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Gedanken zu einer besonderen Jahreszeit

Der Dezember strahlt als letzter Monat eines Jahres eine besondere Magie aus. Es sind die Wochen des Zurückblickens und Vorausschauens. Warum ziehen wir gerade jetzt so gerne Bilanz?

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Von Carsten Korfesmeyer

Vielleicht habt auch Ihr das Gefühl, als sei der Sommer noch gar nicht so lange vorbei. Das kann man positiv sehen, denn so steht der nächste schon fast wieder vor der Tür. Oder wir betrachten es nachdenklich, da die Zeit scheinbar rast. Trotzdem ticken die Uhren immer gleich und es steht fest, dass 2023 in seinem letzten Monat ist. Was hat Euch das Jahr persönlich gebracht? Und was wollt Ihr 2024 besser machen?

Der Dezember ist der Monat des Zurückblickens. Viele lassen das alte Jahr in diesen Tagen Revue passieren und reflektieren das, was sich seit Neujahr ereignet hat. Daraus zieht man seine Schlüsse, denn mehr geht nicht. Was passiert ist, ist geschehen. Ob es gut, schlecht, doof oder sogar schmerzhaft war, ist egal. Daran ändern lässt sich nichts mehr. Und das ist vielleicht das Wichtigste, wenn man in diesen Tagen zurückblickt. Nennt es einfach gemachte Erfahrungen, die Euch auf jeden Fall im Leben vorangebracht haben. Wie immer sie sein mögen.

Der Dezember lässt uns besinnlich sein. Dafür bieten der Advent, das Weihnachtsfest und die Zeit „zwischen den Jahren“ viele Chancen und Anlässe. Es geht ruhiger zu und man konzentriert sich auf die Dinge im Leben, die wirklich entscheidend sind: die Zeit für sich selbst, die Familie und die Freunde. Mal tun, was einem guttut und nicht all das machen, was andere von einem erwarten. Einfach mal eine Auszeit nehmen und die Seele baumeln lassen. Dafür ist der Dezember ideal.

Warum diese Lebenseinstellung jedes Jahr so schnell wieder verpufft, ist ein Rätsel. Wieso stecken wir nicht immer voller Nächstenliebe und genießen das, was wir schön finden? Wollen wir womöglich keine ununterbrochene Harmonie in unserem Leben? Solche Fragen werden vermutlich nicht zu beantworten sein, aber die Vergangenheit zeigt uns, dass die Botschaft der Weihnacht immer nur zu einer bestimmten Jahreszeit auf offene Ohren zu stoßen scheint. Schade eigentlich.

Wobei wir bei den guten Vorsätzen angekommen sind, die sich so viele mit dem Jahreswechsel vornehmen. Das Rauchen aufzugeben ist der Klassiker – zwar nicht bei den Nichtrauchern, doch das Vorhaben steht sinnbildlich für das, was meistens dabei herauskommt: nichts.

Und woran liegt das? Weil die Hürden in aller Regel utopisch hoch hängen, sodass ein Scheitern mehr oder weniger schon sicher ist. Der Wunsch, seinen Lebensstil an einer bestimmten Stelle grundlegend umzukrempeln, ist höher, als es der innere Schweinehund jemals sein kann. Meist wollen wir mit guten Vorsätzen nur unsere Schwächen kompensieren und so was muss einfach danebengehen. Von jetzt auf gleich werden Couch-Potatos nicht zum großen Sportler und der Drang nach Süßigkeiten lässt sich auch nicht per Order abschalten.

Deshalb: Bleibt locker und steckt Euch kleinere und erreichbare Ziele. Wenn Ihr die packt, gibt Euch das auch ein gutes Gefühl. Und ja, das Leben sollte man intensiv genießen und jeden Tag auskosten. Dass der letzte Sommer noch gar nicht so lang her erscheint, zeigt uns wie wertvoll der Augenblick ist. Genießen wir deshalb mehr den Moment und denken nicht bereits an die Aufgaben, die uns erwarten.

Also alles zu seiner Zeit. Ostern und Pfingsten kommen auch so. Macht Euch einen schönen Advent, genussvolle Weihnachten und kommt gut ins neue Jahr. Aber das alles schön der Reihe nach!