Samba als Tanz, der ein ganzes Land repräsentiert. Der mehr ist als ein grelles Spektakel für Touristen, der auch Geschichten erzählen kann über ein Brasilien jenseits farbenfroher Klischees. Dieses ebenso faszinierende wie facettenreiche Phänomen bringt die Ballett-Compagnie des Landestheaters Detmold auf die Bühne. Mit dem Tanztheater-Stück „Samba!“ ist sie am Sonntag, 21. April, um 17 Uhr im Theater im Park zu Gast.

Brasilien, das ist Copacabana, Fußball, Samba, Sonnenschein. Aber Brasilien ist auch ein Land der sozialen Widersprüche, geprägt von Aberglauben, Kriminalität, Clan-Strukturen und sozialem Elend. In den Favelas, den Vororten der brasilianischen Metropolen, tun sich die Abgründe einer Gesellschaft auf.

„Samba!“ hinterfragt die bunten Klischees über Brasilien und versucht offenzulegen, wie viel Realität in ihnen steckt. So entsteht das getanzte Porträt eines Landes und einer Gesellschaft, in der Lebensfreude, Musik und Tanz eine bedeutende Rolle spielen, trotz – oder gerade wegen? – zahlreicher sozialer Herausforderungen.

Die Handlung spielt im Rio de Janeiro der 60er-Jahre: Es ist Karneval, die Zeit der farbenprächtigen Paraden, der Feste und des Rausches. Wie jedes Jahr schicken die Samba-Schulen ihre besten Tänzerinnen und Tänzer, um in einem gewaltigen Wettbewerb gegeneinander anzutreten und auszufechten, wer der oder die beste Sambista ist. Doch Samba ist weit mehr als eine ekstatische Show oder ein erbitterter Wettstreit konkurrierender Schulen.

Das lernt auch die Verliererin des Wettbewerbes, die sich eigentlich nur bei ihrer Großmutter ausweinen möchte. Doch stattdessen nimmt diese die Enkelin mit auf eine Reise zu den Ursprüngen des Samba, die sie selbst noch miterlebt hat. Dabei zeigt sie ihr, wie sich aus ehemals von der Regierung unterdrückten Ritualen, Tänzen und Musikformen das heutige Nationalsymbol Brasiliens entwickelt hat. Foto: Marc Lontzek

Die Tickets können online gebucht werden unter staatsbad-oeynhausen.de.