Von Nadine Schwan

Jens Symalla kommt aus Bad Oeynhausen und liebt Mode.  Um zu zeigen, dass er damit als Mann nicht allein ist, hat Jens auf Instagram einen Style-Contest ins Leben gerufen bei dem 200 Männer ihre Outfits präsentieren und gegeneinander antreten. Im Interview mit news – Das Magazin erzählt der Sales Manager, worauf es bei Instagram ankommt, was einen guten Style bei Männern ausmacht und wie sein Wettbewerb abläuft.

Hallo Jens, erzähl uns doch mal etwas über dich. Wer bist du, wo kommst du her?

Also ich heiße Jens Symalla (Instagram @jens.symalla) und bin inzwischen fast 36 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Minden, wohne jetzt aber seit fast acht Jahren in Bad Oeynhausen. In Minden habe ich fast zehn Jahre lang den Mobilfunk Shop Fexcom (früher: The Phone House) geschmissen. Seit nun zwei Jahren arbeite ich, noch immer in der selben Firma, als Area Sales Manager und betreue nun zehn Mobilfunkshops in NRW, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Ich habe in der Corona-Zeit sogar eine Insta-Page für meine Shops unter @fexcom_nord eingerichtet. Mein aktuell größtes Projekt ist aber wohl das Haus, was meine Freundin und ich in Porta Westfalica-Hausberge bauen lassen.

Was machst du auf Instagram?

Ich habe vor einem Jahr einen Restart auf Instagram gemacht! Meinen Fokus habe ich auf Fashion, Mode und Lifestyle gelegt, geschmückt mit ein paar einfachen Floskeln oder täglichen Abläufen. Wirklich richtig intensiv habe ich mich aber erst seit Ende März mit Instagram beschäftigt, weil auch für mich, wie für viele andere, die Kurzarbeit anfing. Ich habe mich viel in die Materie eingelesen, habe gelernt, wie der Algorithmus funktioniert und habe es verstanden, wie man organisch wachsen kann. Dazu musst du wissen, dass ich meine Follower in den letzten acht Wochen verdoppelt habe. Und ich schaffe es weiter alle vier bis fünf Wochen, um etwa 1000 neue Follower zu wachsen. Inzwischen ziehe ich aus meiner Erfahrung einen Mehrwert für andere und schreibe unter meinen Bildern nützliche Informationen, teilweise bis ins Detail, um anderen zu helfen, Instagram besser zu verstehen. Und das bekommt sehr großen Zuspruch. Mein Postfach ist jeden Morgen voll. Also optisch fahre ich weiter die Fashion-Schiene, inhaltlich verrate ich dir Instagram-Hacks!

Wer macht deine Fotos?

Das ist ganz praktisch, meine Freundin @tasha.loves macht die Bilder von mir und ich umgekehrt die Bilder von ihr!

Verdienst du mit Instagram Geld?

Bisher tatsächlich nein. Ich bekomme zwar inzwischen fast täglich per DM oder Mail Kooperationsanfragen oder sogar Sponsorings (damit würde ich dann Geld verdienen), allerdings lehne ich 90 Prozent davon ab. Ich würde aktuell nur Werbung für ein Produkt machen, wenn ich auch hinter diesem stehen würde. Wenn ich mich als lebende Litfaßsäule plakatieren lassen würde, dann würde ich wohl die Glaubwürdigkeit verlieren. Und das ist mir doch sehr wichtig. Auch wenn Instagram eine sehr oberflächliche Welt darstellt, versuche ich immer, in echte Kommunikation mit jedem zu gehen. Mit den Firmen, mit denen ich bisher Kooperationen gemacht habe, handelte es sich ausschließlich um Gifting-Aktionen. Also ein Produkt-Sponsoring ohne Entgelt.

Du hast einen Style-Contest auf Instagram ins Leben gerufen. Wie kam es dazu und wie läuft das ab?

Auch die Idee entstand zu Beginn von Corona. Um Ostern herum habe ich bereits ein kleines Outfit-Battle veranstaltet. 32 Männer, die Interesse an Fashion haben, die im K.o.-Verfahren gegen einander angetreten sind. Der kam sehr gut an, also habe ich weiter gemacht. Für den jetzt laufenden Contest habe ich versucht, Sponsoren zu finden. Mit @goldblackofficial (Hauptsponsor des Contest), @parker.arrow, @maend_official und meinem Arbeitgeber @fexcom_nord habe ich ein paar sehr interessante gefunden. Warum überhaupt Sponsoren? Mit Speck fängt man Mäuse! Auch wenn eigentlich jeder, ob klein oder großer Influencer, ob schon durch die Medien bekannt oder unbekannt, just for fun dabei ist. Und ich glaube, dass der Ehrgeiz der einzelnen Teilnehmer, möglichst weit zu kommen, der größere Antrieb ist. Dennoch sind die Gewinne für die Top 3 nicht von der Hand zu weisen. Je mehr die Werbetrommel in den einzelnen Profilen gedreht wird, umso größer die Resonanz des Contests. Und umso größer der Contest wird, desto mehr Reichweite bekommen alle Teilnehmer am Ende ab!

