Anewal entführt das Publikum mit seiner großartigen Show direkt in die Wüste: Die Gruppe bringt traditionelle afrikanische Melodien und neue Klangwelten zusammen und bietet dabei alles, was Desert Blues-Fans lieben: hypnotische Zwei-Akkord-Jams, tranceauslösende Beats und bissige vom Blues inspirierte Gitarren – und über allem schwebt Anivollas warmer Gesang in seiner Muttersprache Tagmashek. Alhousseini Mohamed Anivolla ist aber vor allem auch ein bemerkenswert subtiler Gitarrist, der mit seinem differenzierten Anschlag dynamische Spannungen und Phrasierungen erzeugt, indem er winzige Ebenen natürlicher Verzerrung hinzufügt. Begleitet wird er von zwei herausragenden afrikanischen Musikern.

Dabei gehen dem Publikum nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen auf. Traditionelle Gewänder aus Damasttuch, indigoblaue Turbane und eine Vielfalt afrikanischer Instrumente öffnen ein sensorisches Kaleidoskop an Farben und Tönen, fern von Folklore oder Exotik. Dafür sorgen auch die Texte, in denen der weltszeneerfahrene Sänger nicht nur die Schönheit der Wüste besingt, sondern sich ebenso mit dem gesellschaftlichen Wandel und seinen Chancen und Risiken befasst.