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Welttag des Hörens: Gutes fürs Ohr

Laute Musik im Kopfhörer, starke Bässe im Auto und Lärm im Job: Fürs Ohr sind das enorme Belastungen, die schwere Folgen haben können. Der Welttag des Hörens am 3. März möchte für das Thema sensibilisieren und die Menschen zur Vorsorge motivieren.

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Kopfhörer fürs Handy sind momentan schwer gefragt, oft laufen sie über Bluetoothverbindungen kabellos ins Ohr. Ähnlich angesagt waren die Walkmans der 1980er-Jahre und dass vor allem junge Menschen gerne laut Musik hören, ist eine Tatsache. Dass die Ohren durch die meist regelmäßige Beschallung leiden, stimmt allerdings auch. Zur Schwerhörigkeit könnte das auf Dauer führen – eine Erkrankung, die viele Menschen ignorieren. Doch Schäden am Gehör lassen sich in dieser Hinsicht selten bis gar nicht mehr beheben. Und das Schlimme am Hörverlust ist, dass er meist schleichend kommt.

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Hörverlust kommt oft schleichend

Dadurch bemerken Betroffene es erst gar nicht, dass es mit dem Hören nicht mehr so gut läuft. Man glaubt, der Gesprächspartner nuschele oder rede zu leise. Dabei liegt das Problem doch bei einem selbst und in diesen Fällen sollte es unbedingt zum Arzt gehen. So können Ursachen entdeckt werden und Therapien beginnen. Frühzeitiges Erkennen ist auch beim Hörverlust wichtig, um Schlimmeres zu verhindern. Dahinter steckt die Philosophie beim bundesweiten Tag des Hörens am 3. März. Mediziner, Verbände, Akustiker, Institutionen oder Krankenkassen informieren zu dem Thema in vielen Facetten.

Selbstverständlich können die Ursachen für Hörverlust auch andere sein, aber statistisch ist Vorsorge die beste Methode, um sich vor einer Taubheit oder Schwerhörigkeit zu schützen. Laut Wikipedia.de sind etwa fünf Prozent der Weltbevölkerung hochgradig hörgemindert. Betroffen seien vor allem Menschen über 65 Jahre, aber auch 32 Millionen Kinder. In Deutschland gehören 12,9 Menschen zu den Hörbehinderten. Die Tendenz ist eher steigend und angesichts dessen, dass der Lärm im Alltag ebenfalls besteht, ist das ein Grund zur Sorge.

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Was könnt Ihr tun?

Auf Musik verzichten braucht Ihr natürlich nicht, aber vielleicht dreht Ihr nicht unbedingt immer auf volle Lautstärke. Und wer beispielsweise beruflich mit starkem Lärm konfrontiert ist, könnte mit einem Hörschutz einiges auffangen. In erster Linie gilt, für das Ohr ein gewisses Bewusstsein zu haben. Damit ist schon viel erreicht. Ihr könntet in loser Regelmäßigkeit einen Hörtest machen. Den gibt es beim Arzt, aber auch beim Hörgeräteakustiker. In den meisten Fällen werden diese kostenfrei angeboten. Der Test dauert nur etwa zehn Minuten und das Ergebnis liegt sofort vor. Man sitzt in einem schallgeschützten Raum, bekommt einen Kopfhörer aufgesetzt, einen Druckknopf in die Hand und dann werden in unregelmäßigen Abständen die unterschiedlichsten Töne eingespielt. Jedes Mal, wenn der Ton erkannt wird, muss der Knopf gedrückt werden. Irrtümer sind ausgeschlossen, weil die Frequenzen mehrere Male überprüft werden. Im Anschluss kann ganz genau festgelegt werden, auf welchem Niveau die Hörleistung liegt. Fällt etwas negativ auf, gibt es weitere Untersuchungen. Aber dann ist es auf jeden Fall früh erkannt.

Keine Frage des Alters

Es ist normal, dass die Leistung des Gehörs mit dem Alter nachlässt. Doch in unserer Gesellschaft gibt es Faktoren, die diesen Prozess beschleunigen.  Lärmquellen unserer Umwelt sind in der Natur nicht bedacht worden – und begünstigen deshalb Hörschäden. Welche Symptome treten auf? Das Pfeifen im Ohr ist nur eine erste Warnung. Danach drohen Schwerhörigkeit oder sogar der komplette Hörverlust. Im Hochfrequenzbereich haben  sich bei Kindern und Jugendlichen in weniger als drei Jahrzehnten die Schädigungen verdoppelt, heißt es beispielsweise von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Denken wir an dieser Stelle noch einmal an den Walkman der 1980er-Jahre und ziehen die Konsequenz in der Gegenwart. Also drehen wir nicht mehr voll auf, wenn wir über Kopfhörer die Musik vom Smartphone spielen. Die modernen Geräte warnen die Konsumenten übrigens, wenn es zu laut wird. Ein Service, der buchstäblich Sinn macht.

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Laut einer Studie der WHO belaufen sich die weltweiten Kosten, die durch ein zu spätes Erkennen oder Nichtbehandeln von Hörschäden ausgelöst werden, auf jährlich rund 700 Milliarden Euro. Dieses Geld könnte gespart werden, wenn die Menschen rechtzeitig handeln. Ganz davon abgesehen hat der Hörverlust für die Betroffenen enorme Konsequenzen. Soziale Kontakte gehen oft verloren und viele geraten in eine Isolation. Hinzu können psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen entstehen. Natürlich können die Gründe für eine Hörminderung oder Taubheit vielerlei Ursachen haben. Auch das ist eine Tatsache und nicht jede Erkrankung lässt sich verhindern. Das wissen selbstverständlich auch die Initiatoren und Beteiligten am Welttag des Hörens. Doch Vorsorge, Aufmerksamkeit und Sensibilität schaden nie, wenn es um die Erhaltung der eigenen Gesundheit geht. Das gilt für jeden Teil des Körpers und somit auch für das Gehör. Erfolg dieses bundesweiten Aktionstags könnte sein, dass die Bereitschaft zur Vorsorge allgemein mehr geworden ist. Und jeder weiß, dass Hörerkrankungen jede Generation treffen können. Dass Neugeborene seit mittlerweile 13 Jahren schon kurz nach der Geburt ein Hörscreening bekommen, hat sich schon oft bewährt. Denn das Hören hängt unter anderem auch mit der sprachlichen Entwicklung zusammen. Werden Erkrankungen am Ohr schon früh erkannt, bleibt wertvolle Zeit zum Handeln. Sehr wertvolle Zeit.