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Theater: Kabarett statt Karneval

Veranstaltungsreihe im Mindener Stadttheater vom 24. Februar bis zum 5. März. Namhafte Künstler stehen wieder auf der Bühne.

Kommoedchen Quickies Foto: Christian Rolfes

Karneval fällt in diesem Jahr weitgehend ins Wasser, das Kabarett allerdings lädt zu seinen Events. Die beliebte Reihe „Kabarett statt Karneval“ läuft vom 24. Februar bis zum 5. März. Wir sagen Euch, wer sich im Mindener Stadttheater in dieser Zeit ein Stelldichein gibt.

Eine großartige Künstlerin eröffnet die Kabarett-Tage 2022 am Donnerstag, 24. Februar, 20 Uhr: Daphne de Luxe kennt ein großes Publikum auch als Moderatorin der längst legendären „Ladies Night“ aus dem Fernsehen. Sie ist Entertainerin mit Leib und Seele und bringt getreu ihrem Slo­gan „Comedy in Hülle und Fülle“ auf die Bühne. Dahinter verbirgt sich ein ausgewogenes Showkonzept aus Kabarett, Comedy, Livegesang und hautnahem Kontakt zum Publikum.

DaphnedeLuxe – Foto: Simona Bednarek

Tags darauf, ist Horst Evers ab 20 Uhr zu Gast in Minden. Er ist der große Erzähler unter den deutschen Kabarettisten. Seine schrägen Geschichten über die Aberwitzigkeiten unserer Republik, über Ganzkörperadventskalender, tote Briefkästen oder die Ikea-Revolution haben eine riesige Fangemeinde. Ausgezeichnet mit den bedeutendsten Preisen, die der deutschsprachige Kleinkunst- und Kabarettmarkt hergibt, und Autor von zahlreichen Bestsellern wie „Für Eile fehlt mir die Zeit“: Horst Evers ist allgegenwärtig.

Christian Ehring ist am Samstag, 26. Februar, zu Gast im Stadttheater. Mit seinem neuen Kabarettprogramm „Antikörper“ setzt der Moderator der NDR-Satiresendung „Extra 3“ und Sidekick in der „ZDF-heute show“ einen weiteren Glanzpunkt ins diesjährige Programm. Obwohl Christian Ehring an diesem Abend über alles andere lieber sprechen würde als über SARS-CoV-2, holt ihn das Thema immer wieder ein. Weil die Pandemie nun mal alle Facetten des Politischen und des Privaten berührt – und weil in der Krise nicht nur alte Gewissheiten zerbröseln, sondern leider auch alte Freundschaften.

Hagen Rether tritt am Sonntag, 27. Februar, auf. Den sogenannten gesellschaftlichen Konsens stellt er vom Kopf auf die Füße und die Systemfragen gleich im Paket. Die Verantwortung tragen nicht „die Mächtigen“ allein – wir, ihre mehr oder weniger willigen Kollaborateure, müssen uns wohl am eigenen Schopf aus unserer Komfortzone ziehen, um nicht in den Abgrund zu stürzen, den wir gemeinsam geschaufelt haben. Der wahrhaft unbequeme Kabarettist entlarvt so manchen Volkszorn samt seiner Wut auf „die da oben“.

Auf das Ensemble des Düsseldorfer Kom(m)ödchens dürfen sich die Kabarett-Fans am Montag, 28. Februar, freuen. Seit mehr als anderthalb Jahren begeistert das Erfolgsprogramm „Irgendwas mit Menschen“ das Publikum. Ein Stück, das schon jetzt ein Kom(m)ödchen-Dauerbrenner ist. Aber was tun, wenn man ein Ensemble hat, das daneben noch überbrodelt vor Spielfreude und Spaß an aktueller Satire? Natürlich spielen lassen! Bei den Schauspielern und Autoren haben sich schon wieder Ideen gesammelt, die einfach rausmüssen.

Wilfried Schmickler ist einer der großen Politkabarettisten dieses Landes, vollkommen zu Recht ausgezeichnet mit den vier wichtigsten Kabarett-Preisen: Er ist am Dienstag, 1. März, in der Reihe zu Gast. Und er war fast 30 Jahre bei den WDR-Mitternachtsspitzen und jeden Montag um kurz vor 11 stellt er auf WDR2 die „Montagsfrage“. Einer der ganz großen Namen des deutschsprachigen Kabaretts kommt ins Mindener Stadttheater, und nach über 40 Bühnenjahren präsentiert er sein neues Programm „Es hört nicht auf.“

Bei den Kabarett-Tagen in Minden spielen am 2. März auch Gerburg Jahnke und Katie Freudenschuss ihr gemeinsames Programm „Zwei Haushalte“. Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Haushalte. Mit ganz schlimmer Sehnsucht nach Bühne und Publikum. Nach Songs und Geschichten und Unterhaltung. Nach Improvisiertem und Nachdenklichem. Nach Spaß. Mit Euch. Ein fast coronafreier Abend.

Ein großer Abend ist auch der Auftritt von Lisa Eckart am Freitag, 4. März, 21 Uhr. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kabarettpreis, dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Salzburger Stier, ist sie der Shootingstar der letzten Jahre, und man darf gespannt sein auf das, was Lisa Eckhart dem Kabarett noch alles zu bieten hat! Und so macht sie Lust auf ihr aktuelles Programm: „Es war nicht alles schlecht unter Gott. Gut war zum Beispiel, dass alles schlecht war.“

Mit Jochen Malmsheimer endet die Veranstaltungsreihe am Samstag, 5. März. Für diesen Abend lohnt sich der Babysitter, denn wer Kinder hat, haben möchte oder auch nur von Weitem kennt, muss sich dieses Programm des genialen Wortkünstlers anschauen. Was dieser nämlich kann, wie sonst einfach niemand und gar keiner, ist, den scheinbaren Alltag so mit dem geübten Auge zu erfassen, dass das Absurde und Komische herausgefiltert wird.