Ein Haus mit Garten, ein Ort für die Familie, Geborgenheit – Zuhause. Wohl alle Menschen tragen den Wunsch nach einem solchen Ort in sich. In unserer neuen Serie wollen wir  in mehreren Teilen einen möglichen Weg zeigen, wie dieser Traum wahr werden kann.

Das Budget

Die Grundlage aller Überlegungen sollte das Budget sein. Hast Du Eigenkapital? Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen? Welche Verpflichtungen bestehen? Und letztendlich solltest Du auch klären, wie viel Geld pro Monat bereitsteht, ohne dass Du auf zu vieles verzichten musst. Denn nichts ist unangenehmer, als nur noch fürs Haus leben und arbeiten zu müssen. Die Finanzierung Eurer eigenen Immobilie solltet Ihr am besten mit einem Finanzexperten klären. Diese analysieren Eure Möglichkeiten und geben wertvolle Tipps zum Thema Darlehen und Co. Mit Ihnen könnt Ihr die Strategie planen, wann Ihr das Haus oder die Wohnung abbezahlt habt. Wichtig: Gebt bei den Beratern immer eine ehrliche Selbstauskunft. Nur so lässt sich das Projekt Eigenheim auf ein solides Fundament stellen.

Einen ersten Anhaltspunkt können Euch auch die sogenannten Budgetrechner im Internet bieten: Hier lässt sich schon vorab einmal ausloten, welcher Finanzierungsbetrag maximal zur Verfügung steht. Das machen die Programme genauer, als man es selbst hinbekommt: Gute Budgetrechner rechnen nicht nur das Eigenkapital ein, sondern ziehen auch Nebenkosten wie Notargebühren und Gebühren für den Grundbucheintrag, Grunderwerbsteuer und Makler sowie Modernisierungskosten ab.

Je nachdem, wie gewissenhaft Du hier vorgegangen bist, hast Du bereits eine recht genaue Vorstellung von Deinem Budget. Genauer berechnet das natürlich ein Bankberater oder Finanzierungsexperte. Allerdings solltest Du Dir auch hier mehrere Angebote von verschiedenen Banken und Kreditinstituten machen lassen. Es gibt viele Anbieter auf dem Markt, die Dir den optimalen Kredit bieten können. Das niedrige Zinsniveau hat gerade in den vergangenen Jahren für einen regelrechten Bauboom gesorgt. Der Erwerb einer eigenen Immobilie ist durch Niedrigzinsen noch attraktiver geworden.

Ein Haus mit Gerüst ist abgebildet.
Foto: Eisenhans / Wolfilser – stock.adobe.com

Das Grundstück

Generell gilt die Faustformel: Je zentraler die Lage, desto höher der Preis. Schwierig wird es, wenn Du schon vor der eigentlichen Suche zu festgelegt bist. Es macht Sinn, zumindest am Anfang jedem Angebot eine Chance zu geben. So manches Schätzchen wirkt auf dem Papier erst unscheinbar. Und ein Gelände ohne einen Blick auf die Nachbarschaft kategorisch abzulehnen, macht ebenfalls wenig Sinn.
Trotzdem sollte Dir natürlich klar sein, was Du suchst: Während die Preise im Umland deutlich günstiger sind, bedeutet das, dass Du Dir über das Thema Mobilität Gedanken machen solltest – und zwar nicht nur über Deine, sondern auch über die Deines Nachwuchses, wenn vorhanden oder geplant. Die Kosten eines zweiten Autos solltest Du durchaus mal durchkalkulieren, um zu wissen, ob das zentralere Grundstück nicht auf mehrere Jahre günstiger wird, weil Du nur ein Auto brauchst.

Doch wie findest Du ein Grundstück? Das ist nicht immer ganz leicht. Ein erster Blick sollte den gängigen Portalen im Internet gelten. Auch selbst eine Anzeige zu schalten, kann eine gute Idee sein – übrigens auch in der Tageszeitung: Gerade von älteren Menschen werden die klassischen Kleinanzeigen durchaus wahrgenommen – Menschen, die vielleicht das eine oder andere Schätzchen in petto haben. Nicht zu unterschätzen ist der Faktor „Mund-zu-Mund-Propaganda“: Es macht Sinn, auch im Freundeskreis zu streuen, dass Du ein Grundstück suchst. Manches Schnäppchen wechselt nur dank persönlicher Beziehungen den Besitzer.

Auch wenn Du eigentlich bauen willst, solltest Du bebaute Grundstücke nicht grundsätzlich ausschließen: Immer wieder kommen Häuser auf den Markt, die so baufällig oder nicht sanierbar sind, dass sie abgerissen werden müssen. Entsprechend niedrig fallen dann unter Umständen die Grundstückspreise aus. Trotzdem solltest Du Dich natürlich informieren, was so ein Abriss kostet, bevor Du zuschlägst.

Baupläne liegen auf einem Tisch. Im Hintergrund ist ein großes Haus.
Foto: Eisenhans / Wolfilser – stock.adobe.com

Misstrauisch solltest Du aber trotzdem sein: Vermeintliche Schnäppchen solltest Du unbedingt checken: Die Bodenbehörde kann Dir Informationen zur Bodenbeschaffenheit und eventuellen Problemen geben. Auch Nachbarn wissen in der Regel Bescheid, was es mit dem Grundstück auf sich hat.

Auch bei öffentlichen Stellen kannst Du fündig werden: Städte und Gemeinden besitzen oft Bauland oder weisen Flächen als Bauland aus. Da das vielen Suchenden nicht bewusst ist, finden sich hier immer wieder Grundstücke, die zum Beispiel nicht im Internet angeboten werden. Manchmal werden solche Grundstücke allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft, werden zum Beispiel nur an Familien abgegeben oder müssen innerhalb einer Frist bebaut werden.

Ein weiterer Weg zum Grundstück sind Zwangsversteigerungen beim Amtsgericht. Fallen Kredite aus, versuchen Banken auf diesem Weg, an ihr Geld zu kommen. In der Regel werden Grundstücke hier billiger als zu Marktpreisen ersteigert.

Eine letzte Möglichkeit ist der Kauf über einen Bauträger: Viele Unternehmen kaufen Grundstücke, um sie dann im Paket mit einem Neubau zu verkaufen. Das kann praktisch sein – wenn aber der Haustyp, den das Unternehmen anbietet, nicht Dein Fall ist, wirst Du damit auch nicht glücklich werden.