Das Ohnsorg-Theater kommt mit einer Familienkomödie. Die hat es in sich, denn: Wenn zwei Geschwister ein Stück schreiben, das sie „Die lieben Eltern“ nennen – dann kann man sich vorstellen, dass es darin nicht nur um familiäre Harmonie geht. Das französische Autorenduo Emmanuel und Armelle Patron gibt mit „Cher parents“, so der Originaltitel der Komödie, reichlich Anlass für Amüsement, aber auch für Nachdenklichkeit. Ein pensioniertes Lehrerehepaar bittet seine drei erwachsenen Kinder um dringenden Besuch im elterlichen Hause. Sie eröffnen dem Nachwuchs, dass sie bald auswandern und in Kambodscha ein Waisenhaus gründen werden. Denn und darin liegt das eigentlich Heikle ihrer Nachricht: Sie haben im Lotto gewonnen. Auf die erste Begeisterung folgt schnell Ernüchterung. Denn ein paar Millionen kann eigentlich jeder gut gebrauchen. Und je länger die Diskussionen darüber laufen, desto mehr zeigt sich, dass das plötzliche viele Geld eine zersetzende Kraft hat. Eine Komödie über Familie, Liebe, Geld und den Platz, den jeder unter den Geschwistern einnimmt, aber auch über dunkle Flecken, die in jedem schlummern. Foto: Oliver Fantitsch

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