Sommerfeeling am Rost
Freiluftküchen sind der Trend in der BBQ Szene
Der gemütliche Grillabend mit Freunden, Würstchen, Steaks, Salat und Tzaziki – lecker. Aber geht da nicht mehr? Oh ja, da geht viel mehr. Hier kommen die verschiedenen Grillvarianten:
Der Klassiker:
Ob Holzkohle, Elektro oder Gas: Der klassische Grill arbeitet immer nach demselben Prinzip: Über Hitze wird das Grillgut geröstet. Das geht relativ flott, wenn das Grillgut nicht zu dick ist. Mit Temperaturen bis zu 250 Grad ist das Würstchen meist in Minuten gegart, wer jedoch dickeres Grillgut zubereiten möchte, muss mehr Zeit und Aufwand einkalkulieren.
Vor allem erfordert der Garprozess viel Aufmerksamkeit, sonst ist schnell die Oberfläche schwarz, das Innere jedoch noch roh. Wer einen Grill mit Deckel hat, sollte es mal mit indirektem Garen probieren: Dazu wird das Feuer nicht unter dem Grillgut entfacht, sondern daneben. Mit Geduld lassen sich so auch andere Gerichte als die üblichen Verdächtigen zaubern.
Der Rustikale:
Smoker erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Geräte, die aussehen, wie eine altmodische Dampfmaschine, stammen eigentlich aus den Südstaaten. Das Prinzip ist einfach: In einer Kammer wird ein Feuer entfacht, der Rauch dann in die Garkammer geleitet, wo das Gericht bei sanften Temperaturen unter 100 Grad – Slow-Cooking ist angesagt.
Das Feuer kann mit Grillkohle entfacht werden, üblicherweise werden jedoch klassische Holzscheite benutzt. Dafür eignen sich am besten harzarme Hölzer wie Buche, Eiche oder Birke – harzhaltige Hölzer wie Tanne und Fichte schlagen sich stark auf den Geschmack nieder.
Die Gardauer ist Schwäche und Stärke des Kochgerätes zugleich: Für die spontane Grillparty taugt ein Smoker nicht. Dafür kommt es kaum auf ein halbes Stündchen mehr oder weniger an, da das Grillgut kaum austrocknet. Der Smoker wird am Stunden vor dem Essen in Gang gesetzt und fordert dann nur noch wenig Aufmerksamkeit, der Grillmeister kann sich voll und ganz dem Besuch widmen.
Die Hightech-Version:
Hochtemperaturgrills sind seit wenigen Jahren das neue It-Piece der Fleischliebhaber. Alles begann mit dem „Beefer“, ein eher hochpreisiges Grillgerät, das drei deutsche Tüftler entwickelten. Die Hitze kommt von oben, bei Temperaturen bis 800 Grad ist ein durchschnittliches Steak in Minuten fertig. Durch die hohen Temperaturen karamellisiert die Oberfläche des Fleisches. Das Ergebnis: Das Fleisch bleibt zart, da kaum Fleischsaft austritt und bekommt gleichzeitig eine schmackhafte Kruste.
Mariniertes oder stark gewürztes Fleisch hat in dem meist mit Gas betriebenem Gerät allerdings nicht zu suchen – die hohen Temperaturen lassen die Würze verbrennen. Pfeffer und Salz sind nach dem Garen dran.
Die „Beefer“-Idee hat inzwischen viel Konkurrenz bekommen, neben dem Original sind viele günstige Alternativen auf dem Markt. Wer ein bisschen länger Freude am Grillgerät haben will, sollte aber zumindest auf die verbauten Materialien achten – besonders dünnes Blech wird von den starken Temperatur-Schwankungen stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Western-Version:
Bohnen mit Speck aus dem Gusseisernen Topf- so haben schon Bud Spencer und Terence Hill gespeist. In einem solchen „Dutch Oven“ geht aber noch viel mehr. Das gusseiserne Gerät kann direkt in die Flammen gestellte werden, ob Lagerfeuer, Erdloch, Feuerschale oder Grill ist dabei egal. Je nach Vorrichtung können die Holzkohlebriketts oder das brennende Scheitholz auch um den Topf herum oder darauf entfacht werden. Das Material sorgt dafür, dass das Gargut rundherum gleichmäßig mit Wärme versorgt wird. Seinen Namen hat er vermutlich von niederländischen oder deutschen Siedlern, die das Kochgerät mit in den Wilden Westen brachten.
Neben Bohnen mit Speck lassen sich in dem Topf zum einen Klassiker wie Chili Con Carne oder leckere Suppen zubereiten, zum anderen auch leckere Gerichte wie Pulled Pork oder andere Fleischgerichte, die mit viel Zeit gegart werden. Auch Brot lässt sich hervorragend in dem Topf zubereiten. Wie alle gusseisernen Kochgerätschaften muss auch ein Dutch Oven eingebrannt werden und lebt von seiner Patina. Keinesfalls darf er mit Spülmittel gereinigt werden, in Bestform ist ein Dutch Oven erst, wenn ein paar Mal mit ihm gekocht wurde.