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GWD Minden: Abschied und Neustart

Nicht nur Dalibor Doder: Nach der Saison haben einige weitere prägende Gesichter das Team von GWD verlassen

GWD Juli

Es sind einige Wochen ins Land gegangen – so verzieht sich auch die dickste Luft nach der nicht so dollen Schlussphase der Saison 2018/2019. Es blieb etwas Zeit durchzuatmen und sich intern ein paar Fragen zu stellen. Wie ist die Rückrunde zu erklären? Woher kam plötzlich öfter Mal eine höhere Fehlerquote? Warum gingen Selbstvertrauen und Treffsicherheit verloren? Eines können wir der Mannschaft nicht absprechen: das sie nicht gekämpft hat. Nun ja, es wird eine in weiten Teilen neue Truppe versuchen, es in der neuen Saison besser zu machen. Viele „Gesichter“ haben GWD verlassen.

 

GWD JuliEin schöner Abschied auf dem Spielfeld war ihm nicht vergönnt – eine Verletzung stoppte Dalibor Doder zu Saisonende. Er war neun Jahre lang der Kopf der Grün-Weißen. Er stieg mit GWD ab, aber auch wieder auf. Er war immer eine Art Publikumsliebling. Ziel ist seine Heimat – er spielt ab Sommer für Ystads IF. Einen Ersatz gibt es schon seit einem Jahr: Aliaksandr Padshyvalau muss jetzt dauerhaft zeigen, was er drauf hat. Zwei weitere Varianten gibt es auf der Mitte auch noch: Marian Michalczik und – ganz neu bei GWD – Juri Knorr. Sein Vater war berühmt berüchtigt für den beidseitigen Absprung mit anschließendem hammerharten Wurf von halblinks: Thomas Knorr. Er war sowohl in Kiel, Flensburg, Bad Schwartau und Hamburg unter Vertrag – als Nationalspieler wurde er 1996 Torschützenkönig der EM. Die guten Gene hat er weitergegeben – Juri war einer der besten Spieler der zweiten spanischen Liga, hat einen sehr guten Wurf und ein klasse Spielverständnis. Scheinbar ein guter Griff von GWD Minden.

GWD JuliAnton Mansson kam aus Lemgo und trug zwei Jahre das grün-weiße Trikot. So richtig durchsetzen konnte er sich nicht. Er wechselt zu OV Helsingborg. Auf ihn folgt Lucas Meister – der bringt einen schönen Nachnamen mit… Der Schweizer kommt von den Kadetten Schaffhausen. Und mit denen wurde er – passender Weise – in diesem Jahr Schweizer Meister.

Luka Zvizej verlässt GWD nach eineinhalb Jahren – Handball spielen will er nicht mehr. Joscha Ritterbach kommt dafür aus Göppingen nach Minden. Der 24jährige spielte in der Nachbarschaft von 2012 bis 2014 für Lemgo. Kim Sonne Hansen spielte vier Jahre für GWD. Auch er stieg ab und wieder auf. Ihn zieht es zu Chartres Metropole nach Frankreich. Für den Ex-Kieler steht Malte Semisch neu im Tor. Er kommt aus Berlin und hofft an der Weser auf mehr Einsätze als an der Spree. Maurice Paske rutschte für den verletzten Kim Sonne phasenweise rein ins Team – sonst spielte er in der zweiten Mannschaft. Er wechselt zu Zweitligist TV Emsdetten. Lukas Kister kam aus der eigenen Jugend, hatte zwei Jahre einen Bundesligavertrag und kam auf mehr als 50 Bundesligaspiele. Er geht zwei Etagen tiefer zu Drittlkigist Eintracht Hagen.

GWD JuliUnd: Andreas Cederholm will mehr spielen. Deshalb unterschrieb er früh beim TBV Lemgo. Nachfolger ist Christoph Reißky, der für ein Jahr von den Füchsen Berlin ausgeliehen wird. Er soll bei GWD reifen. Als Perspektivspieler für dieselbe Position hat sich Jonas Molz den Dankersern angeschlossen. Der 18-Jährige kommt vom VfL Gummersbach und erhält einen Vertrag über zwei Jahre mit Option für ein weiteres Jahr. In der Reserve in der dritten Liga soll er die nächsten Schritte machen – vielleicht gelingt ihm danach der Durchbruch.

Auch Eigengewächs Justus Richtzenhain stößt als Kreisläufer in die Riege der Perspektivspieler dazu. Die Rückraumspieler Maximilian Nowatzki und Simon Strakeljahn sowie Torhüter Leon Grabenstein haben ja bereits eine Saison bei den GWD-Profis hinter sich.

Am 15. Juli beginnt die Vorbereitung auf die neue Serie – gleich zu Beginn misst sich GWD mit einem Kreisligisten… Am 17. Juli treffen die Jungs von Frank Carstens auf den FC Hevesen – es gibt Fußball auf der „Achumer Wiese“. Schon vor einem Jahr zeigten die Handballprofis, dass sie das können – damals gab es ein 2:1 gegen Bezirksligist SV Kutenhausen-Todtenhausen 2:1.

Von Carsten Dehne

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