Zwischen sechs und acht Stunden schläft ein erwachsener Mensch. Das ist ein ganz schön großer Zeitraum innerhalb eines Tages, den wir uns dort aufhalten, wo wir uns zur Ruhe legen: meist ist das unser Bett. Wir liegen dort mindestens so lange, wie wir am Schreibtisch oder auf dem Sofa sitzen. Deshalb kommt diesem Ort eine wichtige Bedeutung zu. Leider wird diese von den Menschen oft verkannt.

Foto: Bruce Mars/Unsplash

Wie man sich bettet …

…so liegt man. Ja ja… Bevor Du jetzt denkst „alter Hut, kenne ich, geh mir weg“, solltest Du mal kurz in Dich gehen: Wann hast Du Dich eigentlich das letzte Mal ernsthaft mit dem Thema Matratze und Bett auseinandergesetzt? Vermutlich, als Du es gekauft hast. Bei vielen Menschen ist das ziemlich lange her. Allerdings haben auch Matratzen eine begrenzte Lebenserwartung: Je nach Qualität liegt die zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Hat die Matratze einen abnehmbaren waschbaren Bezug, können es eher zehn Jahre sein, einfache Modelle sind eher am unteren Ende der Skala angesiedelt. Klar ist: Hat Dein Schlafplatz mehr Ähnlichkeit mit einer Hängematte, ist ihr Ende gekommen.

Eine wichtige Rolle spielt auch das Thema Hygiene: Rund anderthalb Liter Schweiß verliert ein Mensch in jeder Nacht – dreimal darfst Du raten, wohin der verschwindet. Spätestens jetzt verspürst Du vermutlich den Drang, Deinen Matratzenbezug zu waschen – keine schlechte Idee. Zu oft solltest Du das allerdings auch nicht tun: Auch waschbare Bezüge sollten nicht zu oft in die Maschine, weil sie dort Schaden nehmen können: Experten raten, die Matratzenhülle während ihrer gesamten Lebensdauer nicht öfter als fünf bis zehn Mal in die Maschine zu stopfen.

Um die Lebensdauer Deiner Schlafunterlage zu erhöhen, solltest Du das Bett also tagsüber möglichst aufgedeckt lassen – wer morgens sein Bett unordentlich hinterlässt, hat also länger etwas von seiner Matratze. Wenn Du dann beim Bettwäschewechsel Deine Matratze regelmäßig wendest – und zwar nicht nur von unten nach oben, sondern auch Kopf- und Fußende regelmäßig tauschst, kannst Du die Lebensdauer erheblich erhöhen.

Foto: Claudia Manas/Unsplash

Kissen und Decke

Welches Kissen das richtige für Dich ist, musst Du selber herausfinden – im Fachhandel kannst Du Dir dazu aber Rat holen. Ob dick oder dünn, eine Stütze für die Wirbelsäule oder möglichst bauschig, hängt zwar zum Teil von den Vorlieben ab, in puncto Material solltest Du aber offen sein. Allergiker zum Beispiel brauchen spezielle Füllungen und Bezüge, an die sich Milben oder andere Allergieauslöser nicht andocken können. Wer es gerne härter mag, schwört auf Füllungen wie Getreidespelzen oder Schafwolle. Spezielle Kissen gibt es auch für Seitenschläfer.

Eine ähnliche Fülle gibt es auch bei den Decken. Moderne Heizungen haben es zwar weitgehend unnötig gemacht, Winter- und Sommerdecken zu haben, wer oft bei offenem Fenster schläft – und das ist, wenn es die Geräuschkulisse zulässt, auf jeden Fall zu empfehlen –, weiß das jedoch zu schätzen. Die optimale Schlafzimmertemperatur liegt nach Angaben von Schlafforschern zwischen 16 und 18 Grad. Ist es im Schlafzimmer wärmer, solltest Du Deine Bettdecke daran anpassen – im Sommer darf es dann auch ruhig nur ein Laken sein.

Foto: Alexander Possingham/Unsplash

In den Schlaf finden

Du kannst nicht schlafen? Dann solltest Du zunächst prüfen, was Du vor dem Schlafengehen unternommen hast. Generell warnen Experten davor, einen Fernseher als Einschlafhilfe zu benutzen. Der Hauptgrund ist im blauen Lichtanteil zu suchen: Das hindert den Körper daran, das Schlafhormon Melatonin zu bilden. Ein Problem, dass auch durch Mobiltelefone, Tablets und E-Book-Reader ausgelöst wird. Wer also bis zum Einschlafen vor dem Smartphone hängt, schläft schlechter. Viele Geräte bieten genau deshalb einen Blaulichtfilter, der dieses Problem verringert – die meisten Fernseher können das aber nicht. Zudem stören die Geräusche und wechselnden Lichtstimmungen einen gesunden Schlaf.

Wer gut schlafen will, sollte es deshalb mit dem guten alten Buch versuchen – das braucht keinen Filter. Außerdem sollte die letzte Mahlzeit möglichst ein paar Stunden zurückliegen. Anregende Getränke und Alkohol verursachen eher einen unruhigen Schlaf – das macht es schwieriger, in die wichtige und erholsame Tiefschlafphase zu gelangen. Wer gar nicht einschlafen kann, sollte lieber aufstehen und noch eine Runde lesen oder den Abwasch machen – wer dann nicht müde ist, schläft dann wenigstens am nächsten Abend umso müder ein.

Wie lange?

An der Frage, wie lange man schlafen sollte, scheiden sich die Geister. Klar ist: Wichtiger als die Stundenzahl ist die Schlafqualität. Wer acht Stunden gedöst hat, ist weniger ausgeruht als jemand, der vier Stunden tief geschlafen hat. In der Regel sind es zwischen sechs und acht Stunden. Etwa siebeneinhalb Stunden Schlaf sind ein guter Richtwert, es hilft aber generell, auf den eigenen Körper zu hören: Wer jeden Morgen noch eine halbe Stunde nach dem Aufstehen müde ist, sollte früher ins Bett gehen. Viel Schlaf ist übrigens auch nicht gesund: Erwachsene, die täglich mehr als zehn Stunden schlafen, sind häufig weniger fit als die, die sich auf sieben bis acht Stunden beschränken. Wer hätte das jetzt gedacht?

  • Der Schlaftrainer!
    Es ist tatsächlich möglich, sich einen gesunden Schlaf anzueignen. Falk Benker ist zertifizierter Schlafcoach und berät Menschen in allen Belangen, die sich um die Ruhephasen dreht. Es sei wichtig, Schlaf richtig zu nutzen. Denn unsere schnelllebige Zeit mit Stress, moderne Medien, Überarbeitung und ein Tagesrhythmus, der gegen unseren natürlichen Biorhythmus gerichtet ist, haben uns das Schlafen schwer gemacht. Schon in 95 Tagen können sich die Erfolge einstellen.
    Infos unter www.schlaftrainer-minden.de