Montana Glemnitz (16) aus Porta Westfalica hat ihren ersten Thriller herausgebracht. „Was, wenn sie lügen?“, heißt der Titel und der verspricht so manchen Gänsehautmoment.

 

Rylie ist ein junges Mädchen, das mit ihrem Vater urplötzlich in eine fremde Stadt ziehen muss. Plötzlich passieren merkwürdige Dinge und sie erfährt einiges, was sie nicht hätte wissen dürfen. „Was, wenn sie lügen?“ heißt das Buch über diese seltsamen Ereignisse, die den Leser in Atem halten. Geschrieben hat es Montana Glemnitz, die als Autorin hinter dem Pseudonym Montana Blue steckt. Im Interview spricht die 16-Jährige aus Porta Westfalica über das Buch – und sich.

Interview newsMontana, ein junges Mädchen hat schlimme Erlebnisse und viele bange Momente. Gibt es im Buch denn wenigstens ein Happy-End?
In diesem noch nicht. Aber zurzeit arbeite ich an der Fortsetzung und so wie es im Moment aussieht, kommt es darin zum Happy-End. Ich bin allerdings erst auf Seite 20. Da kann noch einiges passieren.

Das heißt, du lässt dir das Ende durchaus noch offen?
Genau, denn das ist auch die Art und Weise, wie ich als Autorin arbeite. Was die Handlung betrifft, habe ich ein grobes Grundgerüst und an dem orientiere ich mich. Da gibt es auf der einen Seite die Guten, auf der anderen die Bösen. Auch die jeweiligen Wendepunkte stehen fest. Beim Schreiben kann es aber gut passieren, dass ich spontan einen Einfall habe, der die Handlung in eine andere Richtung lenkt. Mir ist diese Flexibilität wichtig und während ich an dem Buch schreibe, kommen mir oft neue Ideen.

Im Buch geht es um Vertrauen, Enttäuschung oder um das Aufdecken von Erlebnissen. Kurzum: Deine Protagonistin Rylie muss einiges mitmachen. Wie kommt eine 16-Jährige auf einen solchen Thriller?
Um ehrlich zu sein, hatte ich die Idee zu dieser Handlung schon mit Anfang 14. Und es sind tatsächlich auch eigene Erlebnisse oder zumindest Ereignisse, von denen ich gehört habe, die mit in die Handlung einfließen. Viele Konflikte stehen aber eher symbolisch und natürlich ist das auch alles verfremdet. Ich habe eben viel Fantasie.

Zwischen 14 und 16 machen Menschen in aller Regel große Veränderungen durch. Hat sich das beim Schreiben bemerkbar gemacht?
Was die Erlebnisse betrifft, hat es das nicht. Aber es ist schon so, dass sich die persönliche Einstellung der Protagonistin im Laufe des Buches ändert. Ich habe ja auch fast drei Jahre an den 216 Seiten geschrieben und auch zwischendurch immer mal Schreibpausen eingelegt. Natürlich wirkt sich das aus. Genau das finde ich aber auch gut so — und spannend.

Du bist kreativ, hast Fantasie und eine künstlerische Ader. Du spielst Klavier und gehst einem weiteren Hobby nach, das gar nicht so in diese Reihe passt.
Das stimmt und das mag vielleicht wirklich ein bisschen überraschend sein. Ich bin Thai-Boxerin und trainiere regelmäßig in Hausberge.

Nochmal zum Buch: Die Handlung spielt in Brandon im US-Staat Minnesota. Ich habe mal bei Wikipedia.de nachgeschaut. Es handelt sich dabei um eine Stadt mit nur etwa 500 Einwohnern. Warum spielt deine Geschichte gerade da? Hat das einen Grund?
Es ist einfach so, dass mir die Gegend dort sehr gefällt. Ich war zwar noch nie in den USA, aber ich stelle mir diesen Ort einfach als ideal für meine Geschichte vor. Ich habe mal ein bisschen gegoogled und dann Brandon gefunden. Da war also auch ein wenig Zufall im Spiel.

Als kreativer Mensch liegt es nahe, dass du auch beruflich in dieser Richtung etwas vorhast. Was hast du für Pläne?
Zurzeit gehe ich noch zur Schule und bin in der Q1 (Jahrgangstufe 11, d. Red.) des Porta-Gymnasiums. Weil ich zu den G8´lern gehöre, mache ich nächstes Jahr mein Abitur. Für mich steht fest, dass ich danach auf jeden Fall etwas im künstlerischen Bereich machen will.

Was konkret? Vielleicht Schriftstellerin?
Mein großes Ziel ist, Illustratorin zu werden. Ich sehe mich in den Bereichen Zeichnen, Malen und Design. Das macht mir Freude und das ist entscheidend. Ich habe übrigens auch die Illustration in meinem Buch selbst gemacht. Schreiben werde ich aber auf jeden Fall auch weiterhin. Mal sehen, auf was für Ideen ich noch so komme.

Du hast auch die Vermarktung deines Buches selbst übernommen.
Ja, und das war anfangs noch etwas kompliziert. Ich hatte sowas ja noch nie vorher gemacht. Mein Bruder brachte mich auf den Gedanken, es online zu vermarkten. Ich habe mich dann in das Thema eingearbeitet und verkaufe mein Buch jetzt über Amazon im Internet.

Das heißt, ich gebe bei Amazon den Buchtitel ein und bekomme es dann sofort aufs E-Book gesendet?
Zum Beispiel. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, das Buch in gebundener Form zu bekommen. Amazon bietet die Möglichkeit, druckt es aus und versendet es nach Hause. Das hat auch den Vorteil, dass immer nur so viele Bücher gedruckt werden, wie benötigt. Für mich als Autorin entsteht somit kein wirtschaftliches Risiko und im Moment muss ich sagen, bin ich mit dem Absatz sehr zufrieden. Es läuft überraschend gut.