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Kampa-Halle wird abgerissen

Minden-Lübbecker Kreistag stimmt für Neubau eines Sportzentrums und macht den Weg frei für eine Multifunktionshalle

Kampa-HalleFoto: Alex Lehn

Der Kreistag hat mit der erwarteten klaren Mehrheit den Abriss der Kampa-Halle beschlossen und zugleich den Bau einer Multifunktionsarena in Minden auf den Weg gebracht. Für den insgesamt acht Punkte umfassenden Beschluss stimmten 38 Kreistagsmitglieder, 20 waren dagegen. Dazu kamen zwei Enthaltungen. Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde über den Punkt geheim abgestimmt.

 

 

Kampa-Halle
Foto: Alex Lehn

Die Vertreter von FDP und Linken hatten während der konzentrierten Diskussion angekündigt, geschlossen gegen den Beschluss zu stimmen. Auch aus Reihen der CDU hatte es Vorbehalte gegeben, vor allem gegen den 14,5 Millionen Euro großen Zuschuss für den Bau der Multifunktionshalle. Die Summe sei für den Kreis nicht tragbar, sagte etwa der Stemweder CDU-Vertreter Frank Rabe.
Der Abriss der Kampa-Halle soll möglichst schnell auf den Weg gebracht werden, um an derselben Stelle ein neues Sportzentrum für die beiden Berufskollegs und den Vereinssport zu errichten. Neben der Kampa-Halle wird auch die Kreisschwimmhalle abgerissen, die benachbarte Kampa-Halle 2 jedoch bleibt erhalten.
Vor der Auszählung war mit einem deutlicheren Zuspruch gerechnet worden. Möglicherweise seien die zu erwartenden hohen Betriebskosten für eine sanierte Kampa-Halle in den Beratungen nicht deutlich genug herausgestellt worden, sagte CDU-Fraktionschef Detlev Beckschewe währende einer Sitzungsunterbrechung. Er freue sich aber über die positive Entscheidung. Auch sein SPD-Gegenüber Birgit Härtel zeigte sich zufrieden mit der Zwei-Drittel-Mehrheit. Das Ergebnis sei eine solide Grundlage. Landrat Dr. Ralf Niermann (SPD) bezeichnete den Beschluss als „klares politisches Statement“. Der Bau eines neuen Sportzentrums biete eine große Chance, auch wenn die Zwischenzeit vor allem für Schulen und Vereine schwierig werde.
Die Beschlussvorlage sei nicht wie sonst üblich von der Kreisverwaltung, sondern „im politischen Raum“ erarbeitet worden, so Niermann. Dabei ist der Abriss der Kampa-Halle mit einem anschließenden Neubau eines Sportzentrums und dem Kreiszuschuss für die Multifunktionshalle verknüpft worden. Mit dem Votum könnten schnell die nächsten Schritte folgen. Mit dem Beschluss wird die Kreisverwaltung aufgefordert, die Abrissarbeiten „schnellstmöglich vorzubereiten und dann zeitgleich mit dem Abriss der Kreisschwimmhalle vorzunehmen.“ Schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 soll dann mit dem Neubau begonnen werden. Dabei stünden auch die Belange der bisherigen Leistungsstützpunkte im Blick. Entsprechende Pläne für das Sportzentrum könnten der Politik schon in drei bis vier Monaten vorgestellt werden, hieß es am Rande der Sitzung. Den bisherigen Nutzern der Kampa-Halle und der Schwimmhalle wird in dem Beschluss Unterstützung zugesichert. Demnach soll der Kreis aktiv bei der Suche nach Übergangsmöglichkeiten helfen.
Nur wenige Stunden vor Beginn der Kreistagssitzung hatte es noch einen letzten Vorstoß der Abriss-Gegner gegeben: Der parteilose Mindener Stadtverordnete Frank Tomaschewski hatte gemeinsam mit dem Architekten Michael Störmer die vorliegenden Gutachten eingesehen. Beide betonten, dass die Halle auch über den 31. Dezember hinaus betrieben werden könne. Die Lösung könne im Einsatz mobiler Technik liegen, die schon der Eventmanager Martin Möller ins Spiel gebracht hatte. Mit dem deutlichen Beschluss des Kreistages ist diese Option jetzt vom Tisch.