Bevor das jetzt zu lang wird, möchte ich gern noch erklären, wie das Ganze abläuft. Der Contest ist für 28 Tage angesetzt. Es gibt ähnlich wie beim Fußball Vorrunden-Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern. Bei 200 Leuten gibt es also 50 Gruppen. Innerhalb dieser Vorrunde tritt jeder einmal gegen jeden an. Am Tag werden 20 Battles ausgetragen (damit es nicht zu viel für den Viewer wird), heißt 40 Teilnehmer am Tag. Bei 200 Teilnehmern und jeweils drei Battles überdauern die Vorrunden 15 Tage. Die Teilnehmer haben übrigens alle drei Outfit-Bilder selbst bestimmt und mir diese zukommen lassen. Es gibt übrigens einen Spielplan in meiner Bio, damit jeder den Überblick behalten kann, der sich dafür interessiert. Der Gruppensieger aus jeder Gruppe kommt weiter in die K.o. Phasen und 30 weitere, die anhand der meisten Gesamtstimmen berechnet werden. Damit kommen insgesamt 80 Teilnehmer in die K.o.-Phase! Dann geht es im Ausscheideverfahren weiter, bis nur noch fünf übrig sind. Im Finale tritt dann nochmal jeder dieser fünf gegen jeden seiner vier Gegner an!

 

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Du hast gesagt, du hast durch die Medien bekannte Teilnehmer beim Contest dabei? Wie bist du auf die oder die auf dich gekommen?

Ganz einfach, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich habe einfach mal angefragt und mein Vorhaben präsentiert. Bekannte Gesichter aus RTL Shows wie „Are You the One“, „Temptation Island“, „Take me Out“ und auch der „Bachelorette“ sind beim Contest mit dabei. Darüber hinaus Sportler und andere Personen des öffentlichen Lebens.

Wie wichtig ist dir dein Aussehen und dein Styling?

Sehr wichtig! Ich bin unglaublich eitel und sehr perfektionistisch! Viele denken, dass ich sehr arrogant bin, weil ich auf Bildern so gut wie nie lächle. Das ist aber nicht so, dass ich lächeln kann, beweise ich täglich in meinen Insta-Storys.

1994 kam der Begriff „metrosexuell“ auf. David Beckham war das lebende Beispiel. Würdest du dich hier einordnen?

Der Begriff metrosexuell war vor 25 Jahren noch komplett anders als heute! Früher warst du der Außenseiter, heute ist das doch komplett normal. Ich habe Modetrends, vorausgesetzt, sie haben mir gefallen, schon früh mitgemacht. Ich weiß und werde es wohl nie vergessen, wie mein bester Freund mich Anfang der 2000er ausgelacht hat, als ich mit den ersten Flip Flops für Männer ankam. Zwei Jahre später war es das normalste auf der Welt, dass Männer Flip Flops tragen. Ironischerweise trug er damals Adiletten, mit denen er heute wieder voll im Trend liegen würde. Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen, ja, ich würde mich als metrosexuell bezeichnen.

Frauen sind schön, Männer stark. Noch immer gibt es Klischees und Rollenbilder. Dürfen Männer auch schön sein? Wenn ja, warum?

Also heutzutage kann man natürlich vieles übertreiben. Ich meine, es gibt Männer, die fünf verschiedene Hautcremes benutzen und dann noch Peelings, Masken und und und. Ich gehöre tatsächlich nicht dazu, möchte ich mal kurz anmerken. Natürlich darf jeder das tun, was er für gut empfindet, egal ob Frau oder Mann. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Frauen, die stark sind. Man muss nur mal einen Blick in die Fitness-Studios werfen. Leben und leben lassen!

Wie voll ist dein Kleiderschrank?

Sagen wir es mal so, in unserem Haus haben wir ein Ankleidezimmer mit 2×5 Meter Schränke plus Kommoden geplant. Ich habe etwas Angst, dass es knapp wird!

Was macht einen guten Style bei Männern aus?

Auch das würde ich sehr individuell betrachten. Es gibt Looks, die ich bei anderen mega finde, aber selbst nie tragen würde. Ich finde, unabhängig vom Look macht der Schnitt viel aus. Klassisches Beispiel: der Anzug von der Stange. Eine zu weite Hose, die zu tief über dem Schuh hängt oder ein zu weit geschnittenes Sakko. Auf der anderen Seite darf es natürlich auch nicht zu eng oder kurz sein. Für ein Maßanzug kein Geld? Verstehe ich total! Wenn ich mir ein Anzug von Asos, H&M, Zara etc. zulege, und das Sakko perfekt passt, die Hose aber nicht ideal ist, lasse ich mir diese vom Schneider ändern. Das kosten ein paar Euro und man hat einen gut sitzenden Anzug. Dazu kann man mit Details in jedem Outfit sehr gut spielen!

Welches Kleidungsstück sollte jeder Mann diesen Sommer im Schrank haben?

Ich persönlich stehe aktuell total auf Oversize! Ein Shirt, ein Pullover im Oversize-Look gehören für mich absolut zu diesem Sommer!

Was geht bei Männer-Mode gar nicht?

Uff, es gibt viele Styles die gar nicht gehen. Aber auch hier sind Geschmäcker ja verschieden, wenn ich etwas doof finde, kann ein anderer es ja trotzdem absolut feiern. Ich erinnere mich aber bei dieser Frage an einen Satz meiner Mutter, die zu mir sagte: “Weiß und Schwarz passen immer zusammen!”. Dieser Aussage muss ich komplett widersprechen. Schwarze Hose und weißes Hemd, perfekt! Weiße Hose und schwarzes Hemd, Katastrophe!