Von Carsten Korfesmeyer
Es ist bislang die größte Party, die in diesem Jahrtausend in Barkhausen steigt. Der Schützenverein wird 125, die örtliche Feuerwehr 100 und beide feiern ihre Jubiläen gemeinsam. Von Himmelfahrt (Vatertag) bis Sonntag, 12. Mai, herrscht in dem Ortsteil von Porta Westfalica ein Unterhaltungsprogramm – mit viel Musik, Aktion, Entertainment und Gastronomie.
Und das Jubiläumsfest wird an einem Ort ausgetragen, an dem bis 2001 das Barkhauser Schützenfest lief. Einmalig ist der Platz auf der Wiese am Fähranleger extra für diese Feier reaktiviert worden und bei vielen Menschen im Dorf werden Erinnerungen geweckt. Wie kam es dazu, gerade diesen Festplatz erneut auszuwählen? Dazu muss man wissen, dass es im Vereinsleben von Barkhausen verschiedene Schnittmengen gibt – besonders zwischen der Feuerwehr und dem Schützenverein sind diese recht ausgeprägt. Viele Mitglieder sind sowohl im Verein als auch in der Löschgruppe aktiv und dadurch bestehen gute Kontakte zu beiden Seiten. „Entstanden ist die Idee im letzten Sommer bei einem privaten Treffen“, sagt Schützen-Chef Dirk Wiedermann gegenüber News – Das Magazin. Schnell wurden daraus konkrete Pläne und es dauerte nicht lange, bis alles in Sack und Tüten war. Jetzt freuen sich alle auf vier ereignisreiche Tage im Dorf.
Der Himmelfahrtstag
Wie sieht das Programm im Detail aus? Los geht es am Donnerstag, 9. Mai. Dann ist Himmelfahrt, aber eben auch Vatertag und frühmorgens ziehen bereits die ersten Menschen mit ihren Bollerwagen los, um miteinander zu feiern. Im 800-Quadratmeter-Zelt und drumherum startet das Programm um 11 Uhr und letztlich läuft die Party bis zum Schluss. Natürlich gibt es musikalische Unterhaltung und dafür konnten die Ausrichter DJ Maurice Durand sowie die Kollektivgang gewinnen. „Es gibt auch extra Parkfläche für die Bollerwagen“, sagt Dirk Wiedermann. Gruppen haben somit die Chance, am Barkhauser Anleger einen Zwischenstopp einzulegen und später weiterzuziehen.
„Tag zwei“ mit Seniorenfeier und Rockabend
Tags drauf, am Freitag, 10. Mai, geht das Jubiläumswochenende in Barkhausen weiter. Mit der Seniorenfeier im Festzelt startet „Tag zwei“ um 14.30 Uhr mit Kaffee und Kuchen. Dann stehen die älteren Barkhauserinnen und Barkhauser im Mittelpunkt. Die Stadt Porta Westfalica richtet diesen Programmpunkt aus, in dem das Plaudern untereinander dominieren soll. Reden gibt es selbstverständlich auch – beispielsweise vom Bezirksausschussvorsitzenden Dirk Rahnenführer.
Abends gibt es einen „Rockabend“, bei dem eine Band auftritt, die sich stilistisch bei den „Ärzten“ und den „Toten Hosen“ einordnet und passenderweise „Die Toten Ärzte“ heißt. Seitens der Feuerwehr und des Schützenvereins verspricht man den Gästen Sounds, in denen sich die Fans beider Kultbands wiederfinden. „Die Toten Ärzte“ stehen für beste Partystimmung und los geht es um 18.30 Uhr.
„Tag drei“ mit Jubiläumsparty des Schützenvereins Barkhausen
Das 125-Jährige des Schützenvereins Barkhausen steht im Blickpunkt des dritten Jubiläumstages. Angesagt haben sich dazu die zahlreichen Bataillone, die mit den vier Barkhauser Kompanien seit Jahrzehnten befreundet sind. Um 15 Uhr startet man in das Tagesprogramm, das unter der Schirmherrschaft der amtierenden Majestäten Tim Belling und Vanessa Mietling steht. Beide Regenten werden während des Marsches die mitmarschierenden Schützinnen und Schützen in der Fährstraße auf Höhe des früheren Cafés Kortemeyer begrüßen. Warum dort? Dazu muss man in der Vereinsgeschichte bis in das Jahr 1954 zurückblättern und das Kapitel aufschlagen, in dem der Verein nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an den Start ging. „Das erste Schützenfest wurde im Hotel Friedenstal gefeiert“, sagt Dirk Wiedermann. Das Hotel am Ortseingang gibt es heute nicht mehr – genau wie das Hotel „Der Kaiserhof“, der als Bauruine seit Ende 2011 einer unsicheren Zukunft entgegenblickt. Für den Schützenverein sieht diese hingegen bestens aus. Das Vereinsleben gilt als lebendig, die Nachwuchsarbeit läuft seit Langem schon optimal und die sportlichen Erfolge sind überregional.
