news Dezember 2019 | Sport | 97
90er-Jahre: Es war Freitag, der 24. Januar 1992.
Erstmals übertrug Radio Westfalica ein Handballspiel
live. Damals noch mit Ü-Wagen. Und natürlich
das Spiel der Spiele: Dankersen gegen Nettelstedt.
Die Rothemden führten bereits 16:13. als
es entscheidende Wechsel gab: „das Hirn“ Oleg
Gagin vom TuS verließ das Feld, der „Haudegen“
Bernd Seehase kam für GWD drauf. Die rechte
Dankerser Seite mit Seehase und Kai Stolze drehte
dann noch das Spiel zum Endstand von 19:17.
Ach, was war das schön damals, am Samstag, den
20. Mai 1995: Aufstieg in die Bundesliga. Nach einer
gefühlten Ewigkeit ging es wieder hoch. Großer
Jubeltrubel in der alten Kreissporthalle mit
mehr als 2.500 Fans. Die Reserve aus Flensburg
war nun wirklich kein Gegner auf Augenhöhe.
Lange vor Schlusspfiff feierten die Zuschauer.
In meiner Sprecherkabine tummelten sich 25 (!)
Frauen und Männer. Einer von ihnen sagte vor
dem Spiel: „Du, Carsten, darf ich heute Mal hier
oben bei dir gucken? Ich bin krankgeschrieben
und möchte in der Halle nicht gesehen werden…“
Klar durfte er! Einige meiner Besucher machten in
der zweiten Halbzeit schon die Sektflaschen auf –
das Korkenknallen war auch im Radio zu hören!
00er-Jahre: Samstag, 10. Mai 2008, 15 Uhr. GWD
Minden gegen den TuS N Lübbecke am vorletzten
Spieltag live im TV. Es ist ein besonderes Derby.
Vier Vereine kämpfen gegen den Abstieg. GWD ist
15. mit 16 Punkten, Essen 16. mit 15 Punkten, der
TuS 17. mit 14 Punkten und Wilhelmshaven 18.
ebenfalls mit 14 Punkten. Gewinnt GWD, sind die
Grün-Weißen gerettet
und der TuS abgestiegen.
Es war die bitterste
Derby-Heimniederlage
aller Zeiten. Dankersen
war im Handballklassiker
chancenlos. Und musste nun am letzten Spieltag
bei den als Vize-Meister feststehenden Flensburgern
gewinnen. Wie wir wissen, das gelang.
10er-Jahre: Da ist ein Spiel bei mir besonders
hängen geblieben: Sonntag, 10. November 2013,
13. Spieltag der Saison, der VfL Gummersbach war
zu Gast. In den zwölf Saisonspielen vorher konnte
GWD nicht ein einziges Mal gewinnen. Es gab
vier Unentschieden – „nur“ Emsdetten lag mit
zwei Punkten hinter Minden. Es war kein schönes
Spiel, es ging hin und her, aber am Ende gewann
GWD Minden das Duell der Altmeister und das
war ein „Büchsenöffner“: bis Weihnachten gab es
aus sechs Partien drei weitere Sieg und die Weichen
Richtung Klassenerhalt waren gestellt.
Vier Mal geht es noch in die Kampa-Halle:
am Samstag, den 30. November, gegen die
Rhein-Neckar Löwen, am Sonntag, den 15. Dezember,
gegen Erlangen, am Sonntag, den 22. Dezember,
gegen den Bergischen HC und am Sonntag,
den 29. Dezember, gegen Hannover-Burgdorf.
Ab Februar spielt sich das Dankerser Bundesligaheimgeschehen
(zumindest) für ein halbes Jahr in
Lübbecke ab. Und dann? Mal gucken.