Wer mit dem Karneval nichts am Hut hat, findet mit den Kabaretttagen im Mindener Stadttheater eine willkommene Alternative. Zum 14. Mal läuft diese Veranstaltungsreihe in der närrischen Zeit – und an Bord sind wieder namhafte Vertreter der Branche. Die Resonanz ist auch in der 2019er-Auflage groß. Der Auftritt von Hagen Rether am Sonntag, 3. März, ist bereits ausverkauft und für Wilfried Schmicker am Dienstag, 5. März sowie Jochen Malmsheimer am Mittwoch, 6. März, gibt es mit Stand Mitte Januar nur noch ein paar Restkarten. Für die weiteren Aufführungen sind noch Tickets erhältlich – allerdings solltet Ihr Euch beeilen.

 

Den Auftakt der Reihe „Kabarett statt Karneval“ macht Tina Teubner am Donnerstag, 28. Februar, 20 Uhr. „Wenn du mich verlässt, komm ich mit“, heißt das Programm der Kabarettistin. Sie verspricht Euch einen unvergesslichen Abend. Tina Teubner, begnadete Komikerin, überirdische Musikerin, Kernkompetenz auf dem Gebiet des autoritären Liebesliedes, hat die Erziehung ihres Mannes erfolgreich abgeschlossen und sucht nach neuen Herausforderungen. Die Grenzen zwischen „privat“ und „politisch“ sind nicht mehr aufrecht zu erhalten. Die Welt brennt: Tina wagt den Blick ins Innerste. Mit ihrer rasiermesserscharfen Intelligenz, ihrem unwiderstehlichen Humor und ihrer weltumfassenden Herzenswärme scheucht sie ihr Publikum auf: Nicht kratzen. Waschen.

Simone Solga folgt am Freitag, 1. März, 20 Uhr, mit ihrem aktuellen Programm „Das gibt Ärger“. Sie lässt alle Hemmungen fallen. Die Kanzlersouffleuse rechnet endgültig mit ihrem Arbeitgeber ab, denn was Berlin mit Deutschland macht, das haut den stärksten Gaul um. Politisch korrekt war gestern, und so steht jetzt schon fest: das gibt Ärger. Klare Aussprache ,schnelles Reaktionsvermögen ,Fähigkeit zur geschmeidigen Meinungsanpassung – bisher für die Souffleuse alles kein Problem. Ost-Vergangenheit kein Hinderungsgrund, tadelloses Führungszeugnis. Einst noch als „politische Sackkarre“ oder „machtgeile Flüstertüte“ bezeichnet, wurde sie schließlich befördert zur „Pille“ der Merkel, weil sie ganz Schlimmes verhütet. Doch wenn die Kanzlersouffleuse mal auspackt, dann kann Berlin einpacken. Und man weiß, wo so was endet: Vorm Untersuchungsausschuss oder in der Badewanne. Begleitet Simone Solga live an ihre Grenzen – und noch ein ganzes Stück weiter.

Das Kabarett Distel tritt am Sonntag, 2. März, 20 Uhr, im Stadttheater auf.
„Zirkus Angela – Schicksalsjahre einer Kanzlerin“, heißt das Programm mit Dagmar Jaeger, Rüdiger Rudolph, Sebastian Wirnitzer sowie an den Instrumenten mit Matthias Felix Lauschus und Fred Symann. Es wird politisch. Mutti Merkel macht weiter wie bisher: Erst einmal nix und dann abwarten. Die FDP tritt zur Wahl an, möchte aber nicht regieren und die Laienspielschar SPD führt eine selbstgeschriebene Tragödie auf, die sich kein Kabarett der Republik ausdenken kann. Damit ist klar, der Politbetrieb ist endgültig zum Zirkus verkommen und das, ohne die Polit-Clowns von der CSU überhaupt erwähnt zu haben. Ein Drahtseilakt zwischen niveauvoller Unterhaltung und knallharter Satire – garantiert ohne Netz und doppelten Boden.

Das Düsseldorfer Kom (m) ödchen kommt am Rosenmontag, 4. März, nach Minden. Im brandneuen Stück des Ensembles geht es um die richtig großen Fragen: Was ist der Sinn des Lebens? Welche Werte braucht eine Gesellschaft? Was muss man heute können, um sich in der Welt zu behaupten? Und wie ging noch mal Kochen ohne Thermomix? Vier Eltern stehen vor der schwierigsten Aufgabe ihres Lebens: Sie wollen eine Rede für die Abi-Feier ihrer Kinder schreiben. Eine Rede, die alles enthalten soll, was wir den kommenden Generationen mit auf den Weg in die Welt geben wollen. Das Problem ist nur: In welche Welt? Denn alle vier sehen die Realität komplett unterschiedlich. Vier starke Charaktere crashen in einem rasanten Ritt frontal aufeinander. Auf Euch wartet auch hier ein unvergesslicher Abend in der fünften Jahreszeit.