Kultur

Schiff Ahoi! Interview: Das Houseboat ist seit 15 Jahren unterwegs. Am 31. August ist Phil Fuldner mit an Deck.

Phil FuldnerPhil Fuldner ist am 31. August beim Houseboat Minden dabei.

Von Andrea Williams/PR

DJ-Legende und Hitproduzent Phil Fuldner wird zum 15-jährigen Jubiläum des Houseboats ein zweistündiges Set auf dem Oberdeck servieren. Als Produzent und Songwriter für namhafte Pop-Acts wurde er mit etlichen Gold- und Platinschallplatten ausgezeichnet und seine frühen Hits wie „The Final – Captain Future Theme“ oder „Miami Pop“ sind jetzt schon Klassiker der elektronischen Club- und Dance Music. Weitere DJs des Houseboats Ende August sind Maurice Brown, maiwai, Rafael Silesia und Tim Rehme, der das Event auch organisiert. Wir trafen ihn mit Geschäftsführer Sascha Arlitt zum Interview.

Wie fingen die Houseboat Events einst an?
Sascha: Wir starteten in Rusbend mit einem kleinen Schiff. Damals gehörten wir noch nicht zum Orga-Team und legten nur auf. Nach dem dritten Houseboat übernahm ich das Event mit einem Kollegen. Anfangs war der Charakter noch sehr familiär. Werbung lief hauptsächlich über Mundpropaganda. Als die alte Reederei pleiteging, kamen wir nach Minden, wo uns größere Boote zur Verfügung standen. Dadurch hat sich die Besucherzahl schlagartig von 150 auf 400 Leute erhöht.

Tim Rehme und Sascha Arlitt
Tim Rehme (links) und Sascha Arlitt kümmern sich gemeinsam um das Houseboat.

Was waren die Meilensteine in 15 Jahren Houseboat?
Sascha: Das Gesamtkonstrukt hat sich stark geändert. Von der Aftershow bis zum Bus Shuttle bieten wir inzwischen ein rundes Konzept an. Zudem veranstalten wir das Houseboat mittlerweile auch in Hannover.
Tim: Wir steigerten uns von einem auf zwei Floors und legen Wert auf einen Headliner im Line-up. Dieses Jahr haben wir Phil Fuldner an Bord.

Ein weiteres Highlight für uns dieses Jahr ist, dass wir die Aftershow für Minden zum ersten Mal komplett selbst organisieren.

Davor arbeiteten wir beispielsweise mit der Musikbox, dem PW1 oder dem Ego Club zusammen.

Organisiert ihr es selbst, weil es hier einen Mangel an Clubs gibt?
Sascha: Wir hatten tatsächlich einfach Lust, das zum Jubiläum in Eigenregie umzusetzen. Die Location der Aftershow, das Hotel Bad Hiddenserborn, hat einen Schiffsanleger.

Die Leute gehen von Bord und können direkt im großen Zelt weiterfeiern.

Hier können auch Leute kommen, die nicht auf dem Schiff waren.
Tim: In den Vorjahren legten wir bei der Schachtschleuse an, und die Gäste wurden mit dem Bus zur Aftershow gefahren. Da hat sich die Party leider oft gesplittet.

Was zeichnet euer Houseboat noch aus?
Sascha: Wir legen auf einen guten Sound sehr viel Wert und haben stets eine hochwertige Funktion-One Anlage an Bord. Die Musik ist eher housig, aber generell ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Bühnenbild wechselt je nach Motto.
Tim: In den vergangenen Jahren hatten wir die Themen Beach, Raumschiff, Unterwasserwelt … Dazu treffen wir uns an zwei, drei Wochenenden zum Basteln. Manchmal leihen wir uns auch Deko aus.

Verratet ihr das Motto für dieses Jahr?
Sascha und Tim: Nein (lachen).

Habt ihr nach dem Rekordsommer 2018 Bedenken, dass die Weser zu wenig Wasser führt?
Sascha: Wir haben eher Bedenken vor zu viel Wasser (lacht). Das Schiff ist überdacht. Starker Regen ist nicht dramatisch.
Tim: Die Fahrt startet am Mittellandkanal. Dann wird auf die Weser runtergeschleust. Es folgt eine kleine Weserfahrt. Dann wird wieder auf den Mittellandkanal hochgeschleust. Wenn die Weser zu viel oder zu wenig Wasser hat, können wir auf den Mittellandkanal ausweichen, da er immer den gleichen Pegel hat. Landschaftlich wird einem auf der Weser natürlich mehr geboten.
Sascha: Die Schleusung ist stets das Highlight der Tour. Außerdem passieren am Ufer jedes Mal lustige Geschichten. Einmal lief ein Mann die komplette Fahrt mit.
Tim: Ein anderes Mal fuhren wir in Minden an der Kaserne vorbei, wo einige Soldaten Wochenenddienst hatten.

Als sich das Boot ihnen näherte, zogen sie sich splitternackt aus und tanzten nackt vor uns. Das war so geil. Alle lachten sich im gleichen Moment kaputt.

Wie sieht das Programm am 31. August genau aus?
Sascha: Das Boarding läuft von 17 bis 18 Uhr. Zum Einlass gibt es einen Welcome Drink. Für das leibliche Wohl an Bord ist gut gesorgt. Die Fahrt dauert vier Stunden. Dann folgt die Aftershow bis Open End. Shuttle Busse bringen unsere Gäste zurück zum Startpunkt.

Habt ihr noch Ziele für eure Veranstaltung?
Sascha: Für die Zukunft sind wir für die Aftershow mit dem Kanu-Klub Minden im Gespräch.
Tim: Eine Location in der direkten Umgebung zur Schachtschleuse wäre wirklich super. Außerdem wäre ein dritter Austragungsort oder Stadt für unser Houseboat Konzept schön.

Tickets + Infos:
www.xing-events.com/bootminden