news März 2020 | 19
Vielleicht ein neues Rad?
Doch leider ist es damit manchmal nicht getan – manchmal ist es an
der Zeit, einem treuen Gefährten Lebewohl zu sagen –, weil der Zahn
der Zeit zu sehr am Rad genagt hat oder weil sich die Bedürfnisse
geändert haben. Dann stellt sich natürlich die Frage, wohin die Reise
gehen soll: Wer einen Neukauf plant, sollte sich bereits vor dem Besuch
beim Fahrradhändler ein paar Gedanken machen. Zum Beispiel
den: Was habe ich mit dem neuen Fahrrad vor?
Wer ein neues Sportgerät sucht, ist mit einem Hollandrad eher
schlecht beraten. Wer mit dem Rad am Sonntag gemütlich an der Weser
fahren möchte, braucht weder Rennmaschine noch E-Bike. Und
wer jeden Tag den Weg zur Arbeit bestreiten will, braucht die perfekte
Mischung aus Robustheit und Komfort. Ebenfalls wichtig: In welchem
Gelände bin ich unterwegs? Wer das Wiehengebirge überqueren muss,
ist mit ein paar Gängen mehr besser bedient als jemand, der beim
Radfahren die norddeutsche Tiefebene quasi nicht verlässt.
Ob lässiger Cruiser mit Ballonreifen, das klassische deutsche oder
holländische Damen- oder Herrenrad, Trekking- oder Rennrad, Mountain
oder Gravelbike, für wohl jeden Geschmack ist etwas zu haben.
Für Einsteiger weniger zu empfehlen sind die immer noch hippen Fixie
oder Singlespeed-Räder: Bei Fahrradkurieren sind die Räder mit
dem starren Gang bis heute weltweit beliebt und haben inzwischen
Einzug in die Welt der Hipster gefunden. Die Räder haben keinen Freilauf,
das heißt: Rollen lassen ohne die Beine zu bewegen, geht nicht,
die Pedalen bewegen sich, solange sich das Hinterrad bewegt.
Viel los auf dem Pedelec-Markt
Spannend ist, was sich derzeit auf dem Pedelec-Markt tut. Was einst
nur Rentnern zugestanden wurde, ist mehr als ein Trend: Mit einem
Hilfsmotor werden lange Strecken kalkulierbar, das macht sie auch für
Pendler interessant. Zwar hört die Unterstützung bei 25 km/h auf –
diese Geschwindigkeit lässt sich dafür aber konstant halten. Dauert
der Weg zur Arbeit so eine Viertelstunde, ändert sich das auch nicht,
wenn es Gegenwind gibt.
E-Bikes fahren anders als Pedelecs auch ohne Gestrampel: Auf Knopfdruck
bewegt sich das Rad, fast wie ein Moped – und so wird es auch
behandelt: hier muss ein Versicherungskennzeichen her und mindestens
eine Fahrerlaubnis für Leichtkrafträder vorliegen. Ein Helm gehört
hier ebenfalls aufs Haupt – aber sind wir mal ehrlich: Auch wenn
die Dinger doof aussehen, gehört das Teil generell auf die Rübe. Es
rettet Leben. Deins.
Wer fit bleiben will, ist unter Radfahrern ebenfalls gut aufgehoben:
Egal ob der Weg zur Arbeit oder die ausgedehnte Tour am Wochenende,
jeder Kilometer hilft. Radfahren stärkt nachweislich das Herz,
ist dabei gelenkschonend und versorgt auch den Geist mit frischen
Eindrücken. Die frische Luft tut ebenfalls dem Körper gut.
Hinzu kommt die positive Klimabilanz: Wer Fahrrad fährt, verbrennt
keinen Treibstoff und die Energiekosten, die für die Herstellung eines
neuen Fahrrades anfallen, sind ein Klacks im Vergleich zum Energieaufwand
bei der Herstellung eines Autos. Und selbst auf längeren
Strecken sind Radfahrer noch dazu oft schneller unterwegs als Autofahrer
– schließlich dauert ihre Parkplatzsuche meist nur wenige Sekunden.
Müßig zu erwähnen, dass das Abstellen von Fahrrädern in der
Regel kostenlos ist.