Das preisgekrönte Heldinnenepos „Annette“ erzählt mit großer Sprachkraft die unglaubliche Geschichte der Anne Beaumanoir. Als junge Frau in der französischen Widerstandsbewegung Résistance engagierte sie sich nach dem Krieg für die Unabhängigkeit Algeriens – doch diesmal ist ihr Heimatland die Besatzungsmacht. Zum Inhalt heißt es auf der Webseite des Bielefelder Theaters: „Annette, geboren vor fast 100 Jahren in der Bretagne, wächst in einfachen Verhältnissen, vor allem aber mit einem starken Gefühl für Gerechtigkeit auf. Das geben ihr die Eltern mit, der Vater ist aktiver Kommunist. Noch blutjung geht sie in die Résistance, wechselt Namen, Wohnorte und fühlt sich manchmal wie nie­mand. Praktische Hilfe, das ist es, was ihr am Herzen liegt. Vielleicht studiert sie deshalb, nachdem die deutschen Besatzer in Frankreich das Feld räumen mussten, Medizin. Und sie heiratet, bekommt Kinder. Aber die Politik wird sie nicht los. In den 1950ern gärt es in den französischen Kolonien. Annette spürt, dass das, was offiziell mit ,Ereignisse‘ umschrieben wird, sich auf algerischem Boden zum Krieg aus­wächst. Sie engagiert sich gegen die Besatzer­macht, die diesmal Frankreich ist. Verrat am Vaterland wird mit Haft bestraft. Annette flieht, nach Algerien, dann nach Tunis, hilft, wo sie kann, und muss gleichzeitig erleben, dass Religion sich ungut mit Politik vermischt, Macht­begehren korrumpiert, Gewalt auf allen Seiten herrscht. Manchmal blendet sie das einfach aus, wie den Schmerz, ohne ihre Kinder zu sein. Sie könnte sonst nicht weiterleben. Alles umsonst? Die Frage stellt sich Annette verzweifelt oft. Und weiß doch – sie kann nicht anders. Scheitern und Kraft liegen nahe beieinander.“

Eintrittskarten gibt es unter theater-bielefeld.eventim-inhouse.de.