Ein starker Monat
Im November steigt im Stadttheater Minden wieder ein pralles Programm verschiedener Genres. Thriller,
Musical, Oper oder Schauspiel: Alle Generationen dürfen sich angesprochen fühlen.
Intendantin Andrea Krauledat und ihr Team servieren ihren Gästen im Stadttheater wieder einiges Hochkarätiges.
Das umjubelte Jahr mit dem Höhepunkt durch die Wagner-Inszenierungen neigt sich dem Ende
zu – und Krauledat spricht von einer Rückkehr zur Normalität. Das bedeutet im Mindener Stadttheater,
dass es in der Tonhallenstraße auf hohem Niveau weitergeht. Das komplette Programm findet Ihr im
Netz. Wir stellen Euch einen kleinen Auszug vor.
Heisenberg © Foto: Christian Enger
Ein Amerikaner in Paris
Und dann kommt es im Stadttheater noch zu
einer Premiere. Das legendäre Broadway-Musical
„Ein Amerikaner in Paris“ kommt am
Montag, 18. November, um 20 Uhr auf die
Bühne. 24 Ensemble-Mitwirkende und ein
Dutzend Orchestermusiker wirken mit. Nach
der Pariser Uraufführung und den umjubelten
Premieren in New York und London geht das
romantische Tanz-Musical erstmals in deutscher
Sprache auf Tournee und macht Station
im Stadttheater Minden.
Paris 1945. Die Stadt der Liebe ist noch vom
Zweiten Weltkrieg gezeichnet. Ein junger
Amerikaner, der ehemalige US-Soldat und angehende
Maler Jerry, verliebt sich rettungslos
in die zauberhafte Pariserin Lise. Um Lises
Liebe konkurrieren aber auch der reiche französische
Möchtegern-Nachtclubsänger Henri,
dem Lise durch ein dunkles Geheimnis verbunden
ist, und der kriegsversehrte US-Komponist
Adam. Erschwerend kommt hinzu, dass
die attraktive Amerikanerin Milo ein Auge auf
Jerry geworfen hat.
Das 2014 in Paris uraufgeführte Gershwin-Tanzmusical
„Ein Amerikaner in Paris“, das auch
am New Yorker Broadway 2015 und in London
2017 ein Riesenerfolg war, ist eine Neufassung
des gleichnamigen Musicalfilms aus dem Jahr
1951 mit Gene Kelly. Das romantische Musical
ist allerdings kein bloßes Remake des Films,
sondern eine aufregende und ballettreiche
Gershwin-Hommage.
Heisenberg heißt das Schauspiel von Simon Stephens, das am Sonntag,
10. November, um 18 Uhr im Stadttheater zu sehen ist. Regie
führt Gerd Heinz mit Charles Brauer und Anna Stieblich.
Unterschiedlicher kann es nicht sein, das Paar, dessen ungewöhnliche
Plakat: Konzertdirektion Landgraf
Liebesgeschichte auf einem Londoner Bahnhof beginnt. Sie,
Georgie (Anfang 40, quirlig, impulsiv, kontaktfreudig und trotzdem
einsam) beginnt, das pedantisch geordnete Leben von ihm, Alex
(Mitte 70, schüchtern, verschlossen und alleinlebend) durcheinander
zu wirbeln. Der Physiker Heisenberg kommt nicht vor in dem Stück,
das den Zuschauer noch beschäftigt, nachdem es schon längst zu
Ende ist, und es geht auch nicht um Quantenphysik. In „Heisenberg“,
diesem melancholischen, modernen Märchen, nähert sich Dramatiker
Stephens seinen Personen mit Verständnis, Neugier und Zärtlichkeit.
Er erfindet zwei Figuren, die man im Theater lange nicht
mehr gesehen hat. Sie verzaubern nicht nur durch ihre Widerspenstigkeit,
sondern auch durch ihre ganz eigene Weise, mit der sie um
die Verwirklichung ihres Traums vom privaten Glück kämpfen.
news November 2019 | Kultur | 47
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