Ständig neue Apps, veränderte Arbeitsabläufe im Job, schnellere PCs und immer wieder optimierte Computerprogramme: Die Arbeitswelt 2022 stellt uns vor enorme Herausforderungen. Lief es in den 1970er oder 1980er Jahren noch vergleichsweise behutsam ab, wandelt sie sich heute ständig. Die Pandemie hat die Digitalisierung weiter beschleunigt und in Zukunft könnte es vielleicht noch rasanter werden. Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen. Das ist nur normal, doch hinter Neuerungen stecken auch häufig Chancen. Das wird leider viel zu oft vergessen. Weiterbildung ist ein Schlüssel, um der Arbeitswelt von heute und morgen mit einer gewissen Zuversicht entgegenzutreten. Sie ist deshalb wichtiger denn je.

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Kreativität steigert sich oft

Gleich vorab: Weiterbildung beschränkt sich nicht allein auf den Beruf. Auch im privaten und gesellschaftlichen Umfeld dreht sich die Erde weiter und bringt Neuerungen. Fernseher mit Apps, Smart-Home-Installationen, Elektromobilität oder regenerative Energieträger: die Welt von heute setzt neue Prioritäten als früher. So war und ist es schon immer gewesen. Auch die Generationen vor uns mussten sich den Veränderungen stellen. Deshalb sollten wir dem, was uns heute herausfordert, mehr mit Neugier begegnen. 

Weiterbildung kann geistig fit halten. Wer sich regelmäßig mit neueren Dingen beschäftigt, trainiert das Gehirn und regt die eigene Kreativität an. Schon deshalb bleibt der Spruch vom lebenslangen Lernen immer aktuell. 

Wer aber schon in jungen Jahren begreift, dass man sich niemals auf seinen Lorbeeren ausruhen sollte, hat mehr von dieser Botschaft: Sowohl im privaten als auch im beruflichen Feld. Bei der Ausbildung zählt die Weiterbildung beispielsweise zu den wichtigsten Bereichen. Das gilt für nahezu sämtliche Jobs. Kein Arzt, der 1970 seine Zulassung erhalten hat, käme heute in seiner Praxis ohne regelmäßige Fortbildungen klar. Gleiches gilt für Lehrer, Theologen, Bäcker, Metzger, Kaufleute oder Tischler oder Friseure: Niemand kann sich dem Fortschritt entziehen. Und weil viele Menschen in ihrem Leben mehrere Berufe ausüben, bieten sich auch in diesem Bereich viele Chancen. So passiert es heute immer häufiger, dass Spätberufene ihre Lust an einem neuen Job entdecken. Wer beispielsweise mit Mitte 50 seinen Job verliert, in der Branche partout nicht mehr arbeiten möchte und schon immer „mal etwas ganz anderes machen möchte“, hat dann durchaus die Gelegenheit dazu. Warum nicht noch eine Ausbildung machen? Wer diese mit Ende 50 abschließt, hat dann immer noch fast ein Jahrzehnt im neuen Job. Und das ist eine lange Zeit, was die Arbeitswelt leider verschweigt. Angesichts des demografischen Wandels und des wohl späteren Rentenbeginns wirkt es schon absurd, dass erfahrene Menschen sich schon in vergleichsweise jungen Jahren für Vieles zu alt fühlen.

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Keine Frage des Alters

Wie kommt sowas? Dass der Mensch ein Leben lang lernt, ist keine neue Erkenntnis. Und eigentlich ist es ja nur logisch, dass es Veränderungen gibt. Täglich kommen immer neue Eindrücke hinzu – und uns stellen sich ständig neue Anforderungen. Allerdings hat das Tempo in den vergangenen drei Jahrzehnten drastisch zugelegt und die Intervalle verkürzt, in denen sich Dinge überholen. Das stellt hohe Anforderungen an die Menschen, die sich beruflich immer auf Ballhöhe halten müssen. Doch viele Menschen schrecken davor zurück. Besonders die etwas Älteren haben regelrechte Angst davor, sich mit neuen Dingen zu befassen. Sie befürchten unbewusst, dass sie den Ansprüchen nicht mehr genügen könnten. Das ist jedoch unbegründet. Lernen ist keine Fage des Alters, höchstens eine Frage der inneren Einstellung. Viele jenseits der 50 meinen, gewisse Dinge einfach nicht mehr kapieren zu können. Sie machen im Kopf regelrecht dicht und reden sich die Schwäche ein. Doch diese Verweigerungshaltung ist genau der falsche Weg, denn: So verpasst man den Anschluss noch mehr – und kommt irgendwann gar nicht mehr mit. Habt also keine Angst, Euch neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Egal, wie alt Ihr seid. Fortbildungen, Seminare oder andere Kurse: Nehmt sie mit.

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Dümmer macht’s einen garantiert nicht

Aber auch abseits des Jobs und aller gesellschaftlichen Trends kann es nie schaden, den eigenen Horizont zu erweitern. Das gilt vor allem für Dinge, die sich im Freizeitbereich abspielen. Habt Ihr womöglich Lust darauf, die künstlerische Ader in Euch mit mehr Leben zu füllen? Ihr könntet einen Zeichenkurs belegen? Oder ein Kunsthandwerk? Wie wäre es mit dem Segelschein? Oder was haltet Ihr davon, die Kunst der Fotografie für Euch zu entdecken. Es gibt so viele Möglichkeiten für die Weiterbildung, die Ihr in zahlreichen Facetten erleben könnt. Dümmer macht’s einen gewiss nicht.