104 | news April 2019 | Business
Der wahre Joballtag
Das Berufsorientierungsprojekt „Start“ setzt auf das, was sich hinter
den Tätigkeiten verbirgt. Schüler und Azubis sprechen auf Augenhöhe.
Von Carsten Korfesmeyer
Bei „Start“ lernen Schüler 15 Berufsbilder an einem
Vormittag kennen. Sie sprechen mit Azubis
von Firmen, bevor man nach einer gewissen Zeit
einen Tisch weiterrückt. Initiator ist Ausbildungscoach
Willi Hartmann, der den Jugendlichen vor
allem den normalen Arbeitsalltag näherbringen
möchte. Das Konzept wird immer weiter entwickelt
– und verfeinert.
Die Aula des Leo-Sympher-Berufskollegs in Minden,
an einem Mittwoch im März. An 15 großen
Tischen sitzen Schüler und Azubis der neunten
und zehnten Jahrgangstufe. Es wird jede Menge
gefragt, geantwortet und auch diskutiert. Die
Minik der jungen Leute verrät, dass es sehr entspannt
zugeht. Thema der Gespräche sind die Arbeitsalltage
von 15 verschiedenen Berufszweigen,
darunter kaufmännische, technische oder handwerkliche.
Man redet über Anforderungen, Geld,
Karrierechancen, Qualifikationen – aber auch
über den ganz normalen Arbeitsalltag. Beispielsweise
über Kundenkontakte oder die Erwartungen
der Vorgesetzten.
Die Schüler und Auszubildenden sind äußerlich
nicht voneinander zu unterscheiden. Zu nah
sind sie sich altersmäßig – und genau das ist der
Grund, warum „Start“ so gut funktioniert. Die
Gespräche laufen immer auf Augenhöhe und die
Schüler trauen sich Dinge zu fragen, über die sie
Willi Hartmann und Atessa Kern im Einsatz
für das Berufsorientierungsprojekt „Start“.