Waldbrände und Krieg zeichnen das Bild eines Planeten, der in Flammen steht. Der Höhepunkt des Wohlstands liege hinter uns, so CDU-Politiker Friedrich Merz. Unsicherheit macht sich breit, die Angst vor dystopischen Verhältnissen ist groß, Verschwörungstheorien kommen auf. Wir wollen wissen: Was denken die Mindener, wie die Welt in 100 Jahren aussieht? Wird es die Hölle auf Erden oder eher ein Paradies?

Marius Nottmeier (23), Azubi
Momentan geschieht ein großer Umbruch. Als konsequenter Optimist bin ich allerdings davon überzeugt, dass die Menschheit an ihren Problemen wachsen wird. Uns steht eine rosige Zukunft mit mehr Gleichheit, weniger Grenzen und beständigem Frieden bevor.

Florian Brommer (26), Lagerist
Heute werden die Weichen für den Verlauf der nächsten 100 Jahre gestellt. Wenn der bisherige Kurs beibehalten wird, sehe ich die Weltwirtschaft zusammenstürzen. Gleichzeitig wird der Klimawandel immer spürbarer, natürliche Lebensräume für etwaige Pflanzen und Lebewesen schwinden.

Sarah Hellmann (22), Studentin
Der Blick in die Zukunft ist ein Blick in die Ungewissheit. Wünschenswert ist eine grünere Welt, aber ob das so realistisch ist? Naja, den Optimismus jedenfalls verliere ich nicht. Im Gegenteil: Jeder kann etwas tun, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Zum Beispiel einfach mal im Park Müll sammeln.

Niklas Fehrmann (20), Azubi
So wie es aussieht, geht die Welt den Bach runter. Die Bedrohung eines großen Krieges nimmt zu, Großmächte ringen um die Führung. Aber die Vergangenheit zeigt, dass sich dieser Kreislauf aus Verderben und Wohlstand mit der Menschheit durch die Geschichte zieht.

Kevin B. (29)
Die Globalisierung nimmt ihren Lauf und die Welt wird „kleiner“, da zukünftige Hochgeschwindigkeitstransportmittel das internationale Reisen zu Katzensprüngen machen. Und auch wenn Leid und Elend gegenwärtiger sind als je zuvor, vertraue ich auf den natürlichen Verbesserungsdrang des Menschen. Alles wird gut!

Dia Krasnici (18), Verkäuferin
Die Zukunft sieht düster aus. In der Politik übernehmen die Falschen, Maschinen und Roboter verdrängen den Menschen aus der Arbeitswelt, Lebensmittelknappheit und Armut werden zum unübersehbaren Problem geworden sein. Trotzdem hoffe ich auf eine gerechtere Welt, in der beispielsweise völlige Religionsfreiheit herrscht.

Azad S. (24), Verfahrensmechaniker
In den nächsten 100 Jahren wird sich das internationale Kräfteverhältnis zwischen Europa und Nationen wie Indien und China grundlegend ändern. Möglicherweise wird es einen großen Krieg geben, der Leid, Tod und Armut zur Folge hat. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass nach Jahren der Unruhe irgendwann wieder Wohlstand und Stabilität herrschen.

Micha Haeger (43), Freelancer
Futuristische Technologie à la „Zurück in die Zukunft“ wird zur Normalität. Schwebende Fahrzeuge und Roboter gehören dann zum Alltag wie aktuell beispielsweise E-Roller. Urbane Gebiete breiten sich aus, ländliches Gebiet verliert gleichzeitig die Nähe zur Natur.

Schiar Mirza (23), selbstständig
China wird internationale Führungsmacht, das zeichnet sich jetzt schon ab. Ein großer militärischer Konflikt droht daher und diesem Krieg kann sich niemand entziehen. Aber auch diese Zeiten wird die Menschheit überstehen, sodass die Welt nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaut wird.

Franziska Sophie B. (23), Azubi
In den nächsten 100 Jahren werden die Landkarten vielerorts neu gezeichnet werden müssen – wegen des steigenden Meeresspiegels. Wir sollten unser Umweltbewusstsein also schärfen, erneuerbare Energien fördern, alle an einem Strang ziehen. Vielleicht zögern wir die totale Überschwemmung etwaiger Küstenregionen so noch etwas hinaus.

Andreas Rentzelas (20), Schüler
Die Zukunft hält einige angenehme Erleichterungen für den Alltag bereit, zum Beispiel Paketzustellung per Drohne. Ich bin mir sicher, dass sich das durchsetzen wird. Es wird völlig normal sein, Robotern auf der Straße zu begegnen, allerdings ist der Mensch niemals vollständig verzichtbar – zum Beispiel, wenn es um die Rettung des Klimas geht.

Nils Goddemeier (22), Einkäufer
Wahrscheinlich gibt es in 100 Jahren allerlei Zukunftstechnologien. Wirtschaft und Privathaushalte laufen dann mit erneuerbaren Energien. Verkehrsmittel werden im Sinne der E-Mobilität ausgebaut und erforscht sein. Ein bisschen Zukunft kann man daher auch jetzt schon in den Alltag bringen – ich schaffe mir beispielsweise eine E-Vespa an.

Ian Daniel (67), Ingenieur
Der Klimawandel wird die Menschheit noch ein Weilchen begleiten, Gletscher werden weniger, die Meere steigen an. Jahrzehnte misslungener Umweltpolitik können eben nicht von heute auf morgen ausgebügelt werden, doch wir schlittern keinesfalls auf einen Abgrund zu. Gerade junge Leute werden sich in einer Welt voller Möglichkeiten wiederfinden.