78 | news Dezember 2019 | Lifestyle
Droge oder Arznei?
Seit einem Unfall leidet Michael Ryglewski (50) unter chronischen
Schmerzen. Schmerzmittel halfen nicht. Erst seit er Cannabis-Öl zu
sich nimmt, kehrt bei dem Mindener die Lebensqualität zurück.
Michael Ryglewski hat seinen linken Arm bandagiert.
Nur sein Arzt und seine Physiotherapeutin
dürfen ihn dort berühren. Schon ein leichter Kontakt
reicht aus, um einen stechenden Schmerz
auszulösen. Der Mindener leidet unter „Morbus
Sudeck“ – einer bislang unheilbaren Krankheit.
Nach Operationen oder Entzündungen löst sie
chronische Schmerzen aus, die sich immer weiter
im Körper ausweiten können. Bei Ryglewski trat
sie auf, nachdem er sich bei einem Sturz von der
Leiter die linke Hand gebrochen hatte. „Das war
am 31. Mai 2017“, sagt er. Ein Tag, der sein Leben
veränderte.
Stechende Schmerzen traten nach der Operation
des komplizieren Bruchs auf. Sie weiteten sich
im gesamten Arm aus und wichen auch nicht, als
der Bruch verheilt war. Das sei typisch für Morbus
Sudeck, erzählt Ryglewski. Es sei die Hölle gewesen
und er musste Unmengen an Schmerzmitteln
nehmen, die Nebenwirkungen zeigten, das Leiden
aber nicht bremsen konnten. Nachts konnte er
nach eigenen Angaben nicht mehr schlafen und
tagsüber begleitete ihn der Schmerz auf Schritt
und Tritt. Der sonst so agile und selbstbewusste
Mann musste sich in allen Lebenslagen helfen
lassen. „Kaum zu ertragen“, sagt er.
Schmerzlinderung
Dann stieß Ryglewski vor einiger Zeit auf die
schmerzsenkende Wirkung von Cannabis-Öl, die
nichts – aber auch gar nichts mit dem Konsum
von Drogen zu tun habe. Die Wirkung der Cannabis
Pflanze könne den Schmerz lindern, ohne
nur den Ansatz eines Rausches auszulösen. Um
das mitzuteilen, wendet sich der 50-Jährige an
news – Das Magazin. Er möchte die positiven
Eigenschaften von Cannabis herausstellen, die
Michael Ryglewski leidet
unter „Morbus Sudeck“ –
einer bislang unheilbaren
Krankheit.
Foto: Matthew Brodeur on Unsplash