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Dümmer macht’s einen nie! Wie wir mit Weiterbildung unser Wissen erweitern können.

Nie lernt ein Mensch aus. Diese Weisheit kennt jeder, doch danach zu leben, ist wahrlich nicht jedem gegeben. Warum ruhen sich viele auf ihrem Wissen nur aus? Dabei scheint doch nichts spannender, als ständig Wissen aufzusaugen und den Erfahrungsschatz zu vergrößern.

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Von Carsten Korfesmeyer

Mit 50 zu alt für einen neuen Job? Solche Ansichten herrschen, aber wie so oft ist das, was angeblich alle denken, nicht zwingend richtig. In Wahrheit ist es im Arbeitsleben nie zu spät, sich neuen Aufgaben zu stellen oder den eigenen Horizont zu erweitern. Das Alter ist nur eine Zahl, wenn es um berufliches Engagement geht und prinzipiell sollte sich niemand auf dem Erreichten ausruhen. Stillstand ist Rückschritt.

Menschen lernen immer dazu. Das gilt auf allen Gebieten. Man ändert im Laufe des Lebens häufiger seine Einstellung und jeder 50-Jährige hat mit 20 noch ganz andere Ansichten gehabt als heute. Mit 70 tickt man womöglich wieder anders und mit 90 vielleicht auch noch. Daher wäre es nur töricht, sich diese tollen Chancen auf neue Erfahrungen zu nehmen, indem man sich einer Weiterbildung innerlich verschließt.

Abi mit 50? Warum denn nicht?

Ein Rechenbeispiel: Mit 50 nimmt jemand ein Lehramtsstudium auf. Läuftʼs gut und einigermaßen glatt, könnte dieser Jemand etwa mit 55 unterrichten und hätte noch zwölf Jahre in diesem Beruf zu arbeiten – in diesem Beispiel natürlich nicht als Beamter, sondern Angestellter. Aber es zeigt, wie viel Zeit dieser Jemand noch leisten könnte und müsste. Vielleicht ist es sogar sein Traumjob, den er vergleichsweise spät gefunden und sich erfüllt hat. Hätte er aber den Schritt nicht gemacht, wäre aus diesem Traum nichts geworden und womöglich würde dieser Jemand mittel- bis unglücklich irgendwo seinem Job nachgehen. Welche dieser Varianten besser ist, scheint keine Frage zu sein. Zum Glück geht es aber nur, wenn man auch was Neues wagt.

Es muss ja auch nicht gleich ein ganz anderer Beruf sein. Auch auf dem eigenen Gebiet gibt es immer wieder etwas zu entdecken. In den Branchen ändert sich ständig etwas und es ist spannend, auf Ballhöhe zu bleiben. Wie in der Modewelt definieren sich die Jobs regelmäßig anders. Technik schreitet voran und es gibt neue Berufe. Besonders die Digitalisierung ebnet den Weg für veränderte Arbeitsmodelle und Einstellungen. Man denke nur daran, wie sich das Homeoffice zuletzt in verschiedenen Branchen etabliert hat. Zu Hause arbeiten? Früher wurde so was strikt abgelehnt, war sogar vielfach verpönt. Und heute?

Schulen und Institute bieten Ausbildungen

Dass Produktivität nicht davon abhängig ist, wo man gerade produktiv ist, ist eine Erkenntnis, auf die manche schon früher hätte kommen können – auch, wenn das natürlich nicht in jeder Branche funktioniert und sicherlich auch Nachteile hat. Aber es schafft mehr Flexibilität.

Seminare sind auch regelmäßig eine gute Chance, den Blick über den eigenen Horizont hinaus zu erweitern. Auch Zusatzqualifikationen bringen einen voran und so mancher kraxelt dadurch womöglich auf der Karriereleiter die ein oder andere Sprosse nach oben. Es gibt Institute und Schulen, die Kurse mit Abschlussprüfungen samt Zertifizierungen anbieten und den Absolventinnen und Absolventen weitere berufliche Erfolge versprechen. Selbst Schulabschlüsse lassen sich nachholen. Das Abitur mit 50? Das ist kein Ding, das nicht ginge.

Eine Frage der eigenen Einstellung

Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Deutschland viele und der Fachkräftemangel hat die Resonanz darauf nur noch verstärkt. Die Arbeitgeber setzen auch immer mehr darauf und in so manchem Betrieb werden die Mitarbeitenden mächtig dazu motiviert, sich neuen Dingen zu stellen und dadurch einen Mehrgewinn für alle zu erzielen. Die wichtigste Botschaft ist und bleibt aber die eigene Einstellung. Nur wer es will, packt es auch und wie so oft im Leben ist es erst der „innere Schweinehund“, den es zu überwinden gilt. Oft ist die eigene berufliche und private Lebenssituation derart bequem und eingespielt, dass Veränderung nur als anstrengend, unnötig und störend empfunden wird. Ein Fehler, so zu fühlen. Nie lernt ein Mensch aus und wer die Erfolge durch Weiterbildung spürt, gewinnt neben dem beruflichen Aufstieg mit womöglich mehr Einkommen vor allem aber auch das: mehr Selbstvertrauen, Zufriedenheit und mehr innere Gelassenheit.