30 | news März 2020 | Kultur
Die Känguru-Chroniken
Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers, in dem es ein Kleinkünstler
und ein kommunistisches Känguru mit einem Immobilienhai aufnehmen
Eines Tages steht ein sprechendes Känguru (gesprochen von Marc-Uwe Kling selbst) vor der Tür des erfolglosen
Berliner Kleinkünstlers Marc-Uwe (Dimitrj Schaad) und fragt nach ein paar Eiern. Ehe Marc-Uwe sich versieht, ist
das linksradikale Känguru auch schon sein neuer Mitbewohner. Zusammen mit der Wirtin Hertha und Marc-Uwes
heimlichem Schwarm Maria nehmen es die beiden mit dem rechtspopulistischen Immobilienhai Dwigs (Henry
Hübchen) auf, der den malerischen Nachbarschaftskiez verschandeln will.
Der 38-jährige Liedermacher, Kleinkünstler, Kabarettist und Autor Marc-Uwe Kling behandelt in seinen linksintellektuellen
Programmen oft sozialkritische Themen wie Schnelllebigkeit, Raubtierkapitalismus oder Selbstausbeutung
im Berufsleben. Neben seinen vier „Känguru“-Bestsellern, die insbesondere als Hörbuch Erfolge feierten,
wurde er als Autor der lustigen Dystopie „Qualityland“ und des Kinderbuchs „Das Neinhorn“ bekannt.
Mit dem kommunistischen Känguru hat Kling einen herrlich anarchistischen Charakter erschaffen, der sich konsequent
über die Regeln des Alltags hinwegsetzt. Die Geschichten schafften 2008 unter dem Titel „Neues vom
Känguru“ den Sprung von der Bühne ins Radio und wurden mit dem Deutschen Radiopreis und dem Deutschen
Hörbuchpreis ausgezeichnet. Intelligent-freche Gagparade mit beißendem Wortwitz und respektlosem Charme.
Ab 5. März im Kino.
A quiet place 2 Die Fortsetzung des
Oscar-prämierten Science-Fiction
Horror-Kinohits um die Familie
Abbot, die nach einer außerirdischen
Invasion zurückgezogen im Wald lebt,
ist ein ebenso dichter und intensiver
Spannungsfilm wie der Erstling. Da
die Aliens zwar nichts sehen, aber
auch kleinste Geräusche realisieren,
hat es die Familie gelernt, in Gebärdensprache
zu kommunizieren und
im Alltag alle Laute weitgehend zu
vermeiden. Der zweite Teil schließt
direkt an den ersten an, zeigt aber
auch, wie der Alien-Horror seinen
Anfang nahm. Auf der Suche nach
einem Weg, um unbehelligt von den
außerirdischen Monstern leben zu
können, verlässt Familie Abbott ihr
Versteck. Unterwegs treffen sie auf
einen weiteren Überlebenden …
Emily Blunt spielt erneut die kämpferische
Mutter, auch ihre Filmkinder
Noah Jupe und Millicent Simmonds
sind wieder mit dabei. Spannender
und innovativer Thriller.
Ab 19. März im Kino
Mulan Nach „Der König der Löwen“
und „Aladdin“ jetzt die nächste Realverfilmung
eines Walt-Disney-Zeichentrickklassikers:
Um das Land vor
Eindringlingen zu schützen, stellt der
mächtige chinesische Kaiser (Jet Li)
eine gewaltige Armee auf. Aus jeder
chinesischen Familie soll ein Mann
für ihn in den Kampf ziehen, und so
wird auch der Vater der jungen Mulan
einberufen. Um ihren kranken Vater
vor dem sicheren Tod zu bewahren,
beschließt Mulan, als Mann verkleidet
an seiner Stelle in den Kampf zu
ziehen.
Für kleinere Kinder ist das Remake
des Animationsfilms von 1998 allerdings
nichts, denn der fast 300 Millionen
Dollar teure Monumentalfilm
bietet eher rasante Action und artistische
Martial Arts als Gesangseinlagen
und niedliche Drachen, da sich
die Regisseurin Niki Caro an der chinesischen
Ballade aus dem 5. Jahrhundert
orientiert.
Ab 26. März im Kino
Hunters Im Amerika der 1970er-Jahre
zieht eine Gruppe Nazi-Jäger los, um
mit Unterstützung der US-Regierung
Hunderte von Nazis aufzuspüren, die
vor ihrer Strafe geflohen sind und in
den USA ein neues Leben im Untergrund
aufgebaut haben. Dort planen
sie, ein „Viertes Reich“ mitten in den
Vereinigten Staaten von Amerika zu
erschaffen. Doch unter der Leitung
von Meyer Offerman (Oscar-Preisträger
Al Pacino) setzt die schlagkräftige
Einsatztruppe, die aus einer Einbruchsexpertin,
einer Spionin, einem
Soldaten, einem Meister der Verwandlung
und zwei Waffenexperten
besteht, alles daran, den Faschisten
das Leben schwer zu machen …
Produziert wurden die zehn 45-minütigen
Folgen der harten, düsteren
Actionserie von Jordan Peele („Get
out“, „Wir“).
Ab 21. Februar auf Amazon Prime
Narziss und Goldmund Oscarpreisträger
Stefan Ruzowitzky verfilmte
Hermann Hesses Mittelalter-Freundschaft
zwischen einem Künstler
und einem Mönch als aufwendiges
Historiendrama mit Starbesetzung:
Der junge Goldmund (Jannis Niewöhner)
wird von seinem Vater zum
Studium ins Kloster geschickt und
trifft dort auf den frommen Klosterschüler
Narziss (Sabin Tambrea). Der
hat sich dem enthaltsamen und von
strengen Regeln geprägten Leben
im Kloster verschrieben. Zwischen
den beiden entwickelt sich eine tiefe
Freundschaft. Als der lebensfrohe
Goldmund erkennt, dass das klösterliche
Lebensmodell nichts für ihn ist,
bricht er aus und erlebt im finsteren
Mittelalter zahllose Abenteuer und
Romanzen (mit Emilia Schüle, Elisa
Schlott und Heriette Confurius). Jahre
später treffen Narziss und Goldmund
unter dramatischen Umständen wieder
aufeinander …
Ab 12. März im Kino