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5 Hochzeitsmythen – Damit habt Ihr nicht gerechnet

Tipps von Eurer Eventplanerin und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt

Foto: Nathan Dumlao on Unsplash

Als Hochzeitsplanerin spreche ich im Vorgespräch mit meinen Paaren über ihre Vorstellungen, Wünsche und Traumgedanken, wie sie sich ihre Hochzeit bestenfalls schon immer vorgestellt haben. Im Austausch gehen wir dabei die groben Tagespunkte der Hochzeit durch, schauen auf die intensiven Planungsmonate davor sowie die einzelnen Schritte, die nötig oder gar unnötig sind, auf dem Weg zu ihrer Traumhochzeit. Dabei stoßen wir sicher auf einige Details, die das Paar nicht bedacht oder nicht miteingerechnet hat. Manche dieser Falscheinschätzungen beruhen auf der Tatsache, dass die werdenden Brautleute das erste Mal eine Hochzeit planen und es ihnen an Erfahrungswerten fehlt. Dafür gibt es Planerinnen wie mich, die mit einigen Hochzeitsmythen aufräumen und hilfreiche Infos und Tipps mitgeben können.

Eine Frau steht auf einer Wiese und lächelt in die Kamera
Eventplanerin Und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt – Foto Ingo Dammasch Fotografie

Wir möchten in 6 Monaten heiraten

Theoretisch ist das möglich. So einige Standesämter nehmen Terminreservierungen sogar erst frühestens sechs Monate im Voraus an. Dennoch fehlen Euch trotzdem noch die Einladungen, die Location, die Musik, der Fotograf und die Klamotten. Allein einen Saal für 80 Personen zu finden, ist nicht immer leicht, denn die schönsten und beliebtesten sind gerade in der Hochsaison über ein Jahr im Voraus ausgebucht. Und das gilt auch für so manch andere Hochzeitsdienstleister. Hier gilt die Devise, der frühe Vogel plant stressfreier. Gebt Euch lieber ein Jahr mehr Zeit, dann werdet Ihr die Planungszeit vollends genießen können.

Die Kirche kostet uns nichts

Neben der standesamtlichen Trauung (Anmeldung zur Eheschließung kostet ca. 40 – 250 €) entscheiden sich Paare oft für eine zusätzliche geistliche Begleitung durch die Kirche. Auch die nimmt Gelder entgegen, und das nicht zu knapp. Manche Kirchen nehmen eine Gebühr von
50 – 250 €. Wenn die Gebühr entfällt, schickt sich eine Spende im gleichen Preisrahmen, welche dem Küster oder der Küsterin überreicht werden kann. Die Kollekte kann in dem Zuge auch an die Kirche weitergereicht werden, wenn Ihr das wünscht. Zudem begleitet Euch in einigen Fällen ein Organist, eine Organistin mit Orgelmusik. Eine Spende (ca. 50 – 100 €) nehmen sie auch gerne entgegen. Bleibt am Ende noch der Pfarrer, die Pfarrerin, der/die sich auch über eine Spende freut. Da fallen im Gesamten Kosten an von ca. 250 – 600 €, plus Dekoration und Livegesang, wenn gewünscht.

Wir wünschen uns Blumenkinder

Es ist und bleibt zuckersüß, wenn die Kleinsten aus Eurer Familie mit dem Streukörbchen in der Hand Euch den Mittelgang in Rosenblüten betten. Oft ist das Streuen von Blüten aber gar nicht erlaubt. Gerade frische Rosenblüten färben den Boden unter Euch ein, wenn die Blüten anschließend von Euch und den Gästen zertreten werden, und ergeben unschöne Flecken. Das muss vorab geklärt werden, ob frische oder nur Kunstblüten erlaubt sind, bzw. ob sich im Anschluss jemand bereit erklären muss, diese sogar aufzufegen. Auch das Werfen von Reis ist vor den meisten Standesämtern nicht erlaubt, weil davon Vögel und anderes Getier angelockt werden könnten.

Weitere Verbote können Euch erwarten, ob beim Standesamt, in der Kirche oder bei der freien Trauung: Seifenblasen, Kerzen und offenes Feuer, Musik, Foto- oder Videobegleitung.

Denkt auch daran, manche Location gibt am Abend eine Sperrstunde vor, nach der keine laute Musik mehr gespielt werden darf. Erkundigt Euch in diesen Punkten genauer, damit Ihr Unstimmigkeiten vermeiden könnt.

Wir fahren für das Paarshooting woanders hin

Davon kann ich Euch nur abraten, außer der Shootingort ist nur wenige Minuten entfernt. Lasst Eure Gäste nie länger als eine Stunde allein. Diese Zeit reicht vollkommen aus, um die schönsten Bilder von Euch einzufangen und das Brautpaarshooting zu gestalten. Sorgt auch in der Zeit dafür, dass die Gäste ausreichend mit Getränken versorgt sind oder sogar ein paar Häppchen für sie bereitstehen. Ich sehe so häufig, dass der Getränkeausschank viel zu spät erfolgt. Bei Ankunft der Gäste, noch vor der Trauung, sollte für alle die Möglichkeit bestehen, etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen. In den heißen Sommermonaten ist dieser Punkt besonders wichtig für Kinder und Ältere.

photo by Thomas William on Unsplash

Wir servieren die Torte kurz vor dem Mitternachtsbuffet

Das sehe ich aus verschiedenen Blickwinkeln. Für die optimale Partystimmung und lange Tanzphasen empfiehlt es sich, entweder die Torte zum Nachtisch anzubieten oder zum Mitternachtsbuffet. Das sind zwei ruhige Phasen, die Ihr essend am Tisch verbringt. Wenn die Tanzfläche so richtig am Glühen ist, reißt die Torte mittendrin die Stimmung herunter. Wenn diese allerdings kippt zwischen Abendessen und Mitternachtsbuffet, kann die Torte ein wenig Schwung und Abwechslung bieten, wenn sie plötzlich ihren großen Auftritt hat. Sprecht zwischendurch mit der Location, wann der Zeitpunkt perfekt dafür ist. Bedenkt nur, dass die Torte aus der Kühlung kommt und mindestens 30 Minuten braucht. um Anschnitt bereit abzutauen.

Wenn Ihr mehr Erfahrungswerte benötigt, fragt Paare, die die Planung bereits hinter sich haben. Oder fragt mich. Ich wünsche Euch ganz viel Freude bei der Planung und im Anschluss eine entspannte und unvergleichliche Hochzeit.

Eure Melina

www.instagram.com/melina_evyevents

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