Für Sven Thomas war es ein schöner und bewegender Moment. Der Verleger des Mindener Tageblatts, Chef des Bruns Verlags und Herausgeber von News – Das Magazin, feierte am 1. März sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Dazu hatten sich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Überraschung für ihn ausgedacht. Sie hatten eine Feier im Verlagshaus organisiert, von der ihr Chef rein gar nichts mitbekommen hatte. Und umso stärker war Sven Thomas die Freude über dieses Geschenk anzumerken. „Ich bin total gerührt“, sagt der Jubilar. Für ihn bedeute dieser Augenblick auch, dass in seinem Verlag die familiäre Atmosphäre gelebt wird. „Und das ist richtig schön.“

Beschäftigte organisieren Feierstunde

Sven Thomas nimmt an dem Tag unzählige Glückwünsche entgegen und erhält eine Vielzahl an Geschenken – unter anderem spielt ein MT-Redakteur ein Lied auf der Gitarre und aus der MT-Redaktion gibt es eine Extratitelausgabe, die exakt auf den Verleger zugeschnitten ist. Und spontan ergreift der Jubilar dann das Wort und hält eine Dankesrede, in der er vor allem auf den Teamgeist eingeht, der ihm viel bedeutet. Jeder Einzelne im Verlag trage täglich zu dem Erfolg des Hauses bei. Er selbst sei zwar der Chef, sehe sich aber als einen Teil des Teams, das er früh kennenlernen durfte. Schon als Grundschüler hatte ihm sein Vater, MT-Verleger Rainer Thomas, die Firma geöffnet. Das seien Erfahrungen für ihn gewesen, die ihn nachhaltig prägten.

„Der Betrieb war immer Teil unseres Lebens“, beschreibt er den Alltag in seiner Familie. Und Sven Thomas blickt zurück in die früheren Zeiten des 1856 gegründeten Verlagshauses, das sich immer den Veränderungen der Branche erfolgreich stellt. Er habe noch den Geruch des Bleis und der Druckerfarbe in der Nase, den er als Junge im Betrieb gerochen habe. Das habe etwas von Abenteuer gehabt – auch wenn sein Vater manchmal sagte: „Hier ist kein Spielplatz.“ Als er vor 25 Jahren einstieg, kam er nicht in die Fremde, sondern nach Hause. Und exakt dieses Gefühl empfinde er an jedem Tag erneut.

„Vor mir soll bloß niemand ehrfürchtig erstarren.“

Sven Thomas prägt den Verlag und er ist ein Verleger, dem es nicht um Hierarchien geht. So etwas liege ihm nicht, erklärt er. „Vor mir soll bloß niemand ehrfürchtig erstarren“, sagt er. Klar, am Ende müsse immer jemand die Verantwortung tragen und auch mal eine harte Entscheidung treffen, allerdings: „Mich interessiert, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken, was ihnen wichtig ist.“ Da sei der Austausch viel offener geworden. Nahbarkeit und gegenseitige Wertschätzung schließen sich ja nicht aus. „Wir sind ein tolles Team, in dem einer den anderen versteht. So darf man sich auch mal reiben und über Entscheidungen offen diskutieren.“ Er spüre da ein großes gegenseitiges Vertrauen. Ein Unternehmen ist nach seinem Verständnis das Zusammenwirken der individuellen Stärken jedes Einzelnen zum Wohle des Verlags.

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