Junge Unternehmer bald unter einem Dach
Mindener Innovations- und Technologiezentrum entsteht bis September
Es sind rund 60 geladene Gäste, die sich Mitte März
auf der Baustellenparty einen ersten Eindruck vom
künftigen Mindener Innovations- und Technologiezentrum
(M.I.T) verschaffen. Auf etwas mehr als 600
Quadratmetern entsteht es im zweiten Stockwerk am
Simeonscarré 2. Voraussichtlich ab September stehen
den Chefs 18 Büroplätze zur Verfügung, von denen sie
ihre Geschäfte regeln können.
Gerade in den Anfangsphasen verfügen Firmeninhaber
häufig nicht über die finanziellen Möglichkeiten, sich
passende Räume leisten zu können. Jens Walsemann,
der das M.I.T. managed, spricht deshalb von verhältnismäßig
niedrigen Mietpreisen in dem neuen Zentrum.
„Wir werden auch keine langfristigen Bindungen eingehen“,
sagt er. Möglichst viel Flexibilität werde gelebt,
um den Jungunternehmern den Start in die Selbstständigkeit
leicht zu machen.
Jeder Gründer sei angesprochen, erklärt Walsemann.
Wer eine Geschäftsidee habe, könne sich beim M.I.T.
um einen Platz bewerben. In welchem Bereich man
tätig ist, spiele keine Rolle. Der Manager sagt deutlich,
dass es ihm auch um eine gegenseitige Vernetzung
geht. Durch die räumliche Nähe könnten sich
die Jungunternehmer miteinander austauschen, über
Erfahrungen berichten oder neue Kontakte in der Geschäftswelt
knüpfen. Sie profitieren von Synergien, die
sich in der ersten Phase eines Unternehmens sonst
eher nicht auftun. „Da sitzt man meist alleine in seinem
Homeoffice.“
Das M.I.T. ist initiiert von der Mindener Entwicklungs-
und Wirtschaftförderungsgesellschaft (MEW), einer
100-prozentigen Tochter der Stadt Minden. Walsemann
verbindet mit dem neuen Angebot die große Hoffnung,
Minden für Firmengründer interessanter zu machen.
Anhand einer 3D-Animation können die Gäste der
Baustellenparty auf einem Großbildschirm verfolgen,
wie das fertige M.I.T aussehen soll. Walsemann weist
sie unter anderem auf den Konferenzraum hin, der
schwerpunktmäßig für Schulungen genutzt werden
soll. Aus seiner Erfahrung weiß er, dass viele Unternehmensgründer
zwar in ihren Gebieten über eine Menge
Fachwissen verfügen, von Unternehmensführung jedoch
nur wenig wissen. „Zum Beispiel kennt sich kaum
jemand in der Buchhaltung aus.“ Weiterbildungsangebote
sollen Lücken wie diese schließen und selbstverständlich
stehe das M.I.T. auch für Veranstaltungen zur
Verfügung. Ausreichend Sitzplätze gibt es in Form von
bunten Würfeln, die in einer Schrankwand stecken.
Unterstützung bekommt das M.I.T. von einem Förderverein,
dem mittlerweile einige heimische Unternehmen
beigetreten sind – darunter auch die Firmen
Wago und Melitta. Eine enge Zusammenarbeit bestehe
außerdem mit dem FH-Campus und Walsemann kann
sich gut vorstellen, dass sich in den ein oder anderen
Fällen auch Kooperationen ergeben können.
news April 2019 | Business | 111
3D-Animation des M.I.T. Co-Working Spaces. Foto: pr