Inzwischen leben wir in Deutschland mehr als ein Jahr mit den Auswirkungen von Corona. Besonders betroffen ist u. a. die Veranstaltungsbranche. Aktuell weiß niemand, wann Konzerte wieder wie früher stattfinden können. Was machen Musikerinnen und Musiker in der Zwischenzeit? Schreiben sie an neuen Stücken? Setzen sie sich mit den Möglichkeiten von Streamingkonzerten auseinander? Versuchen sie, mit Merch wenigstens ein bisschen Umsatz zu generieren? Oder blasen sie zu Hause einfach Trübsal? Ob der Musiker Daniel Andrich die Zwangspause nutzte, um seine Autobiografie „Erika – Melodien, Hüte und Meer“ zu schreiben, oder ob diese bereits vorher entstand, ist nicht bekannt, aber gut vorstellbar. Namensgeberin des bildreichen Buches ist das bekannte Schreibmaschinenmodell „Erika“, auf dem er allerdings nie geschrieben hat.

Als umtriebiger und kommunikativer Frontmann der Brutalhartschlager-Formation „Inge & Heinz“ bündelt er in seinem Erstlingswerk viele unterhaltsame Anekdoten seines Bandalltags und hält Ereignisse und Erfahrungen für die Nachwelt fest. So wird „Erika“ sicherlich nicht nur Musiker zum Schmunzeln bringen.

„Vor uns stand eine thailändische Tanzgruppe auf der Bühne. Nach uns kam ein Zauberer. Was für ein Paket. Im Nachhinein war es doch irgendwie komisch, unser Konzert mit dem Intro von ,Hell awaits’ vor einer großen Menge sehr alter Menschen zu beginnen.“

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Der Luckenwalder Autor (41) wuchs in einer Schaustellerfamilie auf, bis er 1997 eine Ausbildung zum Zentral-Heizungs-Lüftungsbauer begann. Nach dem er diese 2001 erfolgreich abschloss, leistete er im Folgejahr seinen Zivildienst in einem Kinderheim in Jüterbog. Im Anschluss folgte eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher. Seit 2015 arbeitet er in der ambulanten Familienhilfe. Mitte 2015 beschloss er, nebenberuflich als Berater für Musiker und Bands tätig zu sein und gründete die Firma „Music and Vision“.

Im Jahr 1996 gründete Daniel Andrich die aus zwei Mitgliedern bestehende Death Metal Band „Stillbirth“. Eigentlich wollte er Bass spielen, auf Grund mangelnder Schlagzeuger im näheren Umkreis stieg er um und spielte Schlagzeug. Gleichzeitig war er Sänger der Gruppe.

1998 stieg er bei der Band seines Bruders, den „Maledictive Pigs“ ein und spielte dort ebenfalls Schlagzeug. Die Band spielte bis zu ihrer Auflösung 2004 diverse Club-Konzerte und Festivals in Deutschland, Belgien, Niederlande, Polen und Tschechien. Während dieser Zeit veröffentlichte die Band drei Studioalben. In der damaligen Metal-Underground-Szene erreichte die Band einen hohen Bekanntheitsgrad und spielte auf einigen der bekanntesten Festivals wie u. a. das Fuck the Commerce Festival und Obscene Extreme Festival. Sie tourten zweimal mit der dänischen Band Illdisposed durch Deutschland und fuhren mehrere kleine Touren mit u. a. Hypnos (Cz), Obscenity (D) und Cerebrocide (D).

Bis ins Jahr 2000 spielte er weiterhin bei Stillbirth. Nebenbei probierte er sich in anderen kleineren lokalen Bands als Bassist. Aufgrund der vielen Konzerte entschied er sich, Stillbirth zu verlassen, um sich mehr auf Maledictive Pigs konzentrieren und die vielen Konzerte spielen zu können.

2004 tat er sich mit dem „Stillbirth“-Gitarristen wieder zusammen und gründete die Band „Inkompetent“. Infolge eines internen Streits benannte sich die Band in Inge & Heinz um, mit welcher der zweifache Familienvater bis heute deutschlandweit in Clubs und auf Festivals unterwegs ist.

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Daniel Andrich aka „Der Alte“ veranstaltet zu seinem Buch auch unterhaltsame Lesungen, sofern diese möglich sind. Begleitet werden sie von seiner Bandkollegin Gitta, einem Piano und zur optischen Untermalung durch einen Polylux. (Text: PR / Andrea Williams)

Erika – Melodien, Hüte und Meer
gebundenes A5 Softcover, 114 Seiten
ISBN: 978-3-00-066245-4
Preis: bei Lesungen und Veranstaltungen 10,- €, bei Online-Bestellung 13,- € zzgl. Porto
Erhältlich über www.einbuchnamenserika.de

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