Von Juliane Löchel

So viel Hype um eine App: Die Rede ist von „Clubhouse“. Doch was ist das überhaupt und was kann die App? Warum ist sie so erfolgreich? Und: Wie sieht es datenschutztechnisch aus? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.

Fakten:

Clubhouse ist eine Social-Audio-App mit der Grundidee, dass jeder Nutzer bei Gesprächen interagieren kann. Im Prinzip ist Clubhouse mit Podcasts vergleichbar, nur dass hier Livegespräche aufgenommen werden und die Nutzer sich einbringen können. Um Zugang zu Clubhouse zu bekommen, benötigt man eine Einladung von einem Clubhouse-Nutzer. Zurzeit funktioniert die App auch nur auf IOS-Geräten. Interessierte können nur beitreten, wenn bestehende Nutzer sie mithilfe eines Codes einladen. Bekommt man so den Zugang zur App freigeschaltet, kann man selbst zwei weitere Personen einladen. Dafür braucht man die Mobilfunknummern der anderen Personen. Es geht teilweise sogar so weit, dass Clubhouse-Einladungen für viel Geld auf Ebay angeboten werden. Das höchste Gebot lag derweil bei 250€.

Was kann die App?

Mitglieder können sogenannte „Rooms“ zu bestimmten Themen eröffnen. Als Moderator kann der Nutzer selbst Audio-Chats starten und anderen die Möglichkeit, zu sprechen, einräumen. Als Zuhörer kann man lediglich passiv am Gespräch teilnehmen und sobald man sich einbringen will, virtuell die Hand heben. Dann kann einem vom Moderator das „Sprachrecht“ erteilt werden und man kann kommentieren und sich auch zu dem Gesprächsthema äußern.

So ist der Ablauf:

1. App installieren & auf eine Einladung von einem Mitglied warten

2. Einladung per SMS erhalten und anmelden

3. Profilerstellung (Name, Nachname, Angabe eigener Interessen)

4. Clubs beitreten & live kommentieren

Wie erhielt die App so viel Bekanntheit in so kurzer Zeit?

1. Popularität durch bekannte Gesichter: Fernsehmoderator Joko Winterscheidt & FDP-Politiker Christian Lindner teilen ihre Mitgliedschaft öffentlichkeitswirksam.

2. Exklusivität & künstliche Verknappung: Die App ist momentan nur von iPhone-Besitzern mit exklusiver Einladung nutzbar. Dies soll einer möglichen Nutzer-Überlastung vorbeugen.

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Datenschutztechnisch wird die App hier in Deutschland eher kritisch angesehen. Die Registrierung bei Clubhouse ist erst möglich, nachdem man eine Einladung von jemandem kriegt, der bereits Mitglied ist. D. h. hierbei wird die Telefonnummer an die dahinterstehende Firma (Alpha Exploration Co.) geteilt und somit auch alle weiteren Telefonnummern aus der Kontaktliste des Mitglieds. Zusätzlich kann man bei jedem Mitglied sehen, durch wen er eingeladen wurde. Dies soll laut offiziellen Angaben dafür sorgen, dass sich niemand daneben verhält, da man schließlich wüsste, wer den Unruhestifter eingeladen hat.