Unsere vier Büchertipps für den Februar
Lesestoff für den kürzesten Monat
Durch Deutschlands Wälder
Das Thema Wald beschäftigt uns mehr denn je. Verheerende Waldbrände, Schädlingsbefall, unsinnige Abholzungsaktionen, Waldsterben und Unwetterschäden sorgen immer wieder für bedrückende Berichte. Aber auch der Wald als Sehnsuchtsort und Kraftspender und als Heimat von unzähligen Tier- und Pflanzenarten spielt bei zunehmender Begeisterung für die Natur bei vielen Menschen eine große Rolle. So ziehen einige Eltern einen Waldkindergarten jedem „normalen“ Kindergarten vor, und Friedwälder als letzte Ruhestätte scheinen sehr im Trend zu sein. Die Biologin und Umweltjournalistin Adriane Lochner erzählt in diesem kompakten Lesebuch von der Geschichte des Waldes, den verschiedenen Formen, den Lebewesen in unseren Wäldern, der Nutzung, aber vor allem auch davon, was uns mit dem Wald verbindet. Sie nimmt die Leser mit auf eine Entdeckungstour durch Deutschlands Wälder. Informativ, unterhaltsam und nachdenklich stimmend. Cornelia Hoppe
„Wald“ von Adriane Lochner, Franckh-Kosmos Verlag Stuttgart, 207 Seiten, 20,00 Euro
Aufbruch oder Abgrund?
Seit drei Jahren ist Hannah Jakob als Kriminalpsychologin für das BKA tätig. Ihre Spezialität: vermisste Frauen und Kinder. Die Fälle, die sie in der letzten Zeit lösen musste, waren sehr belastend und gefährlich für sie. Zeit für eine Veränderung. Doch dann wird ein guter Freund, Experte für Rechtsextremismus, des Mordes verdächtigt. Die Beweise sind erdrückend, die mit dem Fall beschäftigten Ermittler scheinen von seiner Schuld überzeugt. Hannah ist aber sicher, dass irgendjemand ihn aus dem Verkehr ziehen will und steigt in die Ermittlungen ein. Dank ihrer guten Kontakte und ihres Spürsinns stößt sie schnell auf weitere sonderbare Todesfälle, bei denen es, wie bei dem Fall ihres Freundes, eine Verbindung zu dem Verein „Aufbruch“ gibt, der sich um vernachlässigte Kinder kümmert. Sie ahnt nicht, in was für ein Wespennest sie mit ihren Nachforschungen geraten ist und welche tödlichen Folgen sie auslösen wird. Wie immer spannend bis zu letzten Seite, der sechste Krimi mit der sympathischen Psychologin Hannah Jakob. Wer die Vorgängerbände noch nicht kennt, sollte sie aber unbedingt vorher lesen. Cornelia Hoppe
„Abgrund“ von Katharina Peters, Aufbau Verlag Berlin, 351 Seiten, 9,99 Euro
Geschichte der Landmaschinen
Landmaschinen gehören in unserer Region ja zum Alltag. Aber vermutlich ist wenigen von uns ist bewusst, wie hoch die verschiedenen Anforderungen an die eingesetzte Technik in der Landwirtschaft sind und welche Vielfalt es an Maschinen gibt: neben den vertrauten Traktoren Drillmaschinen, Futtermischwagen, Rundballenpressen, Teleskoplader und vieles mehr. Fünfzehn verschiedene Landmaschinen stellt dieser Bildband vor. In sogenannten Timelines wird die Entwicklung der jeweiligen Landmaschine veranschaulicht. Schon die Entwicklung des Traktors ist beeindruckend, von Dampftraktoren von 1860 über einen amerikanischen Brennstoffzellen-Traktor von 1959 bis hin zum autonom fahrenden Netztraktor von John Deere von 2018. Eine Vielzahl von Fotos lädt zum Blättern und Entdecken ein, die Informationen sind kurz aber sehr informativ. Wussten Sie z.B., dass es sogar Jaguar-Modelle bei Feldhäckslern gibt? Oder dass Deutsch schon 1980 einen biogasbetriebenen Traktor entwickelt hatte? Selbst für Laien wie mich hochinteressant, für Landmaschinen-Interessierte auf jeden Fall eine Fundgrube. Cornelia Hoppe
„Auf den Spuren der Landtechnik“ , Landwirtschaftsverlag Münster, 120 Seiten, 20,00 Euro
Kreuz und quer durch Europa
Seit über 20 Jahren reist Oliver Lück, Journalist und Fotograf mit dem Bulli durch Europa. Auch heute noch, wie bei seiner ersten Fahrt 1996, ohne Navi und Handy. Immer auf der Suche nach beeindruckenden Orten und den abgelegensten Schlafplätzen. Dabei ist er vielen interessanten Menschen begegnet, die bewegende Geschichten zu erzählen hatten. Und irgendwann hat er angefangen, Geschichten, Eindrücke und Bilder zu sammeln. Eine Auswahl dieser Geschichten und 250 Fotografien finden sich in diesem Bildband, zeitlich und geographisches bunt gemischt. Es sind nicht immer heitere Geschichten. So geht es bei Bornholm unerwartet um den Untergang der Estonia, nicht um die Schönheit der Insel. Aber sie sind immer ungewöhnlich. Ein Bildband, für den man sich etwas Zeit nehmen sollte, was ja auch dem Titel „Zeit als Ziel“ entsprechen würde. Denn wer mit dem Blättern beginnt, entdeckt immer neue, fesselnde Geschichten und möchte weiter und weiter lesen. Cornelia Hoppe
„Zeit als Ziel“ von Oliver Lück, Conbook Medien Neuss, 317 Seiten, 24,95 Euro
Diese Bücher können in der Stadtbibliothek Minden ausgeliehen werden.
Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 11-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr
www.stadtbibliothek.minden.de
Königswall 99
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Tel: 05 71 / 8 73 91-0