Wohl keine Frucht ist so beliebt wie die Erdbeere. Ob im Joghurt, als Marmelade auf dem Brot oder als Soße auf dem Spaghettieis, die süße Beere ist in verarbeiteter Form ganzjährig ein Renner. Jetzt aber ist Erdbeerzeit: Von Mai bis Juli ist sie frisch aus heimischem Anbau verfügbar – Zeit, ihr diesen Artikel zu widmen.

Wo kommt sie her?

Wer glaubt, die Erdbeere ist eine Beere, nur weil sie so heißt, wird nun vielleicht enttäuscht: Die Erdbeerpflanze gehört zur Familie der Rosengewächse, die eigentliche Frucht sind die kleinen gelb-grünen-Punkte auf dem roten sogenannten Fruchtboden – und diese sind Nüsse. Streng genommen handelt es sich bei der Erdbeere um eine sogenannte Sammelnussfrucht und das, was uns am besten an ihr schmeckt, ist in Wirklichkeit ein Nebenprodukt der Erdbeere. Auch wenn wir nun wissen, dass es sich biologisch gesehen nicht um Beeren handelt, bleiben wir in diesem Artikel aber dabei, die Früchte auch als Beeren zu bezeichnen.

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Die Erdbeere, wie wir sie heute kennen, verdanken wir der Entdeckung Amerikas. Schon vorher gab es auch bei uns Erdbeeren – heute kennen wir die Früchte als Walderdbeeren. Die kleinen roten Früchte finden sich noch heute in manchen Gärten. Sie sind sehr wohlschmeckend, das Sammeln ist allerdings mühsam, da sie nur etwas größer als Erbsen werden. Dafür eignen sie sich gut als Bodendecker. Die moderne Erdbeere entstand aus Kreuzungen nord- und südamerikanischer Sorten und wurde ab etwa 1750 in Europa kultiviert. Egal ob Wald- oder amerikanische Erdbeere: Beliebt waren die Früchte schon in der Steinzeit.

Gesund oder nicht?

Es gibt kaum Gründe, die gegen die roten Früchte sprechen: Mit etwa 32 Kilokalorien pro hundert Gramm muss niemand befürchten, durch die süßen Früchte aus dem Leim zu gehen. Sie enthalten viele Ballaststoffe wie Pektine und Zellulose, die dem Verdauungssystem bei der Arbeit helfen. Und noch dazu sind sie wahre Vitaminbomben: Ihr Vitamin-C-Gehalt ist höher als bei Zitronen und Orangen – rund 200 Gramm decken den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen. 

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Problematisch sind die Beeren allerdings für manche Pollenallergiker: Bei ihnen kann der Verzehr der Früchte zu Kreuzreaktionen führen. Besonders betroffen sind offenbar Birkenpollen-Allergiker: Bei ihnen kann der Erdbeerkonsum zu Juckreiz, brennenden Lippen, Hautausschlag und Magen-Darm-Beschwerden führen.

Für die meisten Menschen hat die Erdbeere jedoch nur gute Eigenschaften. Neben dem Vitamingehalt sind auch die vielen weiteren Inhaltsstoffe der Gesundheit zuträglich: Mit Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer versorgt die Frucht den Körper mit vielen wichtigen Mineralien und Spurenelementen. Die außerdem enthaltenden Polyphenole sollen außerdem Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Ebenfalls bekannt ist die aphrodisierende Wirkung der roten Frucht. Süß wie die Sünde ist sie sowieso, der hohe Gehalt an Vitamin C und Zink fördert aber auch die Produktion des Hormons Testosteron. Damit Erdbeeren aphrodisierend wirken, reicht es, eine gute Handvoll davon zu essen.

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Ran an die Frucht

In der Erdbeersaison gibt es die Früchte bei uns nicht nur im Supermarkt: Ob Felder zum Selberpflücken, an den zahlreichen Spargelbuden, auf dem Markt, im Supermarkt oder am Wegesrand, – es ist schwerer, der süßen Frucht aus dem Weg zu gehen, als sie einfach mitzunehmen. Wer Erdbeeren im eigenen Garten oder auf dem Balkon erntet, kann direkt zuschlagen – einfach etwas säubern und rein in den Mund. Wer Erdbeeren woanders kauft, muss davon ausgehen, dass sie nicht ohne chemische Unterstützung auf dem Feld gewachsen sind. Sie sollten deshalb immer gewaschen werden. Das passiert aber nie unter fließendem Wasser, denn dafür sind die Früchte zu empfindlich. Ein Bad im Waschbecken oder einer Schale spart außerdem Wasser. Der Stiel und die Kelchblätter werden erst nach dem Waschen entfernen. Das geht gut mit einem Messer, das knapp unter den Blättern angesetzt wird und einer kleinen Drehbewegung.

Die Zubereitung

Am leckersten sind die Erdbeeren frisch, einfach so oder mit Eis oder Sahne – dann ist allerdings die positive Kalorienbilanz Geschichte. Erdbeertorte gehört zum Frühling und Frühsommer wie die Sonne einfach mit dazu. Bei guter Ernte lohnt es sich, selber Marmelade zu kochen, um ein Stück des Sommers in den Winter zu retten.

Mutige können sich auch an ungewohnte Kreationen wagen: Ob Erdbeeren mit grünem Pfeffer oder vom Grill, die Zahl der Zubereitungsmöglichkeiten ist nahezu unbegrenzt. 

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