Janas Tipp des Monats:
Grüner färben
Als mein Kollege mich fragte, ob es nicht
interessant wäre über Naturkosmetik beim
Friseur zu schreiben, war ich ehrlich gesagt
kurz skeptisch. Nicht skeptisch gegenüber
Naturkosmetik, sondern skeptisch, ob ich mit
meinen blondierten Haaren wirklich die richtige
Ansprechpartnerin für Pflanzenhaarfarbe und Co.
bin. Andererseits ist es vielleicht eine gute Gelegenheit,
alte Gewohnheiten abzulegen und auch in diesem
Punkt ein bisschen nachhaltiger zu werden.
Mein Kollege hat mir Carola Pisano empfohlen. Sie ist die Chefin des Friseursalons
„Headwork“ in Glissen und bietet seit 2018 das Färben auch mit einer
Pflanzenhaarfarbe an. Man merkt also in allen Bereichen, dass das Thema
Nachhaltigkeit einen immer wichtigeren Stellenwert bekommt – nicht nur
im Supermarkt, sondern auch im Beautybereich.
Alle Haarfarben dieser Pflanzenserie setzen sich aus nur drei Grundtönen
zusammen. Es gibt Henna (rötlich), Indigo (dunkelbraun) und Cassia (blond
bis hellbraun). Durch das Mischen der
Farben in Pulverform entstehen die
einzelnen Farbtöne. Dies ist ein sehr
aufwendiger Prozess. Das Mischverhältnis
der Farbe muss auf die aktuell bestehende
Haarfarbe angepasst werden, dabei
muss auch berücksichtigt werden, ob die
Haare bereits mit einer chemischen Farbe behandelt
worden sind. „Die Farbkreisbeherrschung
sei das A und O“, so Carola Pisano. Die Farben werden
in extra dafür vorgesehen Töpfen angerührt, die nicht aus
Metall sein dürfen. Anschließend wird die Farbe auf das Haar aufgetragen
und mit Klarsichtfolie feucht gehalten. Dies würde sich Carola Pisano aus
Gründen der Müllvermeidung gerne sparen, ist aber bei der Pflanzenhaarfarbe
leider nicht möglich, da diese nicht antrocknen darf.
Die Pflanzenhaarfarbe hat noch einen Vorteil: Sie ist besonders schonend
für die Haare und bringt neuen Glanz. Allerdings ist es mehr eine Grauhaarkaschierung,
da die Farbe keine 100%ige Deckkraft hat. Aber von den ersten
102 | news November 2019 | Business