Im Festzelt steigt am Samstagabend der offizielle Festakt – mit einigen Ehrengästen und einem Programm, das nach Worten des Vorsitzenden auf etwa zwei Stunden angesetzt ist. Spätestens um 19.30 Uhr ist dann wieder Party angesagt. Alles beginnt mit dem Ehrentanz der Majestäten und dann tritt die Band Holy Moly auf, die die Gäste durch den Abend bis in die Nacht begleiten wird. Und während die Sounds durch das Zelt hallen, läuft ein Film in Dauerschleife über die Projektionswand. Dirk Wiedermann nennt das einen besonders emotionalen Programmpunkt, der bewusst den ganzen Abend anhält, denn: Zu sehen sind alte Schützenfest-Filme aus dem Nachlass des unvergessenen Barkhauser Fotografen Hans Henssgen. Zu sehen sind beispielsweise Schützenfest-Highlights der 1950er- bis Anfang der 1980er-Jahre. Dem Schützenverein ist es dabei sogar gelungen, weitgehend alle Protagonisten namentlich zu erfassen. Die Arbeit an dem Zusammenschnitt und der Digitalisierung des Films sei zugleich ein schöner Ausflug in die jüngere Ortsgeschichte gewesen, heißt es vom Verein. Dank der Ausrichter gilt der Tochter des Fotografen, Karin Hasselbusch, und ihrem Ehemann Günter Hasselbusch.
„Tag vier“ im Zeichen des Barkhauser Feuerwehr-Jubiläums
Das 100-Jährige der Barkhauser Feuerwehr rückt am Sonntag, 12. Mai, in den Blick des Jubiläumswochenendes. Zahlreiche Löschgruppen haben sich angekündigt, um den ehrenamtlichen Rettungskräften zu danken und mit ihnen zu feiern. Die Leistungen einer Freiwilligen Feuerwehr seien für das Gemeinwesen von einer enorm hohen Bedeutung, sagt der Schützen-Chef. Und was alles in der Barkhauser Löschgruppe läuft, können die Gäste rund um das Festgelände erleben. Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge sind vor Ort und können besichtigt werden – darunter auch Fahrzeuge aus früheren Epochen. Als oberste Dienstherrin hat auch Bürgermeisterin Anke Grotjohann ihren Besuch angekündigt und der Festakt im Zelt läuft ab 12 Uhr. Dann blickt man gemeinsam zurück, aber auch nach vorne.
Selbstverständlich stellt die Feuerwehr an diesem Tag auch sich und ihre Aufgabe vor. Retten-Bergen-Löschen-Schützen: Die wichtigste ist die Hilfe für Menschen und Tiere, die sich in Notlagen befinden.
Familienprogramm zum Jubiläumsfinale am Sonntag
Was gibt es am Jubiläumssonntag noch alles? Auf jeden Fall ein Unterhaltungsprogramm für die gesamte Familie und besonders die Jüngsten erleben am Kindernachmittag so allerhand – beispielsweise die Hüpfburg. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Barkhausen unter der Leitung von Kai-Uwe Lange spielt und selbstverständlich gibt es reichlich Kaffee und Kuchen im Angebot. Spiele sind ebenfalls Teil des Programms und insgesamt erinnert das viertägige Programm an die früheren Zeiten, in denen das Dorf an der Weser gefeiert hat. Auch die Barkhauser Vereine stellen sich am Nachmittag dort vor.
Wird auch festlich geschmückt? Ja. Allerdings beschränkt sich das auf den Bereich von der Alten Poststraße und der Fährstraße. An allen Tagen finden die Besucherinnen und Besucher auf dem eingezäunten Areal alles, was ein großes Jubiläumsfest ausmacht: Catering, eine Fischbude, Bierwagen sowie eine Wein- und Sektlounge im Zelt. Ein großer und markanter Schirm wird im Außenbereich zum Hingucker und bei den Jubilaren spricht man von einem Ereignis, das sicherlich in Erinnerung bleiben wird. Wie vielleicht auch der Austragungsort am Fähranleger, an dem einst die „Zeltstadt an der Weser“ gastierte.
Kartenvorverkauf bereits gestartet
Für alle Veranstaltungstage ist der Ticketvorverkauf bereits gestartet. Karten gibt es online zu vergünstigten Preisen bei ticketticker.de und – zu den regulären Eintrittspreisen – an der Kasse vor Ort.