Vorbei die Zeiten, als die Küche zwar Mittelpunkt der Familie und des Tagesgeschehens war, dafür aber landauf, landab ähnlich eingerichtet war: Ein Herd, ein Arbeitsbereich, ein Küchenschrank, ein Tisch und Sitzplätze. Wie alles im Leben ist auch der Raum rund um das heimische Herdfeuer heute individuell gestaltet – und gestaltbar.
Wohnen und Kochen
Ein klarer Trend des neuen Jahres: Küchen rücken immer mehr ins Zentrum der Wohnung. Die klassische Wohnküche wird noch wohnlicher, das Kochen sichtbarer – leider damit auch der Abwasch. Kochen ist nicht nur notwendig, um gesunde Ernährung sicherzustellen – Kochen ist auch Lifestyle. Ob mit Freunden oder mit der Familie, die Zeiten, in denen in der Küche das Essen zubereitet wurde und fertig war, wenn die Gäste kamen, ist zumindest zum Teil vorbei. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Küchenhersteller auch Möbel für andere Bereiche des Hauses anbieten. Die Küche wächst über sich hinaus.
Kochen lassen
Neben der Eventisierung des Kochens ist ein zweiter Aspekt das zweckmäßige teilautomatisierte Kochen. Was vor Jahren mit Brotbackautomaten begann, die nur noch mit Zutaten beladen werden mussten und zwei Stunden später ein fertiges Brot präsentierten, haben Maschinen wie der Thermomix und seine Konkurrenzprodukte perfektioniert.
Der Vorteil: Leckere Gerichte kann inzwischen jeder zubereiten, der in der Lage ist, ein paar Zutaten in eine Schüssel zu füllen und den Anweisungen auf einem Display zu folgen. Der Nachteil: Egal bei wem man zu Besuch ist – war die Kochmaschine im Einsatz schmeckt die Spargelcremesuppe bei Tante Paula genauso wie bei Oma Susanne. Doch nicht nur Multifunktionsgeräte können immer mehr, auch der klassische Backofen kann inzwischen mit allerhand zusätzlichen Funktionen ausgerüstet werden, eine Dampfgarfunktion oder das programmierte Ein- und Ausschalten gehören schon fast zum Standard. Selbstverständlich entwickeln auch Kühlschrank, Dunstabzugshaube und Spülmaschine ein immer aktiveres Eigenleben.
Matt oder glänzend?
Na gut, es sah wirklich nicht schlecht aus – aber wer die Küche einmal im tief stehenden Sonnenlicht betrachtet hat, hat sie verflucht: Die Hochglanzküche ist 2020 zum Glück out. Fingerabdrücke, Wasser und Fettflecken sind zwar auf matten Oberflächen nicht unsichtbar, die Fronten sind aber deutlich unempfindlicher. Fast alle Hersteller haben matte Oberflächen im Programm – meist sogar mit spezieller Beschichtung gegen Fingerabdrücke und zur leichteren Reinigung. Da grifflosen Küchenfronten weiterhin in Mode sind, ist eine solche Veredelung hier besonders zu empfehlen..
Funktional und Schick
Wer kennt sie nicht, die „Tupperschublade“ des Grauens! Wie gut, dass sich die meisten Schränke in der Küche verschließen lassen – denn nur selten ist der Schrank-Inhalt wirklich vorzeigbar. Zum Glück gibt es heute für fast alles eigene Schubladen und Türen. Küchengeräte können nach dem Gebrauch ganz einfach verschwinden. Grifflose Fronten und Schiebewände machen die Küche zu einem Designobjekt werden.
Gedeckte Farben
Lagen in den letzten Jahren vor allem helle Küchen im Trend, sind in diesem Jahr dunkle und gedeckte Farben besonders angesagt. Ein mattes Schwarz, kombiniert zum Beispiel mit Metallen oder Holztönen strahlt eine natürliche Eleganz aus. Die aber wohl angesagteste Farbe 2020 ist:
Grau.-Anthrazit. Besonders edel wirkt das in Kombination mit einer dunklen Arbeitsplatte. Schön wirkt die dunkle Farbe in Kombination mit matten Fronten und warmen Holztönen. Ausgemustert sind helle Farben aber noch lange nicht. Vor allem in kleinen Küchen sind helle Küchenfarben noch immer angesagt, nicht zuletzt, weil sie den Raum größer wirken lassen.
