Zeit am Kamin und Ofen
Gemütliche Wärme, knisterndes Feuer und jede Menge Wohlfühlatmosphäre.
Ob Öfen oder Kamine: In der kalten Jahreszeit sorgen sie für
schöne Stunden. Und was ihr Design betrifft, sind kaum Grenzen gesetzt.
Der Glühwein vor dem knisternden Kamin, der Bratapfel duftet aus
dem Ofen, die Wohnung getaucht in das rötliche flackernde Licht der
Flammen – es gibt kaum etwas Behaglicheres, als ein Abend vor dem
heimischen Kamin. Doch Kaminfeuer ist nicht gleich Kaminfeuer. Und
vor und nach den behaglichen Stunden liegen eine Menge Arbeit. Wie
viel Arbeit – das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Zum Beispiel der
eigenen Bereitschaft und der eingesetzten Technik.
Brennholz macht dreimal warm
Der alte Spruch gilt heute nicht mehr für jeden – doch wer selbst den Baum
fällt und das Holz spaltet, kennt das: Beides bringt den Körper ordentlich auf
Hitze. Wem die anstrengende Tätigkeit nicht liegt, muss heutzutage nicht auf die
behagliche Wärme aus dem Holz verzichten: Holz gibt es bei Fachhändlern und
sogar im Baumarkt. Außerdem stehen Alternativen wie Holzbrikkets zur Verfügung.
Wichtig: Das Holz muss trocken sein! Mindestens zwei Jahre muss es ablagern.
Frischeres Holz brennt nur schlecht und verrußt Ofen und Schornstein.
Klein und edel – der Bullerofen
Gußeiserne Öfen gibt es von klein bis groß, von günstig bis edel. Die oft auch
unter Begriffen wie Werkstatt-, Buller- oder Schwedenofen bekannten und
meist kleineren Öfen liefern viel Hitze des Feuers direkt an die Umgebung ab,
kühlen aber auch schnell wieder aus, wenn sie nicht mehr befeuert werden. Sie
eignen sich gut, um kleinere Räume schnell zu heizen. Da sie jedoch meist nur
über kleine Brennräume verfügen, fordern sie viel Einsatz, wenn es dauerhaft
warm bleiben soll. Sie sind echte Hingucker – besonders wenn sie als moderne
Designausführung daherkommen.
Der große Bruder – der Kaminofen
Kaminöfen vereinen kompaktere Außmaße mit den Vorzügen großer Kachelöfen:
Sie speichern die die Wärme des Feuers, ohne sie direkt durch den Schornstein
in die Landschaft zu pusten. Ist ein Kaminofen einmal richtig heiß geworden,
heizt er auch noch Stunden, nachdem das Feuer aus ist, die Umgebung. Damit
möglichst wenig Wärme nach draußen verschwindet, wird sogar die Abluft noch
durch Kanäle im Ofen geleitet, um möglichst viel Hitze einzubehalten.
Meister der Behaglichkeit – der Kachelofen
ofen: Sie werden fest ins Haus integriert, oft verfügen sie über Luftschächte,
mit denen weitere Räume beheizt werden. Üblicherweise werden sie vom Flur
aus befeuert, in den direkt beheizten Räumen sind mit Kacheln – von denen
sie ihren Namen haben – verkleidete Quader oder anders geformte Gebilde zu
sehen. Wer einmal auf der gemauerten Bank eines Kachelofens gesessen hat,
weiß diese besondere Art Ofen zu schätzen. Da sie jedoch kompliziert zu bauen
sind – schließlich soll ein solcher Ofen über die ganze Fläche über Luftzüge
beheizt werden – ist viel Handarbeit vonnöten. Übrigens: natürlich kann ein
moderner Kachelofen auch durch eine verglaste Ofentür vom Wohnzimmer aus
beheizt werden.
Der Klassiker – ein offener Kamin
Die offene Flamme im Wohnzimmer hat etwas Archaisches: Schon vor mehreren
Jahrtausenden wurde mit einer offenen Feuerstelle geheizt. Wirtschaftlich
ist das allerdings nicht – zwar produziert der offene Kamin ordentlich Hitze –
zum großen Teil wird die jedoch über den direkt über dem Feuer liegenden
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74 | news November 2019 | Lifestyle