine
Chance. Aber sonst? Ähnlich sieht es gegen Frisch Auf
Göppingen aus. Sieben Siege schaffte GWD, drei Mal
hieß es remis, 22 Mal gewann Göppingen...! Auch komisch…
Immer mal wieder flammt in der Halle, in der Stadt bei
Gesprächen über GWD Minden das Thema „Spielmacher“
auf. Doders Vertrag wird nicht verlängert, plötzlich war
Michael Kraus auf dem Markt. Der Weltmeister von 2007
verließ Stuttgart. Michael Kraus. Mmh. Nichts für ungut –
aber wie soll „er“ denn weiterhelfen, die Entwicklung bei
GWD Minden voranzutreiben? Wenn sich der Verein gegen
Dalibor Doder entscheidet, wäre es ja absolut nicht
nachvollziehbar, den 35jährigen „Mimi“ zu verpflichten.
Klar zählt Kraus zu den bemerkenswerten Bundesligaspielern
der vergangenen 14 Jahre. Klar konnte er Spiele
alleine entscheiden. Klar war er ein extrem wichtiges
Puzzleteil bei der WM 2007. Klar aber auch, dass es so
einige Hänger gab. Sowohl auf dem Feld, als auch daneben.
Für mich absolut logisch, Michael Kraus nicht zu
Grafik: unscrew/Fotolia/BMS / Fotos: Marcus Riechmann, Jörg Wehling
Die Grün-Weißen sind diese Saison
ganz gut aus dem Puschen gekommen.