Lass die Farben rein!
Für ein buntes Leben in den eigenen vier Wänden,
im Kleiderschrank und im Kopf: Farben nehmen
Einfluss darauf, wie wir uns fühlen.
76 | news Januar 2020 | Lifestyle
Foto: David Pisnoy on Unsplash
Von Michaela Meier
Sag mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, wer
du bist. Farbtests funktionieren ein bisschen wie
Sternzeichen deuten. Ganz ernst muss man das
nicht nehmen. Dennoch werden in Bewerbungsgesprächen
gerne solche Fragen gestellt, um so
Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bewerbers
zu ziehen. Auch die Farbe der Kleidung soll
aufschlussreich sein. Dass bestimmte Lichtverhältnisse
Einfluss auf die Stimmung nehmen können,
hat jeder schon einmal erlebt. Gleiches gilt,
wenn oft auch unbewusst, für Farben, die daheim
an die Wand kommen.
Die rote Wand
Oder doch lieber eine gelbe? Oder alles weiß?
Jede Farbe unterstützt ein anderes Empfinden.
Rot weckt Urerfahrungen in uns, die wir mit Feuer,
Blut und Liebe assoziieren. Sie symbolisiert Mut,
Kraft und Krieg, lässt uns wachsam sein. Wer also
mit ein wenig Aggression die Steuererklärung
erledigen möchte, kann über eine rote Wand im
Arbeitszimmer nachdenken. Etwas positiver wird
es mit Gelb. Die Farbe wirkt belebend, aufheiternd
und appelliert an die Vernunft. Orange regt
die Verdauung an. Blau lässt kleine Räume größer
wirken und Grün kommt so oft in der Natur
vor, damit fühlen wir uns praktisch immer wohl
und gelassen. Wer einen kühlen Kopf bewahren
möchte: Weiß wirkt distanzierend und entemotionalisierend.
Akzente setzen
Sich für eine Farbe zu entscheiden, heißt nicht,
den ganzen Raum in eine gelbe, rote oder blaue
Höhle zu verwandeln. Eine einzelne Wand zu
streichen, kann einen viel eindrucksvolleren Effekt
haben (und macht weniger Arbeit). Wer nicht
komplett renovieren will, sich aber nach frischem
Wind sehnt, kann einzelne Accessoires farblich
hervorheben. Decken, Bilder in bestimmten Farben
gehalten oder Vorhänge – so entfaltet ein
Raum eine ganz neue Wirkung. Wer dem eigenen
Farbempfinden nicht immer traut, dem können
Komplementärfarben helfen. Beispielsweise