26 STORY ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Foto: Kym Ellis on Unsplash
In den zahlreichen Anbaugebieten sind die
Winzer dabei, die Beeren fachgerecht zu wunderbarem
Rebensaft zu verarbeiten. Die Sache
klingt allerdings wesentlich einfacher, als sie
ist, denn: Wie bei kaum einer anderen Ernte
spielt der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle.
Mitte September bis Ende November ist die
Phase, in der die Beeren eingefahren werden.
Das sind zwar mehrere Wochen, dennoch: jeder
Wein hat einen bestimmten Moment der Ernte.
Ihn exakt zu finden, ist eine der wesentlichen
Aufgaben eines Winzers. Ein gutes Auge und
viel Erfahrung gehören dazu, damit der Erfolg
hinterher schmeckbar ist. Denn Wein ist auch
ein Stück Kultur.
Je nach Ort der Herstellung, Rebsorte und Qualitätsansprüchen
ist die Hauptzeit für die Weinlese
auf der Nordhalbkugel Mitte September
bis Mitte November. Auf der Südhalbkugel von
Mitte Februar bis Anfang März. In dieser Zeit haben
die Trauben ausreichend Zucker und wenig
Äpfelsäure erhalten, die im Reifeprozess abgebaut
wird.
Wein ist lieblich, herb oder trocken. Die Geschmäcker
sind verschieden – und so zeigt sich
auch der Rebensaft in zahlreichen Variationen.
Sehr spät im Weinjahr steigt die Lese des Eisweins.
Denn erst wenn mehrere Frostnächte
über die Beeren hinweggezogen sind, ist dieser
reif. Bei Kabinett-Wein liegt die Sache hingegen
anders. Für seine Ernte sind höhere Temperaturen
von Bedeutung.
Die Lese erfolgt entweder mit der Hand oder
auch zunehmend maschinell. Manche Erzeuger
trennen noch die faulen und beschädigten
Trauben oder schneiden sogar einzelne Beeren
heraus. Um besonders hochwertige edelsüße
Weine zu erzeugen, werden die Trauben
trotz Reife noch am Rebstock belassen. Die
Trauben trocknen dann bei gutem Wetter zu
Rosinen ein, oder werden bei feuchtem Wetter
vom Botrytis-Schimmelpilz befallen, der zur
Edelfäule führt. Beide Szenarien haben das
Ergebnis, dass der Zuckergehalt der Traube
steigt, weil der Flüssigkeitsgehalt abnimmt.
Das gezielte Lesen der überreifen Trauben
nennt man Auslese. Es ist aber mit dem Risiko
verbunden, dass die Trauben bei zu feuchter
Witterung ausgewaschen werden können und
dann keinen Ertrag bringen. Der Zuckergehalt
liegt bei der Lese zwischen zwölf und 30 Prozent
– und setzt sich aus Fructose und Glucose
zusammen.
Wein ist ein großes Stück Kultur. Schon im alten
Rom wusste man den Rebensaft zu schätzen,
in dem bekanntlich die Wahrheit liegt. Große
Dichter und Denker sind und waren bekennende
Fans des Weines. So ist überliefert, dass
Ludwig van Beethoven nahezu täglich herben
Rotwein trank. Das Getränk ist bei unzähligen
Anlässen unerlässlich. Besonders in der bevorstehenden
Wildsaison gehört ein „guter Roter“
für die meisten Menschen zu den Speisen um
Rehrücken, Wildschwein und Co. dazu.
Winzers Werk
Ein guter Wein will Weile haben / Zeitpunkt der Lese entscheidet über Qualität.
Foto: lefteris kallergis on Unsplash