92 | news Januar 2020 | Sport
Ein Blick zurück –
und vor allem nach vorn
GWD wechselt die Heimspielstätte und geht trotz der
Veränderungen mit Optimismus ins neue Jahr
Von Carsten Dehne
So, jetzt sind wir mit Ende der Hinrunde mittendrin, im
Kampf um den Klassenerhalt. Hätte irgendwie keiner
so richtig mit gerechnet. Sinnbildlich dafür steht vor
allem das desolate Heimspiel gegen Erlangen. Auweia.
Das ging völlig in die Hose. Beim 13:10 kurz vor der Pause
dachte ich noch „Na ja, der Rückraum hat es schwer,
aber Außen läuft es ja – vor allem Mats Korte, klasse
Spiel.“ Tja, und dann fiel genau der verletzt aus und
gleichzeitig nahm das Schicksal seinen Lauf.
Kein Witz nach dem Abpfiff hat sich zwischen Teammanager
Günther Gieseking und mir folgender Dialog
entwickelt – er: „Carsten, nach so vielen Jahren im
Geschäft hat man ein Gefühl dafür, ob man gewinnt
oder nicht.“ Ich: „Genau Günther, das meine ich auch.
Ab wann hast Du nicht mehr dran geglaubt?“ Er: „Circa
fünf Minuten nach der Halbzeit.“ Ich: „Ich auch.“ Schon
verrückt …
Grundsätzlich bin ich ja eher der positiv Denkende. Solange
ein Spiel läuft, ist (fast) alles möglich. Trotzdem
bin ich hinterher auf Spurensuche gegangen und habe
die komplette Statistik der Hinrunde auseinandergenommen.
Ich will wissen: wo hat GWD seine Stärken,
wo sind die Schwächen, wie sieht es im Vergleich zu
den anderen Vereinen aus? Die Ergebnisse sind nicht
so dolle.
Angriff:
Einen wirklich überragenden Torschützen haben wir in
Minden aktuell nicht. Marian Michalczik belegt in der
Torjägerliste Rang 15 – er traf 77 Mal, davon aber auch
31 Mal durch Siebenmeter. Christoffer Rambo kommt
auf 71 Treffer und ist damit auf Platz 19. Aber der Norweger
verzeichnet auch 67 Fehlwürfe – das ist einer
der traurigen Spitzenwerte der Liga. Seine Wurfquote
ist mit gerade Mal 51 Prozent dementsprechend gering.
Bei Christoph Reissky und Max Staar ist diese sogar bei
unter 50 Prozent… Deutlich besser ist da Lucas Meister
– er ist was das angeht bester Dankerser mit 79 Prozent
Erfolgsquote. Magnus Gullerud kommt auf 73 Prozent –
das liegt aber auch auf der Hand, denn wenn Kreisläu-
Grafik: unscrew/Fotolia/BMS / Foto: Sebastian Külbel