Auszubildende der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken
erhalten Nachwuchsförderpreis des „DemenzNetzes“ im Kreis Minden-Lübbecke.
news April 2019 | Business | 107
Doppelt erfolgreich
Im Oktober 2017 hatte das Koordinationsbüro
des DemenzNetzes im Kreis Minden-Lübbecke
erstmals einen Nachwuchsförderpreis für Auszubildende
und Studierende aus den Gesundheits-
und Hauswirtschaftsberufen ausgeschrieben. Das
Projektthema lautete „Handeln, wenn Erinnerungen
verblassen“. Die Preisträger wurden nun im
Rahmen der Netzwerkkonferenz im Bürgerhaus in
Espelkamp ausgezeichnet. Ehrengast der Veranstaltung
war NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann.
Unter den drei besten Bewerbungen um den
Nachwuchspreis waren gleich zwei Projekte von
Kursen der Akademie für Gesundheitsberufe
der Mühlenkreiskliniken: Mit dem ersten Preis
belohnt wurde das Kinderbuch „Opas bunte
Welt“ von Merle Lingner, Vivien Juraschek, Lea
Marten, Lea Steinmann und Martina Else. Das
selbst gemalte Bilderbuch handelt von der kleinen
Emelie, die sich wundert, was mit ihrem Opa
los ist: Ständig vergisst er etwas oder verwechselt
sie mit ihrer Mutter. „Besonders hat die
Jury beeindruckt, dass das Projekt sich an eine
Zielgruppe wendet, die sonst wenig Beachtung
findet: Kinder, deren Großeltern erkrankt sind“,
begründete Landrat Dr. Ralf Niermann die Entscheidung
der Jury und lobte die künstlerische
Umsetzung des Buches als „professionell“.
Auch der dritte Preis ging an einen Kurs der Akademie
für Gesundheitsberufe: Jennifer Frank,
Nina Wieland, Marcel Jigendza, Janik Mahle, Dennis
Dammeier und Manfred Kräwinkel wurden für
ihr Projekt „Log-In. Eine Reise durch dein Leben“
ausgezeichnet. Darin gestalten Angehörige einer
an Demenz erkrankten Person ein interaktives Fotobuch.
Ein „sprechender Stift“, mit dem die Fotos
angetippt werden können, erzählt Geschichten zu
den Bildern und ruft so Stationen des Lebens in
Erinnerung. „Eine wirklich tolle Idee, die erstklassig
umgesetzt wurde“, so Dr. Niermann in seiner
Laudatio.
Den zweiten Preis erhielten Auszubildende des
Evangelischen Fachseminars für Altenpflege der
Diakonie Stiftung Salem für ihr Bauernhofspiel
„Heinis Hof“.
„Durch Ihre Projekte haben Sie bewiesen, dass
mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Fingerspitzengefühl
der Umgang mit der Erkrankung
erleichtert und das Zusammenleben verbessert
werden kann“, würdigte Dr. Ralf Niermann alle
drei Nachwuchspreisträger, die ein Preisgeld in
Höhe von insgesamt 1.000 Euro in Empfang nehmen
konnten. Nicht nur die Ausgezeichneten
selbst freuten sich über die Anerkennung ihrer
intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema
Demenz, sondern auch Oliver Neuhaus, Direktor
der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken.
Er bescheinigte seinen Auszubildenden
eine „fantastische Leistung.
Und dass die Gruppe, die das Siegerprojekt erarbeitet
hat, ein gemischtes Team war, in dem drei
angehende Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen
vertreten waren, ist schon etwas
Besonderes“, sagte er. Schwergefallen sei es diesen
dennoch nicht, sich in das Thema hineinzuversetzen:
„Während unserer Ausbildung haben
wir es ja nicht nur mit Kindern, sondern auch mit
Erwachsenen zu tun, und haben deshalb auch Erfahrungen
mit der Krankheit Demenz gemacht,“
sagt Lea Marten.
Der erste Preis ging an Martina Else, Vivien Juraschek,
Merle Lingner, Lea Marten und Lea Steinmann.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hielt einen Vortrag über
gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz. Fotos: pr
Oliver Neuhaus, Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe (links), Franziska Nolting
(Dozentin) und Anke Sorhage (stellvertretende Leiterin der Akademie, von links) freuen
sich mit den erfolgreichen Bewerbern um den Nachwuchsförderpreis des DemenzNetzes.
Nina Wieland, Manfred Kräwinkel, Jennifer Frank und Dennis
Dammeier haben am Projekt „Log-in. Eine Reise durch dein
Leben“, das mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde, mitgearbeitet.