Keine Chance für Langfinger
Einbrecher mögen die Dunkelheit und deshalb lieben sie die Wintermonate. Garantiert schützen
kann man sich vor ihnen nicht, aber Ihr könnt es den Langfingern so schwer wie möglich machen.
Prinzipiell ist es nicht von
der Jahreszeit abhängig, ob
Einbrecher zuschlagen. Eine
offene Balkontür im Sommer
erleichtert ihnen ebenso den
Einstieg wie eine ungesicherte
Kellertür in einer finsteren
Ecke. Grundsätzlich können
sie immer und überall zuschlagen.
So gibt es Fälle, in
denen sie einbrechen, während
die Bewohner sich sogar
im Nebenraum aufhalten.
Manche gehen nach dem Motto
„Dreistheit gewinnt“ vor
und das Bild vom dunkel gekleideten
Bösewicht mit der
Taschenlampe begreift dieses
Thema nur bedingt. Einbruchschutz
gehört deshalb zu unserem
Alltag und die Branche hat
mit der Zeit viele Ideen entwickelt,
die den Einstieg der ungebetenen
Gäste erschweren. Vom Sicherheitsschloss
bis zur hochmodernen
Alarmanlage reicht das Angebot
– und schon Kleinigkeiten wie ein
Holzkeil unter der Tür können Euch
einen guten Schutz bieten.
Gegen Profi-Einbrecher müssen
Haus- und Wohnungseigentümer
durchaus schwere Geschütze auffahren.
Da es aber vor allem die
kleinen Ganoven sind, die nach einer
Gelegenheit suchen, reicht bei
diesen oft schon das Signal des
Widerstands aus, um ihr Vorhaben
abzubrechen. Merken diese Täter,
72 | news Dezember 2019 | Lifestyle
dass die Bewohner wachsam sind,
schrecken sie ab. Die Botschaft „Wir
haben mit Euch gerechnet“ reicht –
und in den Köpfen der Bösen steht
das Signal auf Rückzug.
Trotzdem geschieht in Deutschland
statistisch gesehen alle vier
Minuten ein Einbruch. Einbrecher
stehlen Geld, Schmuck oder auch
Erinnerungsstücke. Das schmerzt,
allerdings: Vor allem rauben sie
uns das Gefühl, dass wir in unseren
eigenen vier Wänden sicher sind.
Wählen Einbrecher ein Haus aus,
sollten es ihnen die Hauseigentümer
deshalb so schwer wie möglich
machen. Nicht jeder kann sich
zwar einen Wachschutz oder einen
Sicherheitsdienst leisten, doch die
Möglichkeiten zum Schutz vor Langfingern
spielen sich auch im unteren
Preissegment ab. „Zuerst ist es
wichtig, die Türen und Fenster zu
schließen“, sagt ein Experte. Klingt
plausibel, doch hinter diesem Satz
steckt mehr. Denn bietet sich einem
Einbrecher beispielsweise durch ein
offenes Fenster erst die Gelegenheit,
macht das bekanntlich Diebe.
Ein verschlossenes Fenster stellt
hingegen ein Hindernis dar, das erst
einmal überwunden werden muss.
Auch für die Einbrecher gilt diese
Regel der Psychologie. Sie müssen
selbst etwas tun.
Deshalb sollte man es ihnen so
schwer wie möglich machen. Zuschließen
reicht oft schon. Gitter an
den Fenstern sind auch sehr hilfreich,
erinnern aber eher an ein Gefängnis.
Deshalb gibt es Alternativen.
Polizei und Fachfirmen decken
die Stellen im eigenen Zuhause auf
– und bieten individuelle Lösungen
an. Sie kommen zu den Menschen
vor Ort und geben Tipps, was sich
verbessern lässt.
Das kostet natürlich in aller
Regel Geld. Aber so teuer ist
es dann auch wieder nicht, in
die Sicherungsmaßnahmen
zu investieren. Modernster
Schutz deckt schon viele Felder
und Themen ab. Diese reichen
von Sicherheitsschlössern,
die beispielsweise nur
beim Anbieter nachgemacht
werden können. Weiter erstreckt
sich das Sortiment
über Alarmanlagen bis zur
Videoüberwachung. Und
sollten die Einbrecher ins
Haus einsteigen wollen, wird
ein direkter Draht zu einem
Wachschutz (den der Kunde
bestimmen kann) hergestellt.
„Und ein Mal im Jahr werden
die Alarmanlagen gewartet“, heißt
es. Das sorgt zwar nicht dafür, dass
die Angst vor Einbrechern komplett
gebannt ist, allerdings: Es beruhigt
durchaus – und die Tatsache, aktiv
etwas gegen die Bösewichte zu unternehmen,
ist auch aus psychologischer
Sicht wertvoll. Opfer fühlen
sich selbst im Fall eines Einbruchs
dann nicht mehr so hilflos. Das
Gefühl, sich gewehrt zu haben, sei
wichtig.
Und was viele Menschen nicht
wissen: Für viele Methoden des
Einbruchsschutzes gibt es sogar
Förderprogramme. Wer sein Haus
oder seine Wohnung ein Stück weit
sicherer machen möchte, bekommt
Zuschüsse. Beratungsstellen – beispielsweise
von der Polizei klären in
dieser Hinsicht auf. Sogar Nachlässe
auf manche Hausratversicherungen
sind drin. Oder auch ein Steuerbonus.
Was für Euch zutrifft, solltet ihr
für Euren Fall individuell abklären.
Sich mit dem Thema Einbruchschutz
zu beschäftigen, lohnt sich immer.
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