Januar. Dieser Monat steht für Kälte, Frost, kurze Tage oder Bäume ohne Blätter. Mit ihm verbinden wir Abende am Kamin oder auch Glühwein und Schlittenfahrten. 31 Tage hat er, dann kommt schon der Februar. Ihm folgen Frühjahr, Sommer, Herbst – dann steht schon wieder Weihnachten vor der Tür. Und dann ist schon wieder Januar.

Die Zeit läuft für meinen Geschmack viel zu schnell. Es geht zu wie in einem Hamsterrad und der Genuss des Moments bleibt dadurch gern mal auf der Strecke. Irgendwie ist es so, als gebe es die Gegenwart nur, um sich in ihr rein gedanklich schon mit den kommenden Dingen zu beschäftigen. Im Kopf sind wir leider oft immer schon einen Schritt weiter als an der Stelle, an der wir gerade sind. Aber woran liegt das?

Es ist der Schnelllebigkeit unseres Alltags geschuldet, der für die meisten von uns strikt durchgetaktet ist. In aller Regel ist man immer auf dem Sprung. Arbeit, Einkäufe erledigen, Wohnung saubermachen, Essen kochen: Richtig Ruhe und runterkommen ist so kaum drin. Was hilft? Ganz klar: Sich Auszeiten gönnen und die dann auch einhalten. 

Persönlich halte ich nichts von guten Vorsätzen fürs neue Jahr. Meist sind diese viel zu hochgesteckt und verpuffen meist schon wenige Stunden nach Mitternacht. In der Euphorie des Silvesterabends ist der Wille zwar enorm groß, mit alten Lasten abzuschließen und etwas Neues zu beginnen. Das Problem ist nur, dass der Mensch letztlich bleibt, wie er ist. Er hat Fehler, Schwächen und auch seine Laster.

Einfach alles umkrempeln funktioniert nicht von Jetzt auf Gleich. Wer seine Vorsätze ruckzuck wieder über Bord wirft, ist deshalb kein schlechterer Mensch. Er verlangt in der Situation einfach nur zu viel von sich. Vielleicht sind das aber die Momente, in denen man sich selbst am besten versteht und weiß, wo die persönlichen Wünsche eigentlich stecken. Solltet Ihr dabei an mehr Ruhe und Genuss im Alltag denken, wisst Ihr schon mal, wo Euch der Schuh drückt. Das Problem ist erkannt, jetzt geht es an die Lösung. Die liegt an Euch.

Betrachtet es als einen Reifeprozess. Der gute Vorsatz bringt nur dann etwas, wenn Ihr an seinen Sinn und Zweck glaubt. Er ist letztlich das Ziel eines langen Weges und somit nicht geeignet für einen bierlaunigen Entschluss zum Jahresbeginn. Wenn Ihr Euch 2022 mehr Genuss wünschen solltet, ist das nur der erste Schritt. Aber der ist bekanntlich der wichtigste.

Ich wünsche Euch allen einen tollen Start ins neue Jahr!

Euer Carsten Korfesmeyer

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