Er weckt Emotionen. Mit ihm fühlt man sich sicher und gestärkt, zielgerichtet gemeinsam in die Zukunft zu starten. Und nach ihm fängt eine einmalige und voller Spannung gefüllte Zeit an. Die Rede ist vom Heiratsantrag.

Gerade zur Weihnachtszeit sind die Juweliere gut damit beschäftigt, mit den zukünftigen Bräutigamen das ganz spezielle Weihnachtsgeschenk für die zukünftige Braut auszusuchen. Geplant ist dann ein ganz außergewöhnliches Weihnachtsfest, denn unter dem Weihnachtsbaum liegt weder ein Parfüm, ein Gutschein oder Konzertkarten.
Dieses Jahr liegt ein mit kleinen Steinen besetzter Ring bereit und DIE eine besondere Frage wird dazugereicht. Die Frage, die Frauenherzen höherschlagen lässt: „Willst du mich heiraten?“

Ich frage jedes meiner Hochzeitspaare, wie der Heiratsantrag bei ihnen abgelaufen ist, wer die Initiative ergriff und welcher besondere Ort dafür ausgesucht wurde.

In den meisten Fällen geht der erste Schritt von den Männern aus, obwohl man das pauschal nicht so wirklich anhand dieses, wie ich es nennen würde, Klischees festmachen kann. Im Laufe der Beziehung wurde bestimmst das ein oder andere Mal darüber gesprochen, was die nächsten gemeinsamen Schritte sein könnten, nachdem das Zusammenziehen, die finanzielle Sicherheit und eine (lieb formuliert) Testphase beide im Glauben gestärkt hat, dass nichts auf der Welt ihrer Liebe je was anhaben könnte.

Und dann keimt dieser Gedankensamen im Kopf des Mannes, wächst, bei dem einen langsamer, bei dem anderen schneller, und eines Tages ist es da, das Vorhaben, einen Heiratsantrag vorzubereiten.

Der Heiratsantrag ist eine mehrere Tausend Jahre alte Tradition. Damals hatte das einen eher weniger romantischen Hintergrund. Vermählungen wurden durch die Familie arrangiert. Meistens wussten die Brautleute nicht einmal, wen sie am Tag der Hochzeit ehelichen werden.

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Ganz im Gegensatz zur heutigen Zeit. Heute umfasst diese Geste den feierlichen Beginn einer neuen Zeitrechnung für Paare. Sie werden Ehemann und Ehefrau. Ab dem Tag der Hochzeit beginnt die Zeit der Ehejahre. Die Beziehung bekommt einen anderen Glanz und erreicht, wie viele es nennen, eine neue Ebene.

Nur ein Klischee? Natürlich sollten wir weniger Klischeedenken in unser Gedankengut lassen. Und eigentlich ist es egal, wer den Antrag macht, ob er oder sie, wo und wie. Dazu der Gedanke, dass es genügend Paare gibt, die sich nicht der Tradition „Kniefall“ verbunden fühlen und das ist vollkommen in Ordnung. Dafür sind die Steuervorteile nicht unerheblich.

Hinzu kommen die Paare, die eine Hochzeit kategorisch ablehnen und sich angekommen und zufrieden fühlen im Miteinander, dabei gar keine Notdurft sehen, massig Geld rauszuschmeißen für einen Tag, der für sie nicht die Bedeutung hätte, wie für andere.

Und doch ist dieser Moment noch immer von einer Magie umhüllt, von unbeschreiblichen Gefühlen, die keiner so wirklich benennen kann. Was ist also das Besondere an der Frage, an dem Kniefall, an der Art und Weise, seine Liebste zu fragen, ob sie ihn heiraten möchte? Ich recherchierte …

Vielleicht liegt es am Überraschungsmoment. Laut Aussage vieler Bräute, die nichts von den Plänen ihrer Partner wussten, sind sie dementsprechend überrascht, überwältigt und manchmal sogar ein wenig überfordert mit diesem doch recht emotionalen Augenblick. Allerdings gab es auch viele Bräute, die mit dem Antrag irgendwie gerechnet haben, von dem Moment an jedoch sehr überwältigt waren.

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Ob vorhersehbar oder nicht, für einige Frauen ist dies nicht wichtig, sondern sie reagieren eher verblüffend der Tatsache wegen, dass der Partner losgezogen ist, einen Ring besorgt und sich die passenden Worte zurechtgelegt hat, um diesen Moment perfekt in Szene zu setzen. Das reine Vorhaben, dazu die Umstände der Planung und die tatsächliche Umsetzung werden laut meinen Recherchen wohl nicht jedermann zugetraut, sodass das fertige Ergebnis gerade zu vom Hocker hauen kann. Ist das die Magie des Moments?

Oder liegt es an den gesagten Worten, der liebevollen Gestaltung der Ansprache während des Kniefalls? Ich hörte, die wenigsten halten feierliche Reden. Die Mehrheit bekommt kaum ein Wort heraus. Die vielen Versuche und massig geübten Ansprachen sind in dem Moment, wenn er vor ihr steht, wie aus dem Gedächtnis gelöscht. Da kann man froh sein, nach ein wenig unsicherem Stottern, ein „Willst du meine Frau werden“ herauszubekommen.

Möglicherweise ist der Ort des Geschehens ausschlaggebend für den emotionalen und unverwechselbaren Verlobungstouch. Meine Paare berichteten von malerischen Sonnenuntergängen am Strand, von eindrucksvollen Monumenten wie dem Eiffelturm oder dem Empire State Building. Andere von Partys und Silvesterabenden unter klangvollem Feuerwerk. Was dazu erwähnt werden muss, ist, dass Paare, die sich morgens zerzaust und in Schlafanzügen versprachen zu heiraten, und die, bei dem der Partner abends auf der Couch gemütlich in die Knie ging, genauso happy und ganz gerührt von dem kleinen intimen Augenblick zu zweit sind.

Oder ist es das Schmuckstück? Das ist auch weniger der Fall, denn den meisten geht es nicht um den Ring, mehr um die Frage, um die Antwort und die gemeinsamen Gedanken, wie sie beide ihre Hochzeit feiern möchten.

Wenn es also weder um den Ort, die Worte oder das Drumherum geht, warum lässt dieser Moment die Männerhände schwitzen und die Frauen in Tränen ausbrechen?
Ich denke, es ist der kleine Beweis, dass er mit ihr durchs ganze Leben gehen möchte als ihr Ehemann. Er sie immer geliebt hat und immer lieben wird und diese einzigartige Liebe mit ihr feiern möchte. Und dazu gehört ihr „Ja, ich will…. mit dir durchs Leben gehen, dir zur Seite stehen und für dich da sein, solange unsere Liebe uns trägt.“

Ob unter dem Weihnachtsbaum, am Sandstrand oder am Abendbrottisch. Der Antrag an sich, wie auch immer er gestaltet ist, gleicht einem Versprechen, sich eine gemeinsame Zukunft auszumalen und seine Liebe feiern zu wollen. Da startet er, der magische Hochzeitsmoment, mit einer kleinen Frage und ganz vielen Schmetterlingen im Bauch.

Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes, besinnliches und gesundes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2022.

Eure Hochzeitsplanerin und Hochzeitsrednerin Melina

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