Das neue Jahr hat gerade erst angefangen – 2021. Endlich. Das letzte Jahr wollten wir wahrscheinlich alle nur noch zu Ende bringen. Ein neues Jahr verspricht direkt auch neue Zuversicht. Und normalerweise bringt dieser Jahresumschwung einen Haufen Motivation für mich mit sich. Die guten Vorsätze sind gemacht und sobald die Weihnachtsdekoration verschwunden ist, bin ich bereit für frischen Wind und am liebsten auch direkt Frühling.

Aber dieses Jahr geht es mir irgendwie anders. Die Uhren scheinen langsamer zu ticken, die Läden haben geschlossen, Fitnesscenter und Vereine ebenso und Freunde und Familie sieht man doch nur ausgewählt und eher selten. Und ich hänge ein bisschen in meinem Trott. Versteht mich nicht falsch. Es ist auch ganz schön, mal keinen Termindruck zu haben, nicht aufräumen zu müssen, weil sowieso kein Besuch ansteht und sich auch einfach mal aufs Sofa zu verkrümeln. Womit ich allerdings unzufrieden bin, ist, dass ich so viel Zeit vor dem Laptop verbringe – und zwar mit Serien- und Filmeschauen. Na klar ist das ab und zu nett, aber es nimmt Überhand. Wir hatten sogar den Fernseher aus dem Wohnzimmer verbannt und es lief echt gut. Lieber mal ein Gesellschaftsspiel oder ein Buch in die Hand nehmen.

Warum es mich aber am meisten stört, ist, dass Video-Streaming ziemlich viel Co2 im Jahr verursacht. Mehr als der globale Flugverkehr. Bitte was? Wer ahnt denn so etwas? Laut einer 2019 veröffentlichten Studie vom Think-Tank „The Shift Project“ verursacht Video-Streaming im Jahr ca. 300 Millionen Tonnen Co2. Die Datenmenge an Filmen und Serien wird auf Servern gespeichert, von denen der Nutzer die Filme abrufen kann. Die Server werden mit Strom betrieben und ich würde mal behaupten, dass dieser nicht komplett aus Ökostrom besteht. Wenn nun viele Nutzer gleichzeitig einen Film schauen wollen, laufen diese Server ziemlich heiß. Damit das nicht passiert, müssen sie gekühlt werden. Ein weiterer Punkt, durch den hohe Co2 Werte verursacht werden. Ich hätte niemals gedacht, dass so viel dahintersteckt.

Wie kann man mit dieser Information jetzt umgehen? Bleibt eigentlich nur eins: weniger Filme und Serien schauen. Mehr analoge Dinge unternehmen. Ich gebe zu, aktuell fällt das schwer. Aber ich finde, dies ist eine gute Erinnerung daran, seinen täglichen Medienkonsum neu zu überdenken.

Wenn es erst draußen wärmer wird, fällt einem das mit Sicherheit noch leichter. Aber bis dahin nehme ich mir vor, wieder öfter mal ein Buch in die Hand zu nehmen, stricken zu lernen, mich an die Nähmaschine zu setzen. Ich bin gespannt, ob mir das gelingt. Vor allem sollte man sich aber keinen Druck machen, davon haben viele von uns wahrscheinlich aktuell eh schon genug.

 

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