Der Club der kochenden Männer
Einmal im Monat treffen sich Chuchiköche in Porta Westfalica, um gemeinsam am Herd zu stehen.
Während der Abende kreieren sie Sieben-Gänge-Menüs und der Küchenchef wechselt jedes Mal.
Von Carsten Korfesmeyer
Ein Spitzenkoch muss niemand sein, der bei den
Chuchiköchen in Porta Westfalica mitmachen will.
Es reicht, sich für gutes Essen begeistern zu können
und darin ein großes Stück Lebensqualität zu
sehen. Von 35 bis 75 zieht sich das Alter der aktuell
neun aktiven und drei passiven Chuchis, die
vor einigen Wochen ein Vereinsheim im Ortsteil
Veltheim gekauft haben – und das momentan renovieren.
„Es ist immer ein nettes und zwangloses Treffen“,
sagt Knut Köhlert. Schon seit ein paar Jahren
steht er am Herd und hat viel Freude daran,
neue Gerichte auszuprobieren oder kulinarische
Ideen aufzugreifen. Bei den Treffen geht es auch
darum, die eigenen Fähigkeiten als Hobbykoch
auszubauen – und natürlich um die Geselligkeit.
Die Treffen laufen immer nach einem festgelegten
68 | news Dezember 2019 | Lifestyle
Zeitplan. Treffen ist immer um 18 Uhr. Dann werden
die Aufgaben verteilt. Gegen 20 Uhr geht es
mit dem ersten Gang los. „Manchmal sitzen wir bis
Mitternacht zusammen.“ Während dieser Zeit gibt
es sieben Gänge.
Sieben Gänge sind üblich
Schön über den Abend verteilt laufen die Gänge,
die immer von einem anderen Chuchi als Küchenchef
organisiert werden. Alle helfen mit, aber bei
einem laufen die Fäden zusammen. Die Auswahl
der Gerichte ist facettenreich und Köhlert sagt,
dass die Ideen nicht ausgehen. Ob Fisch, Fleich,
Geflügel: Die Hobbyköche haben Spaß und Geschmack.
1965 gegründet, sind laut Vereinssatzung ausschließlich
Männer als Mitglieder zugelassen. Die
Chuchiköche gibt es bundesweit in vielen Vereinen
und warum Frauen nicht dabei sein sollen,
kann sich Köhlert auch nicht erklären. „Ist halt
so“, sagt er mit einem Augenzwinkern und erzählt,
dass die Ehefrauen im Vereinsleben schon
mitspielen. Bei den monatlichen Treffen hingegen
sind die Männer unter sich. In ganz Deutschland
gibt es laut Köhlert rund 2.000 Chuchis im
Verbund.
Gelernte Köche sind übrigens nicht zugelassen.
Der Hobby-Gedanke steht im Vordergrund und
sollte das Essen mal nicht gelingen oder schmecken,
sei das auch kein Beinbruch. Locker und
gesellig soll es sein – und bleiben. Noch treffen
sich die Köche abwechselnd bei den Mitgliedern,
doch sobald das Vereinsheim in der Robert-Franke
Straße fertig ist, werde dort gekocht. Darauf
freuen sich alle riesig.
www.cc-club-kochendermaenner.de