Der MX-30 ist nicht das erste Elektroauto, mit dem ich unterwegs bin. Schon oft habe ich das lautlose Anfahren erlebt — und das Rollen der Reifen als einziges Fahrgeräusch ist mir recht gut vertraut. Jedes Mal drehen sich dann die Argumente um das Umweltbewusstsein oder den Klimawandel. Um Fahrspaß geht es nie, nur um die Fortbewegung. Es ist vielleicht nicht zeitgemäß, aber genau die Freude am Auto hat mir dabei immer gefehlt. Warum lassen sich Umweltschutz und Mobilität nicht in einem Auto vereinen, mit dem man zugeben darf, gerne damit unterwegs zu sein? Muss Fortbewegung heute immer nur zweckmäßig geschehen? Muss sie nicht und er elektrische Mazda ist ein Beispiel.

 

Das Äußere
Und zwar ein ganz Herausragendes. Schon sein Äußeres markiert Kraft, Dynamik und mehr als einen Hauch von Luxus. Der MX-30 steht für das moderne Design und verfügt über eine Optik, die dem Geschmack all derer entspricht, die sich einen typischen Crossover mit zahlreichen Facetten wünschen. Die markante Frontpartie mit den bewusst recht flachen Scheinwerfern überzeugt dabei ebenso wie das stylische Heck und die elegante seitliche Linienführung. Design und Funktionalität haben in diesem Mazda zusammengefunden und das zeigt sich an einem Beispiel ganz besonders gut: den Freestyle-Türen.

Autotest November
Sie sind ein pfiffiges Element, das den Japaner von anderen E-Autos abheben dürfte. Die mittlere Säule fehlt und die Mitfahrer nehmen über Flügeltüren auf den hinteren Rängen Platz. Auf mich wirkten die Türe zunächst etwas klein, doch ein Selbstversuch beweist: auch mit 1,88 Metern Körpergröße lässt es sich dort gut Einsteigen und Sitzen. Es herrscht ausreichend Kopf- und Beinfreiheit, sodass ich mir auch längere Fahrten gut vorstellen kann. Der MX-30 hat somit auch das Zeug zum Familienauto. Und im Kofferraum ist verhältnismäßig viel Raum, um noch ein paar kleine Koffer bequem verstauen zu können.

Der Innenraum
Stark ist auch der Innenraum, der bis ins kleinste Detail hochwertig verarbeitet ist. Überraschend ist für mich das verwendete Kork in der Mittelkonsole. Das ist selten für Autos, erklärt sich aber aus der Geschichte des Herstellers. Das Unternehmen startete exakt vor 100 Jahren in Hiroshima mit der Korkveredelung und das Design erinnert daran. Das Material stammt laut Mazda von „nachhaltig bewirtschafteten Bäumen“ und ist somit ebenfalls umweltfreundlich.

Autotest November
Die Sitze sind sportlich bequem und vom Fahrersitz hat man alles bestens im Blick. Ein großes Kompliment an die Mazda-Ingenieure, die beim Design des Cockpits ganz auf Übersichtlichkeit setzen. Die Neueinsteiger in der E-Mobilität finden sich problemlos zurecht und bekommen alle wichtigen Funktionen ideal serviert. Ein schönes Detail ist die Geschwindigkeitsanzeige, die samt Hinweisen auf Verkehrszeichen auf die Windschutzscheibe projiziert wird. Und der stilvolle kleine Knauf für das stufenlose Automatikbetrieb lässt sich ebenfalls sehr leicht bedienen. Ein Lob auch für das schicke und übersichtliche Display mit Rück- und Vorwärtskamera, die beim Ein- und Ausparken besonders wertvolle Hilfen sind. Der Elektromotor startet per Knopfdruck und natürlich „keyless“, wie es in der Fahrzeugklasse mittlerweile aber üblich. Die Fahrt kann beginnen.

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Die Technik
Wer elektrisch fährt, muss sein früheres Fahrverhalten ändern. Wer mit dem sogenannten Bleifuß unterwegs ist, lädt die Batterie schneller herunter als notwendig. Beim Rollen und Bremsen lädt sie auf – und das hat Mazda in die technische Ausstattung mit einbezogen. In zwei Stufen kann der Fahrer das Ausrollen so einstellen, dass automatisch gebremst wird. Ihr findet, dass hört sich schwierig an? Dachte ich auch und irrte mich mal wieder. Schon nach ganz kurzer Zeit habt Ihr Euch daran gewöhnt und Euer Fahrverhalten entsprechend angepasst. Und die Batterie dankt es tatsächlich. Während der etwas mehr als zweistündigen Testfahrt mache ich auf diese Weise 17 Kilometer gut.
Was das Fahrverhalten betrifft, gibt es rein gar nichts zu meckern. Bremsen, Lenkung, Kurvenlage: in jeder Lebenslage gibt sich das erste Mazda-Elektroauto bestens aufgelegt und erweist sich als verlässlicher Freund auf allen Straßen dieser Welt. Mit maximal Tempo 140 ist er zwar nicht der Rennwagen unter den E-Autos, aber das soll er ja auch gar nicht sein. Er eignet sich für die Stadt, für die Landstraße und auf eine zurückhaltende Weise auch für die Autobahn.

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Die Reichweite und das Laden
Thema Reichweite: das ist bislang noch die Achillesferse der Elektromobilität. Viele Käufer fürchten, nicht schnell genug von A nach B reisen zu können. Etwas mehr als 220 Kilometer beträgt die Strecke, die im Schnitt mit einer vollen Ladung erreicht wird. Das klingt zunächst nach wenig, allerdings: Mehr als 80 Prozent aller Fahrten liegen in Deutschland unter 50 Kilometern. Und angesichts des immer größeren Netzes an Ladestationen dürfte diese Sorge entkräftet sein. Außerdem lädt der Mazda vergleichsweise schnell wieder auf – beispielsweise bis zu 80 Prozent in 30 Minuten an einer sogenannten Schnellladestation. An einer Wallbox erreicht er diesen Wert schon in vier Stunden und mit einer herkömmlichen Steckdose ist der MX-30 in knapp zehn Stunden sogar komplett wieder geladen.

Unser Testfahrzeug:
Maxda MX-3
Leistung: 145 PS
Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe
Stromverbrauch: 17,3 kWh auf 100 Kilometer
Max. Drehmoment: 271 Nm/3243 U/min
Beschleunigung: 9,7 Sekunden (0 auf 100 km/h)
CO2-Emissions 0
Effizienzklasse: A+
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Preis: ab 32.645,72 Euro (Basisversion)

Unser Testfahrzeug ist uns vom Autohaus Piper, Minden, zur Verfügung gestellt worden.