Lesen macht Spaß. Doch nicht nur das. Es fördert die Konzentration, erweitert den Wortschatz, macht Kinder kreativ. Und das sind nur einige von vielen Gründen, die dafürsprechen, schon den Kleinsten die Freude an Büchern nahezubringen. Genau dieses Ziel verfolgt das Projekt „Lesen und Lernen im Mühlenkreis“. 2008 wurde es vom Kinderschutzbund gemeinsam mit dem Lions Club Porta und der Rudloff-Stiftung aus der Taufe gehoben. Dank der Unterstützung durch die Sparkasse Minden-Lübbecke ist eines der größten Leseprojekte in OWL ab sofort auch finanziell wieder abgesichert. Die Sparkasse übernimmt einen Großteil der Projektkosten.

„Als regionale Bank ist es unsere Aufgabe, unsere Verpflichtung, uns in der Region zu engagieren und Projekte vor Ort zu fördern“, betont Vorstandsvorsitzender Markus Schaly. Vor diesem Hintergrund sei die Unterstützung eine „hervorragende Verbindung“, schließlich nehme der Kinderschutzbund mit seiner Lese-Initiative einen wichtigen Bildungsauftrag wahr. „Daher möchten wir uns auch bei Ihnen bedanken: Ohne ein solches Engagement ist gesellschaftliches Leben in dieser Form heute gar nicht mehr möglich“, sagt Markus Schaly.

Tanja Sperzel, seit 2022 Projektleitung von „Lesen und Lernen im Mühlenkreis“, und Thomas Bouza Behm, ehrenamtlicher Vorsitzender des Kinderschutzbundes, freuen sich sehr über diese erweiterte Partnerschaft mit der Sparkasse Minden-Lübbecke, die bereits seit vielen Jahren auch das Kinder- und Jugendtelefon unterstützt. Auf diese Weise sei der Fortbestand des Projektes auf Dauer sichergestellt.

Mehr als 100 Ehrenamtliche

Im Rahmen von „Lesen und Lernen im Mühlenkreis“ sind aktuell rund 100 ehrenamtliche Lesepaten und Lesepatinnen in mehr als 30 Grundschulen und Kitas im Einsatz. Dort begleiten sie die Kinder etwa ein bis zwei Stunden in der Woche auf ihrem Weg in die Welt der Bücher. Während es in den Kitas schwerpunktmäßig um das Vorlesen und das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern geht, stehen in den Grundschulen das Lesen, Zuhören und Diskutieren im Mittelpunkt. Dies alles geschieht in kleinen Gruppen mit maximal drei Kindern, beim Vorlesen im Kindergarten sind es nicht mehr als fünf.

Leider sei das gemeinsame Lesen und Vorlesen längst nicht in allen Familien fest verankert, weiß Helga Wittenfeld, ehemalige Leiterin der Grundschule in Hille und heute als Koordinatorin für die Bildungsinitiative tätig. Und für die Lehrkräfte an den Schulen sei eine individuelle Förderung in dieser Form zeitlich gar nicht machbar. „Auf diese Weise tragen die Lesepaten und Lesepatinnen zu einer Entlastung im Unterricht bei.“

Paten schenken auch Aufmerksamkeit

Doch die Paten unterstützen nicht nur beim Lesen, sie schenken Zeit und Aufmerksamkeit. „Davon profitieren Kinder mit Förderbedarf ebenso wie diejenigen, die bereits gut lesen können. Denn hier haben sie die Möglichkeit, zu zeigen, was sie schon können“, berichtet Tanja Sperzel. Nicht zuletzt ist die Bildungsinitiative aber auch für die ehrenamtlichen Lesepaten und Lesepatinnen ein Gewinn. „Sie erfahren von den Kindern eine unglaubliche Wertschätzung und Dankbarkeit für ihre Unterstützung – manchmal auch in Form einer spontanen Umarmung oder eines selbst gemalten Bildes“, so die Erfahrung von Helga Wittenfeld.

Mit Schulungen auf Aufgaben vorbereitet

Im Rahmen eines Seminars werden die Ehrenamtlichen beim Kinderschutzbund auf ihre Aufgaben vorbereitet und im Anschluss an die Grundschulen und Kitas vermittelt. „Auch regelmäßige Treffen, Fachvorträge und gemeinsame Veranstaltungen stehen auf dem Programm“, erläutert Tanja Sperzel. Wer Interesse hat, sich als Lese- und Lernpate in Schulen oder Kindergärten zu engagieren, kann sich beim Kinderschutzbund unter Telefon (0571) 889251-0 melden.

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